Die 75. Berlinale nähert sich ihrem Höhepunkt und mit dem neunten Festivaltag wurden in der Sektion Generation 14plus die diesjährigen Preise vergeben. Welche Filme gewonnen haben und warum – hier zusammengefasst.
Den Gläsernen Bären für den besten Film erhielt Antoinette Jadaones SUNSHINE. Die Jury lobte insbesondere den „sensiblen Blick auf sein modernes und gesellschaftskritisches Thema“. Besonders beeindruckte die „düstere, aber hoffnungsvolle und ermutigende Atmosphäre“, die durch die Erzählweise des Films geschaffen wurde. „Er schärft unser Bewusstsein, indem er uns mit der Realität der angesprochenen sozialen und politischen Probleme konfrontiert, die leider auch heute noch im wirklichen Leben existieren“, so die Jury. Der Film habe eine „Ausgewogenheit verschiedener moralischer Perspektiven“ geschafft. Zudem betonte die Jury, dass der Film unabhängig von der eigenen Erfahrung der Zuschauer*innen „einen bleibenden Eindruck“ werde.
Der Preis für den besten Kurzfilm ging an Mirjana Baloghs WISH YOU WERE EAR. Die Jury lobte insbesondere die philosophische Tiefe des Films: „Dieser Film stellt sich auf künstlerischste und dadurch universell greifbare Art der philosophischen Frage des Seins und der Selbstverwirklichung.“ Besonders die „künstlerische Abstraktion und tiefgehende Symbolik“ hätten berührt und inspiriert. Der Film rege zudem zum Nachdenken über die Vergänglichkeit an und verdeutliche, dass unsere Existenz untrennbar mit unseren Erlebnissen verwoben sei. Zudem erinnere der Film daran, „wie essenziell Kommunikation, gegenseitiger Respekt und Verständnis für die reinste menschliche Existenz sind, unabhängig davon, wie unterschiedlich unsere Erfahrungen auch sind“.
Der große Preis der Internationalen Jury ging an Brendan Cantys CHRISTY. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Intensität des Films: „Der Film strotzt vor Energie und purer Emotion. Mit großer Authentizität fängt er die Suche eines Jugendlichen nach Zugehörigkeit ein.“ Besonders hervorgehoben wurde die „tiefe Verbindung des Regisseurs zu der Lebenswelt, die er hier zeigt“. Zudem wurden die beeindruckenden Schauspielleistungen der Laiendarsteller*innen und die emotionale Intensität des Films hervorgehoben, die die Jury tief bewegt und aufgewühlt habe, zugleich aber auch mit einem Lächeln aus dem Kino habe gehen lassen. Der Spezialpreis der Internationalen Jury für den besten Kurzfilm wurde an Kevin Auberts NE RÉVEILLEZ PAS L’ENFANT QUI DORT vergeben.
Die Jury betonte, dass der Film „einen Einblick in das Leben eines jungen Mädchens, ihrer Familie und ihrer Umwelt [gewährt], der zutiefst berührt“. Besonders hervorgehoben wurden die „zurückhaltende Erzählweise und seine naturalistische Bildgestaltung“, die kraftvolle und nachhaltige Emotionen weckten. Zudem bescheinigte die Jury dem Regisseur eine außergewöhnliche visuelle Handschrift: „Mit einem für ein Debüt außergewöhnlich stark ausgeprägten visuellen Stil präsentiert sich hier ein vielversprechender Filmemacher.“ Abschließend hielt die Jury fest: „Manchmal ist Stille lauter als tausend Worte.“ Zusätzlich sprach die Jugendjury lobende Erwähnungen für zwei Filme aus: HORA DO RECREIO von Lucia Murat und ATARDECER EN AMÉRICA von Matias Rojas Valencia.
Beide Filme hätten es verstanden, mit ihren Erzählweisen und Themen besonders eindrückliche Momente zu schaffen, die über das Festival hinaus nachhallten. Mit den Entscheidungen der Jugend- und Internationalen Jury rückt die Berlinale nun ihrem großen Finale entgegen. Die Preise in der Sektion Generation 14plus zeichnen Werke aus, die nicht nur künstlerisch überzeugen, sondern auch gesellschaftlich relevante Themen verhandeln und junge Zuschauer*innen zum Nachdenken anregen. Die diesjährige und 75. Berlinale läuft noch bis zum 23. Februar 2025 – wir begleiten sie hier und auf unseren Social-Media-Kanälen.
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