Review
Bei dem amerikanischen Regisseur Darren Aronofsky ist kein Film wie der andere. Zuletzt erfreute sich sein Film THE WHALE großer Beliebtheit, welcher Brendan Fraser nicht nur endlich wieder eine Bühne bot, sondern ihm auch endlich seinen Oscar bescherte. Aronofskys neuer Film CAUGHT STEALING steht im krassen Kontrast zu seinem 2022er THE WHALE und verspricht, laut, schrill, rebellisch, sowie sexy zu sein. Ganz anders als das religiöse Drama über den adipösen Mann.
New York in den 1990ern. Telefone setzen sich durch, die Stadt ist dreckig, aber für den gescheiterten Baseballspieler Hank Thompson (Austin Butler) immer noch der große Traum. Auch, wenn dieser gerade nur in der Bar von Paul (Griffin Dunne) arbeitet, ist er glücklich. Er telefoniert regelmäßig mit der eigenen Mutter und datet erfolgreich Yvonne (Zoë Kravitz). Doch, als sein Nachbar und guter Freund Russ (Matt Smith) Hank bittet, auf dessen Katze aufzupassen, läuft alles aus dem Ruder.
Der glänzende Stern von Hollywood
Der Cast von CAUGHT STEALING ist mit Personen wie Matt Smith, Regina King, Bad Bunny, Vincent D’Onofrio oder Liev Schreiber zwar nicht mit Filmstars, aber dennoch namenhaft besetzt, was sich für den Film auszahlt. Denn die Darstellenden performen für den Film treffend und immer wieder leicht klischeebeladen overactend, was aber in den Tenor von CAUGHT STEALING passt. In solch einem schrillen Szenario wären gewöhnliche Gangster wortwörtlich im falschen Film.
Zoë Kravitz spielt auch wieder gewohnt stark, darf aber in CAUGHT STEALING nicht zu viel tun. Sie kann ihr Talent aus Filmen wie THE BATMAN nicht ganz präsentieren. Dafür dürfen sich die Rezipienten an Austin Butler erfreuen. Der Schönling von Hollywood, welcher zuletzt in DUNE: PART TWO zu sehen war und selbst noch ein bisschen mehr aus dem Film THE BIKERIDERS herausholen konnte, übertrifft sich hier mal wieder selbst. Die Zuschauenden haben Spaß ihn zu sehen und hoffen bei der Sichtung schon auf weitere Projekte mit Austin Butler.
![Zwei Männer gehen auf einem Holzsteg mit Laternenpfählen. Der linke Mann trägt eine lange, graue Jacke, karierte Hosen und schwarze Stiefel, hat einen orangefarbenen Irokesenschnitt. Der rechte Mann trägt ein grünes Hemd, blaue Jeans und braune Schuhe, hält eine grüne Tasche in der rechten Hand und fasst sich mit der linken Hand an den Kopf. Im Hintergrund sind weitere Personen zu sehen. [erstellt mit KI]](https://riecks-filmkritiken.de/wp-content/uploads/2025/10/DF-13347_r-1400x933.webp)
Caught Stealing ©2025 CTMG
Doch der heimliche Star des Casts von CAUGHT STEALING spricht nicht zu viel, ist ein wenig faul, knuffig und gibt sich immer wieder mysteriös: Die Katze Bud (Tonic) von Matt Smiths Charakter. Nicht nur, dass sie die Handlung mit vorantreibt, der süße flauschige Vierbeiner sorgt ebenfalls dafür, dass sich Austin Butlers Charakter wandelt und selbst überdenkt. Er wird vom Katzenhasser zum Katzenfreund, was mal wieder herrlich ironisch beweist, dass sich die Katze dich und nicht du dir die Katze aussuchst.
Radikal, aber nicht radikal überraschend
CAUGHT STEALING basiert auf einer Buchreihe des Autoren Charlie Huston, welcher zugleich auch am Drehbuch mitgewirkt hat, wodurch bei dem Publikum zu keiner Zeit das Gefühl einer schlechten Adaption oder einer undurchdachten Geschichte aufkommt. Die Rezipienten werden durchgehend unterhalten und verspüren keineswegs das Gefühl von Langeweile, was aber auch an der angenehm humanen Lauflänge von 109 Minuten liegen kann. In der heutigen Zeit, in der selbst Sommerblockbuster, wie F1 eine Lauflänge von 156 Minuten haben, ein absoluter Segen.
![Zwei Personen stehen sich in einer nächtlichen Straßenszene sehr nah gegenüber. Die Person links trägt eine karierte Jacke und hat dunkle Haare, die Person rechts trägt eine schwarze Jacke und eine schwarze Baseballkappe. Im Hintergrund sind unscharfe bunte Lichter zu sehen. Links im Bild ist eine mit weißer Kreide beschriebene Säule mit den Worten 'MY BEACH & RAMBO' und weiteren unleserlichen Schriftzügen. [erstellt mit KI]](https://riecks-filmkritiken.de/wp-content/uploads/2025/10/DF-08954_rv2-1400x933.webp)
Caught Stealing ©2025 CTMG
Die Story von CAUGHT STEALING ist radikal, will provozieren, versucht eine moralische Lehre aufzutischen und traut den Zuschauenden einen Tiefpunkt nach dem anderen zu, ohne dass es zu viel wird. Aronofskys Film ist eine gern gesehene Abwechslung zu den Filmen, die fast ausschließlich gute Laune bieten und erinnert an das Klischee des typischen Montags. Jedoch ist die Handlung trotz Unterhaltung ab einem gewissen Punkt vorhersehbar, weshalb Wendungen der Handlung nicht so sehr ziehen können, wie Charlie Huston und Darren Aronofsky es sich wohl gewünscht haben.
Immer für einen Lacher gut
Mit dem Szenario von CAUGHT STEALING ist das Potential für Humor schon groß. Ein Punk, der die Russen, die Puerto-Ricaner und eine hebräische Mafia beschissen hat, wodurch der Protagonist die ganze Scheiße abbekommt. Das klingt vielversprechend. Und der Film kann die Erwartungen der Zuschauenden erfüllen. Die Handlung, die Überzeichnung der Figuren, die Kombination mit Setting, Musik und den Dialogen sind irre komisch, ohne aber, dass der Film zu Klamauk verkommt.
![Zwei Personen sitzen sich an einem rechteckigen, gelben Tisch gegenüber. Die linke Person trägt eine dunkle Jacke, die rechte ein weißes T-Shirt. Auf dem Tisch liegen Papiere und ein roter Teller. Im Hintergrund sind Regale, eine Tür und eine Wandlampe zu sehen. [erstellt mit KI]](https://riecks-filmkritiken.de/wp-content/uploads/2025/10/DF-03034_r-1400x787.webp)
Caught Stealing ©2025 CTMG
Jedoch gibt es die vereinzelt wenigen Momente, in denen die humoristischen Einlagen von CAUGHT STEALING nicht treffen, oder einfach überstrapaziert werden. Gerade die guter-Cop-böser-Cop Solo-Nummer von Regina King kann die Rezipienten nicht ganz überzeugen und ist der überschaubar harmlose Tiefpunkt des Thrillers von Darren Aronofsky und fällt dank der gleich schon nächsten ulkigen Szene nicht zu stark ins Gewicht.
Fazit
CAUGHT STEALING weiß trotz vereinzelter kurzer Hänger, von sich zu überzeugen, kann unterhalten und bringt die Zuschauenden zum Lachen. Dabei ist der Film von Darren Aronofsky kein so schweres Drama wie sein Film THE WHALE, sondern vergleichsweise locker und schaut sich mit einer überschaubaren Länge von 109 Minuten gut weg. Ebenso ist es zu begrüßen, dass der Regisseur es endlich mal schafft, seine religiösen Botschaften aus dem Film wegzulassen und sich vielmehr auf die Liebe zu Katzen fokussiert. Für eine spaßige Unterhaltung zwischendurch eine klare Empfehlung.
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| Originaltitel | Caught Stealing |
| Kinostart | 26.8.2025 |
| Länge: | 107 minuten |
| Produktionsland | United States of America |
| Genre: | Krimi | Thriller | Komödie |
| Regie | Darren Aronofsky |
| Executive Producer | Ari Haas | Charlie Huston | Ann Ruark | Tarak Ben Ammar | Mohannad Malas |
| Producer | Darren Aronofsky | Ari Handel | Jeremy Dawson | Dylan Golden |
| Kamera | Matthew Libatique |
| Visual Effects | Dan Schrecker | Kevin Yuille | Craig Crawford | Chris Smallfield | Dan Bornstein | Colin Strause | Yabin Morales | Raúl Prado | Richard Friedlander |
| Musik | Rob Simonsen |
| Cast | Austin Butler, Regina King, Zoë Kravitz, Matt Smith, Liev Schreiber, Vincent D'Onofrio, Griffin Dunne, Никита Кукушкин, Juri Kolokolnikow, Bad Bunny, George Abud, Will Brill, D'Pharaoh Woon-A-Tai, Action Bronson, Dominique Silver, Shaun O'Hagan, Jake Bentley Young, Kitty Lawrence, Mike Francesa, Chris 'Mad Dog' Russo |
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![Ein Mann in einem dunkelblauen T-Shirt hält einen Baseballschläger in erhobener Schlagposition. Er steht in einer Küche vor einem Kühlschrank, der mit verschiedenen Aufklebern, Fotos und Zetteln beklebt ist. Im Hintergrund sind Küchenschränke und ein Fenster zu sehen. [erstellt mit KI]](https://riecks-filmkritiken.de/wp-content/uploads/2025/10/DF-04734_rv2.webp)

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