Shotgun Wedding - Ein knallhartes Team | Riecks Filmkritiken & Co.

Darum geht es

Shotgun Wedding - Ein knallhartes Team Filmstill

Für Darcy und Tom sollte es der eine besondere Tag im Leben sein, bei dem alles perfekt sein muss. Für eine Traumhochzeit auf den Philippinen versucht Tom einfach alles möglich zu machen und vergisst bei all der Aufregung regelrecht, sich um seine Zukünftige zu sorgen. Doch das ist nicht ihr einziges Problem, denn der entscheidende Tag wird geentert von bewaffneten Kriminellen, die dem gutbetuchten Brautvater bestehlen wollen und die Hochzeitsfeier in ein Geiseldrama verwandeln. Während die Gäste gefangen gehalten werden, müssen Darcy und Tom ihre Differenzen ausfechten, beenden und schließlich an einem Strang ziehen um hoffentlich lebend aus der Situation herauszukommen. Doch Darcys Ex, der völlig unerwartet auftaucht, feuert die Zwistigkeiten an und so bleibt nur noch die Frage, ob der Tod die beiden scheidet.

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Rezension

Man sollte meinen, dass Ryan Reynolds im Sektor Komödie und Comedy für einen gewissen eigenen Qualitätsstatus steht. Auch wenn er lediglich sich selbst in seinen Darstellungen verkörpert und die Filme stets auf ihn zugeschnitten sind, so ist wohl kaum zu leugnen, dass ihm ein besonderes Gefühl für irrwitzigen Humor innewohnt. SHOTGUN WEDDING zeigt jedoch deutlich, dass dafür ein wesentlicher Faktor gegeben sein muss: Reynolds muss sich vor und nicht hinter der Kamera aufhalten. Statt geistreichen oder wenigstens lächerlichen und überzeichneten Humor bietet uns das Werk von Jason Moore lediglich trockene und flache Gags, die schon zu Beginn der 00er Jahre ausgelutscht und nicht mehr zeitgemäß waren. Auch wenn unzählige Dialoge mit Pointen gefüttert werden, so ist doch nur selten mal ein Ansatz eines Treffers dabei, wodurch die Gespräche oftmals unattraktiv, zäh und kaum erträglich werden.

Anhand des eigentlich sehr eindeutigen Filmtitels sowie einem recht markanten Kinoposter, entwickeln sich recht schnell die Erwartungen in Richtung einer unterhaltsamen Actionkomödie im Slapstick Stil, bei welcher zwar eine inhaltliche Leere, aber dafür zumindest gute Unterhaltung erhofft werden könnte. Doch auch hier versagt die Produktion komplett. Statt rasanter und packender Action ist das einzige womit geschossen wird eine schier unendliche Aneinanderreihung von unsinnigen Entscheidungen und bedeutungsloser Exposition. Damit erinnert der Film arg an die letztjährige Romanze TICKET INS PARADIES, die ebenfalls weit hinter ihren Möglichkeiten geblieben ist und in der Grundstruktur einen ganz ähnlichen Weg eingeschlagen hat. Der Unterschied ist lediglich, dass die teilweise unterdrückte aber doch stimmige Dynamik der beiden Hauptfiguren in dem zuvor genannten Feelgoodfilm eine Menge retten konnte.

Das Jahr kann nur noch besser werden…

Die beiden in der Versenkung verschwunden Extopstars Jennifer Lopez und Josh Duhamel schaffen es hingegen nicht ein stimmiges Miteinander zu kreieren und sind somit nicht nur auf der Leinwand meilenweit voneinander entfernt. Allerdings bleibt es auch fraglich, ob Ryan Reynolds, der ursprünglich für die Hauptrolle im Gespräch war, ein besseres Duo mit Lopez abgegeben hätte. Doch auch in den Nebenrollen werden wir mit einer klassischen B-Movie Besetzung abgespeist, die sich auch in ihrem Spiel als solche präsentiert. Sei es Mrs. AMERICAN PIE Jennifer Coolidge die zumeist ihre gewohnt nervtötende und unlustige Darbietung abliefert, aber zumindest in einer Szene genau das zeigen kann, was der ganze Film hätte bieten sollen, oder der vollkommen durchschaubare Schmierlappen, der durch Lenny Kravitz verkörpert wird – keiner von Ihnen schafft einen erinnerungswürdigen Mehrwert. Einzig Callie Hernandez kann in ihren viel zu wenigen Szenen beweisen, dass einer solchen Produktion ein wenig schauspielerisches Talent guttut.

Fazit

SHOTGUN WEDDING siedelt sich irgendwo zwischen THE LOST CITY, der Hochzeitssequenz aus MISSION IMPOSSIBLE, THE CONTRACTOR und dem zuvor genannten TICKET INS PARADIES an. Wobei eher gesagt werden sollte, dass lediglich die Location und die Art der Erzählung an drei der Werke erinnern und alle Qualitativen Aspekte sich sehr an dem letztjährigen Missgeschick von Chris Pine orientieren. Fraglich ist vor allem, warum Täuschung bei der Werbung in Deutschland verboten ist, SHOTGUN WEDDING allerdings als Untertitel „Ein knallhartes Team“ verwenden darf. Ähnlich wie 2022 THE 355 starten wir also mit einem Möchtegern Actionfilm in das Jahr, welcher bei weitem nicht halten kann, was der Trailer verspricht und selbst im ausgelutschten Charts lastigen Score eine absolute Enttäuschung darstellt. Warum Amazon eine Kinoauswertung angestrebt hat ist fraglich, zumal ein Streamingstart zumindest etwas über die vielen Idiotien hinweg täuschen könnte, die dieses Werk uns auftischt.

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