Review Fakten + Credits


Darum geht es
Das russische Atom-U-Boot Sewastopol wird Opfer einer eigenständigen KI, die sich zu einer Entität weiterentwickelt und es womöglich auf die Weltherrschaft abgesehen hat. Der Weg zum Quellcode der Entität sind zwei Schlüssel der Sewastopol, die auf mysteriöse Art und Weise verschwunden sind. Ethan Hunt (Tom Cruise) und sein Team werden damit beauftragt, die Schlüssel für die US-Regierung zu beschaffen. Doch nichts scheint so, wie es ist. Freunde werden zu Feinden und Feinde zu Aggressoren. Es stellt sich die Frage, wem sowie welcher Information Ethan Hunt und sein Team im Wettlauf um die Schlüssel gegen Hunts alten Widersacher Gabriel (Esai Morales) trauen können.
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Review

MISSION IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING TEIL EINS ist der siebte Teil der MI-Reihe und der erste Teil eines geplanten zweiteiligen Finales. Der Film setzt auf die gewohnten Stärken, die seit MISSION IMPOSSIBLE – GHOST PROTOCOL bestehen. Die echten Drehorte, perfekt durchchoreografierte Action, die jederzeit klar erkennbar ist und hochwertige Stunts. Dabei gehört der Film für die letzten Jahre zur Spitzenklasse des Actiongenres, muss aber im Vergleich zu MISSION IMPOSSIBLE – FALLOUT einige Abstriche machen.

Ein Opfer der Pandemie

Die Story von MISSION IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING TEIL EINS wirkt vereinzelt wie an den Haaren herbeigezogen und kurzfristig improvisiert. Das liegt daran, dass Christopher McQuarrie (Regisseur) das Drehbuch aufgrund der Coronapandemie komplett umschreiben musste. Eigentlich war Nicolas Hoult – zuletzt aus RENFIELD bekannt – als Antagonist geplant und alte Bekannte, wie Solomon Lane (Sean Harris) sowie Paul Walker (Henry Cavill) sollten per Rückblende nochmals auftauchen. Doch durch verschobene Zeitpläne dank der Pandemie musste umgeplant werden und McQuarrie wollte sich mit der KI den Seitenhieb gegen die großen Hollywoodstudios nicht verkneifen.

Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins Filmstill

Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins ©2023 Paramount Home Entertainment

Die Story ist dabei trotzdem nicht schlecht. Es fällt dem Publikum nur umso mehr auf, dass das Team hinter der MI-Reihe erst die Stunts plant und um diese anschließend die Story schreibt. Es sind vereinzelt kleine Ungereimtheiten zu merken und die Entität bleibt letztlich doch ein klischeehaftes Abziehbild einer KI aus Hollywood, wobei die KI hier nicht ganz so komisch erklärt wird, wie in anderen Filmen. Das alles ist nicht dramatisch schlimm, da die Handlung noch packend sowie spannend ist, jedoch haben MISSION IMPOSSIBLE – ROGUE NATION sowie MISSION IMPOSSIBLE – FALLOUT die Story eleganter verpacken können.

Ein Actionkracher durch und durch

Sein es echte V-22 Osprey in Abu Dhabi, eine durchgeplante Verfolgungsjagd in Rom oder ein nachgebauter Orient-Express inklusive eigener Brücke für ein actionreiches Finale, die Action und Stunts sind die Highlights von MISSION IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING TEIL EINS und lassen das Publikum durch einen Adrenalinkick, wie er von Hollywood immer seltener geboten wird, staunen. Es ist zu erkennen, dass die Stunts und Actioneinlagen echt und so durchdacht sind, dass die Zuschauenden jederzeit alles erkennen. Gleichzeitig liefert der Film keine überladende Flut aus Action, sondern setzt diese bedacht ein, wodurch diese besser wirkt und das Publikum eben mehr beeindrucken kann als beispielsweise ein EXPANDEBLES 4.

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Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins ©2023 Paramount Home Entertainment

Gerade die Verfolgungsjagd in Rom, die eins der Highlights von MISSION IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING TEIL EINS ist, lässt den diesjährigen Actionkonkurrenten FAST X und dessen Showdown in Rom alt aussehen. Während FAST X diese Szene wie den Rest größtenteils im Studio gedreht hat und Vin Diesel mit dem Rest seiner Truppe in echt gar nicht hinter dem Steuer saß, ist Tom Cruise mit Hayley Atwell wirklich durch die engen Gassen von Rom gefahren, hat für das Publikum dabei noch eine Überraschung und vereinzelt noch ein paar Witze parat, die sogar zünden. Zusehende sind davon begeistert und wünschen sich von der Innovation mit durchgeplanten echten Verfolgungsjagden gerade aus Hollywood gerne mehr.

Die Stunts sind abseits der vergleichsweisen eher herkömmlichen Action wieder atemberaubend. Besonders, wenn das Publikum weiß, dass Tom Cruise seine Stunts selbst durchführt. Aber trotz der Kreativität, können die Stunts nicht die Qualität und Wuchtigkeit dieser aus MISSION IMPOSSIBLE – FALLOUT übertreffen. Nicht, weil sich nicht genügend Mühe gegeben wurde, im Gegenteil sogar. Jedoch hat der sechste Teil die Messlatte so hoch gehängt, dass selbst das eigene Franchise diese nur noch schwer erreichen kann. Und doch machen die Stunts aus Teil Sieben Spaß, lassen das Publikum mitfiebern und sind etwas, woran sich dieses auch noch lange nach der Sichtung erinnert wird.

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Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins ©2023 Paramount Home Entertainment

CGI mit Schwächen

Aufgrund der hochwertigen Action und der echten Drehorte fällt das CGI in MISSION IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING TEIL EINS umso mehr auf. Es ist nicht unterirdisch und erzeugt auch nicht im Vergleich zu Filmen wie FAST X einen Uncanny Valley Effekt, aber fällt den Zusehenden im starken Kontrast auf und ärgert ein wenig. Während der Anfang größtenteils verschont bleibt, ist es gerade das Finale, das teils wie eine Studioaufnahme aussieht. Der negative Effekt hält sich durch die Action und Stunts in Grenzen, stört unterbewusst aber doch ein wenig, gerade da das CGI ein wenig schlechter wirkt als noch in Teil fünf und sechs.

Starkes Schauspiel mit Fragezeichen

Der Cast ist mit Tom Cruise, Simon Pegg, Rebecca Ferguson, Ving Rhames, Hayley Atwell, Vanessa Kirby, Henry Czerny und weiteren hochwertig besetzt und es ist zu merken, dass alle beteiligten Schauspielenden daran Spaß hatten, Teil des Franchise sein zu dürfen. Sei die Rolle noch so klein, jede darstellende Person gibt ihr Bestes, wodurch das Publikum nie schlechtes oder gelangweiltes Schauspiel zu Gesicht bekommt. Gerade Vanessa Kirby ist als die weiße Witwe ein Highlight für die Zuschauenden. Es ist schwer, sich nicht in ihr Schauspiel und ihren Spielerein mit ihren Gesichtsausdrücken zu verlieben. Und trotzdem schafft sie es, die anderen Darstellenden nicht an die Wand zu spielen und allen den Freiraum zu lassen, den sie verdienen.

Doch auch das hochwertige Schauspiel kann die teils leider blassen Charaktere nicht verstecken. Gerade Esai Morales und seine Handlangerin Paris (Pom Klementieff) wirken interessant, haben aber nicht den Hintergrund bekommen, den sie verdienen. Was ist der langjährige Konflikt zwischen Esai Morales und Tom Cruise und warum arbeiten Morales sowie Pom Klementieff für die Entität. Es sind Fragen, die womöglich im achten Teil der Reihe beantwortet werden, aber die Zusehenden hätten sich doch gefreut, wenn schon MISSION IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING TEIL EINS diese Fragen beantwortet.

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Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins ©2023 Paramount Home Entertainment

Das Problem mit Zweiteilern, aber…

Wie schon FAST X oder SPIDERMAN – ACROSS THE SPIDERVERSE ist auch MISSION IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING TEIL EINS als Finale in zwei Teilen gedacht. Ein Trend der, gerade durch die Länge der genannten Filme, unschön sein kann. In der Review zu FAST X wurde hierbei bereits näher drauf eingegangen. Aber der siebte Teil der MI-Reihe versucht zumindest, diese Fehler zu vermeiden. Klar, die Vorgänger zu kennen, ist allein schon aufgrund der Qualität dieser empfehlenswert, aber es ist nichts, was der Film voraussetzt. Die Handlung ist losgelöst vom Rest der Saga und bis auf einzelne Verweise, die eher Fanservice sind, kommt es kaum zu Irritationen. Jedoch haben Kenner*innen der Reihe natürlich den Vorteil, dass diese die bereits bekannten Charaktere besser kennen.

Eine weitere Sache, die MISSION IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING TEIL EINS der genannten Problematik entgegenstellt, ist ein Ende, das nicht nur ein Cliffhanger sein will, der Laune auf mehr machen soll. Es fühlt sich wie ein Zwischenfinale an und das Publikum merkt, dass für die Welt, in der der Film spielt, bedeutendes erreicht wurde. Teil sieben wirkt daher nicht wie ein Film, bei dem die Hälfte fehlt, sondern ein ernsthaft geplanter Zweiteiler, bei dem die Zuschauenden trotzdem ein zufriedenstellendes Finale bekommen. Dies ist ein Weg, um den Trend der Zweiteiler angenehmer zu gestalten.

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Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins ©2023 Paramount Home Entertainment

Fanservice, wie es sein sollte

MISSION IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING TEIL EINS erlaubt sich, wie heutzutage üblich, das Verwenden von Fanservice. Dabei geht der Film aber definitiv besser vor als ein STAR WARS: DER AUFSTIEG SKYWALKERS, KENOBI oder BOOK OF BOBA FETT. Während die Handlung der genannten Star Wars Produktionen durch den Fanservice bestimmt wird, ist dieser in Mission Impossible 7 ein Easter-Egg für Liebhabende der MI-Reihe oder Spionageklassiker wie JAGD AUF ROTER OKTOBER. Es sind kleine Vermerke, die bei dem Publikum für einen Wiederkennungswert, ein Lächeln sowie einen Aha-Moment sorgen. Der Fanservice bestimmt aber keinerseits die Handlung des Films.

Der größte Fanservice und ein echtes Highlight von MISSION IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING TEIL EINS ist definitiv der Soundtrack, der wie schon im sechsten Teil von Lorne Balfe stammt. Als sich durch den Score ziehendes Wiedererkennungsmerkmal wird das bestimmte Motiv des Mission Impossible Theme in verschiedensten Facetten sowie der jeweiligen Stimmung eingearbeitet. Dies gelingt durch den ikonischen, rhythmisch interessanten Aufbau. Dabei werden vier Noten auf einen Takt über fünf Schläge verteilt, wobei die ersten beiden Noten polymetrisch im Verhältnis zwei gegen drei auf die ersten drei Schläge fallen. Die übrigen beiden Noten fallen im Takt auf die Zählzeiten vier und fünf.

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Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins ©2023 Paramount Home Entertainment

Neben der Verwendung von polymetrischen Elementen ergibt sich für das Publikum zudem ein Muster aus zwei längeren und zwei kürzeren Noten – analog zum Morsealphabet „lang, lang – kurz, kurz“ also MI, das Kürzel für Mission Impossible. So entsteht eine klare Linie, die sich durch den Score zieht und einen Zusammenhang einzelner Szenen herstellt, aber dennoch genug Abwechslung bietet. Zwar war der Soundtrack von Teil sechs minimal besser, aber auch der Soundtrack von MISSION IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING TEIL EINS lädt dazu ein, in der Freizeit gehört zu werden, sofern sich das Publikum für Filmscores als Musikgenre interessiert.

Fazit

Mit seiner Story wird MISSION IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING TEIL EINS definitiv keinen Oscar gewinnen, aber wenn es einen Oscar für die beste Action geben würde, hätte der neueste Tom Cruise Film diesen sicher. Der siebte Teil der MI-Reihe ist aufgrund der hochwertigen Action, des beeindruckenden Schauspiels und des dezent platzierten Fanservice eine Empfehlung für Liebhabende der Vorgängerfilme. Aber auch Fans des Actiongenres, die bisher noch nie einen Mission Impossible Film gesehen haben, sollten MISSION IMPOSSIBLE – DEAD RECKONING TEIL EINS eine Chance geben und könnten den Film gegebenenfalls als Ansporn nutzen, um die restlichen Teile der Reihe sehen zu wollen.

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Review Fakten + Credits


Originaltitel Mission: Impossible - Dead Reckoning Part One
Kinostart 8.7.2023
Länge: 164 minuten
Produktionsland United States of America
Genre: Action | Abenteuer
Regie Christopher McQuarrie
Executive Producer Bradley J. Fischer | David Ellison | Dana Goldberg | Don Granger | Tommy Gormley
Producer Christopher McQuarrie | Tom Cruise
Kamera Fraser Taggart
Visual Effects Simone Coco | Jeff Sutherland | Alex Wuttke
Musik Lorne Balfe
Cast Tom Cruise, Hayley Atwell, Ving Rhames, Simon Pegg, Rebecca Ferguson, Vanessa Kirby, Esai Morales, Pom Klementieff, Henry Czerny, Shea Whigham, Greg Tarzan Davis, Frederick Schmidt, Mariela Garriga, Cary Elwes, Charles Parnell, Mark Gatiss, Indira Varma, Rob Delaney, Marcello Walton, Brian Law

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