So ist die Polizei gezwungen, auf drastische Mittel zurück zu greifen und setzt in brenzligen Situationen den Lieutenant Maria Cobretti (Sylvester Stallone) ein, der für seine groben Methoden sowie die Selbstjustiz bekannt ist. Dieser kann mit Ingrid Knudsen (Brigitte Nielsen) nicht nur eine Überlebende des „Nacht-Schlitzers“ retten, sondern mit ihr auch den Fall lösen, sowie eine ganze Nation retten.
Review
DIE CITY-COBRA ist ein Actionfilm aus 1986 mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle. Produziert wurde der Film von Cannon Films, welche sich zu der Zeit hauptsächlich auf die Massenproduktion von Actionfilmen fokussierten, was dem Stallone-Streifen sichtlich anzumerken ist. Dieser ist auch für damalige Verhältnisse leicht trashig, hat eine hauchdünne Story, bietet aber Sprüche, die auch heute noch Kultstatus genießen.
Actiontrash der 80er
Die Story von DIE CITY-COBRA ist schnell zusammengefasst und würde ausgeschrieben wahrscheinlich auf einen Bierdeckel passen. Und doch gibt es immer wieder Ungereimtheiten für das Publikum. Es gibt Passagen, die sich so anfühlen, als ob der Film vor und zurück springe. Gleichzeitig wirken einzelne Ideen unüberlegt, nicht ausgereift und wie in der letzten Sekunde ins Drehbuch eingefügt. Durch die Handlung allein entsteht keine mitreißende Atmosphäre, da diese einerseits zu leicht zu durchschauen und andererseits in wichtigen Punkten zu unlogisch sowie verwirrend ist.
Hinzu kommen die trashigen Dialoge, von denen die wenigsten im Gedächtnis hängen bleiben. Durch diese wirkt DIE CITY-COBRA nicht wirklich wie eine Hollywood-Produktion, sondern eher ein Actionkrimi für das Abendfernsehen. Das Publikum muss sich nicht konzentrieren, hat keine spannenden Twists zu erwarten und wird durch die teils nichtssagenden Dialoge eher gelangweilt. Vereinzelte Ausreißer sind kurze Sätze von Stallone wie „Du bist eine Krankheit. Und ich die Medizin!“, welche auf humoristische Weise in Erinnerung bleiben und auch heute noch Kultstatus genießen.
Nicht Stallones beste Rolle
Wer Stallone hört, denkt sofort an Filme wie RAMBO, ROCKY oder die THE EXPENDABLES Reihe. DIE CITY-COBRA schürt zwar kurz am Anfang die Hoffnung, sich in die Riege seiner Klassiker einzureihen, kann Hoffnungen und Erwartungen der Zusehenden aber nicht erfüllen. Denn nicht nur die Dialoge sind unterwältigend, sondern auch die schauspielerische Leistung von Sylvester Stallone lässt zu wünschen übrig.
Der Schauspieler lieferte zwar fast nie eine Oscarverdächtige Performance ab, jedoch ist seine Darstellung in DIE CITY-COBRA so hölzern und Over-the-Top, dass diese weltfremd erscheint. Es passt auch nicht das übertriebene Szenario wie bei RAMBO 3, da der Polizistenstreifen immer noch eine seriöse Welt präsentieren will. Die Show der ein-Mann-Armee wirkt mit ihren coolen Sprüchen eher deplatziert, da Stallones Darbietung eher an die letzten Teile der THE EXPENDABLES Reihe erinnert.
Ein Lichtblick in Stallones Rolle bleiben aber die Selbstironie – gerade in Bezug auf seinen weiblich gelesenen Vornamen – sowie sein Respekt gegenüber Brigitte Nielsen. Sie ist zwar die Damsel in Distress, aber er begegnet ihr auf Augenhöhe und tritt Anfangs auch nicht als der Womanizer auf, sondern jemand, der sie vor der Bedrohung beschützen muss, jedoch erkennt, dass er auch auf ihre Hilfe angewiesen ist. Diese Dynamik ist angenehm und gerade für einen Actionfilm der 80er Jahre überraschend.
Action? Naja!
DIE CITY-COBRA verkauft sich zwar als Actionfilm, präsentiert aber von dieser zu wenig. Die anfänglich gezeigten Aktivitäten des Serienmörders sind nicht wirklich als Action zu werten, da diese Szenen immer nach dem gleichen Schema ablaufen und kaum etwas zeigen. So bleiben den Fans des Genres nur der anfängliche Showdown im Kaufhaus, eine Verfolgungsjagd mit dem Auto sowie der finale Showdown, der wie ein eigener Film im Film wirkt.
Dabei fällt aber auf, dass die Action für die damalige Zeit glaubhaft inszeniert ist und auch heute noch überzeugen kann. Schnitte sind logisch gesetzt, das Geschehen ist bis auf zwei kleine Ausnahmen jederzeit zu überschauen und DIE CITY-COBRA setzt bei Schießereien auf Explosion sowie eine zerstörte Umgebung, wodurch der Film lebendiger wirkt. Die Taten haben folgen und das können die Rezipienten merken.
Copaganda vom feinsten
Der größte Kritikpunkt an DIE CITY-COBRA ist die ausschließlich heroische Darstellung der Polizei, egal wie drastisch oder mit wie vielen Kollateralschäden diese vorgeht. Polizisten sind immer die Guten, Verbrecher immer die Bösen, die man töten muss. Das ist die Message des Films, der eine extreme Schwarz-Weiß-Zeichnung aufweist. Egal wie brutal Stallone als Polizist vorgeht, DIE CITY-COBRA tarnt das mit kurz angesprochener innerer Kritik im Präsidium, aber am Ende des Tages ist er der Held.
Fazit
DIE CITY-COBRA mag in den 80ern passend funktioniert haben und konnte auch den Zeitgeist erfassen. Jedoch ist der Film in den meisten Punkten mehr als nur schlecht gealtert. Dialoge sind bis auf vereinzelte kultige Ausnahmen trashig sowie belanglos, die schauspielerische Leistung von Stallone lässt zu wünschen übrig und die Copaganda fällt heutzutage negativ auf. Einzig die Action kann positiv herausstechen und weiß auch von sich zu überzeugen, aber dies ist in der Welt der Actionfilme kein Alleinstellungsmerkmal, zumal Sylvester Stallone selbst mit Filmen wie RAMBO Meisterwerke des Genres geschaffen hat.
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Originaltitel | Cobra |
Kinostart | 1.1.1986 |
Länge: | 87 minuten |
Produktionsland | United States of America |
Genre: | Action | Krimi | Thriller |
Regie | George P. Cosmatos |
Executive Producer | James D. Brubaker |
Producer | Yoram Globus | Menahem Golan | Tony Munafo |
Kamera | Ric Waite |
Musik | Sylvester Levay |
Cast | Sylvester Stallone, Brigitte Nielsen, Reni Santoni, Brian Thompson, Lee Garlington, Art LaFleur, Andrew Robinson, Marco Rodríguez, Val Avery, Nina Axelrod, David Rasche, John Herzfeld, Ross St. Phillip, John Hauk, Nick Angotti, Brad Bovee, Kevin Breslin, Roger Aaron Brown, John Cahill, Louise Caire Clark |
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