Gucci ist eine Modemarke, die weltweit höchstes Ansehen genießt. 1921 wurde das Unternehmen in Florenz gegründet und galt Ursprünglich als Hersteller von Lederwaren. Gründer Guccio Gucci war Sattlermeister, woraus nach seinem Tod das Logo der Marke entstand und zwei verschlungene Hufeisen zeigt, die zudem jeweils ein „G“ darstellen und damit auf den Gründer referenzieren. An der Lederwarenherstellung selbst hat sich zwar bis heute nicht viel geändert, doch hat sich die Produktpalette deutlich erweitert. Zudem ist der Name mittlerweile mit einem gewissen Ruf verbunden, der Luxus verkörpert und seinen Kund:innen Kleidungsstücke und Accessoires bietet. Doch es stand nicht immer gut um das Designermode-Label, denn die Familie Gucci, die das Unternehmen lange Zeit weiterführte, hatte mit internen Differenzen zu kämpfen, die sich vor allem um die Besitzansprüche drehten, weshalb die 80er Jahre eine große Unternehmenskrise mit sich brachten.
Ridley Scott, der gerade erst THE LAST DUEL in die Kinos gebracht hat, hat sich der Familiengeschichte angenommen und bringt diese nun auf die Leinwand. Basierend auf dem Buch The House of Gucci: A Sensational Story of Murder, Madness, Glamour and Greed von Sara Gay Fordens, entwickelte der bekannte Regisseur über 20 Jahre hinweg dieses biographische Drama, für dass sich das Produktionsstudio Scott Free 2001 die Rechte sicherte. Der Ursprung für das Interesse liegt in Scotts Frau Giannina, die das Buch las und vollkommen begeistert von der leidenschaftlichen Erzählung war. Sie selbst wurde somit zu einer der Produzentinnen und arbeite auch nach der Scheidung mit ihrem Ehemann im Jahr 2015 weiterhin an der Entwicklung des Films. Wieder einmal sicherte sich Scott die Schauspielkünste von Adam Driver (THE REPORT) und konnte zudem einen beeindruckenden Cast gewinnen wie Lady Gaga (A STAR IS BORN), Al Pacino (ONCE UPON A TIME… IN HOLLYWOOD) und Jeremy Irons (ZACK SNYDER’S JUSTICE LEAGUE).
Darum geht es…
Ende der 70er Jahre steckt die Haute-Couture-Marke Gucci in einer großen Krise. Die Kreativität ist raus, die Marke wird zum Billigprodukt und die Familie ist sich uneins. Es muss eine Wendung kommen. Doch die beiden Brüder Aldo und Rodolfo stehen nicht gerade für einen Aufbruch. Die Hoffnungen liegen auf der nächsten Generation, die jedoch ebenfalls kein großes Interesse an der Marke selbst besitzt. Paolo möchte viel lieber selbst Modedesigner werden und sein Cousin Maurizio visiert ein Jurastudium an. Als Maurizio jedoch seine zukünftige Ehefrau kennen lernt, werden die Karten neu gemischt, denn sie ist sehr angetan von dem Modelabel und weiß mit einem solch großen Namen umzugehen. Angestachelt von ihr lässt sich auch Maurizio breit schlagen von seinem ursprünglichen Plan abzulassen und dem Familiengeschäft treu zu bleiben. Doch jeder Weg des Erfolges bringt auch Missgunst und Uneinigkeiten mit sich und so sieht sich das Ehepaar schon bald großen Herausforderungen gegenüber.
Rezension
Bisher war Gucci für mich stets ein Modelabel, mit dem ich nichts zu tun haben wollte. Nicht weil ich schlechte Erfahrungen damit gemacht hätte, sondern weil die Luxus-Marke stets als Sinnbild für die „Reichen und Schönen“ galt und damit eine gewisse Form der Zweiklassengesellschaft präsentiert: die, die es sich leisten können, und die, die es nicht können. Damit verbunden ist zudem ein perverser Umgang mit Geld, der nie meinen Idealen entsprach und damit zur Folge hatte, dass ich mich stets von solchen Marken distanziert habe. Was mir jedoch nicht bewusst war, ist eine beeindruckende Familiengeschichte, die das Label prägte und welche Ridley Scott mit HOUSE OF GUCCI bravourös eingefangen hat. Schon allein aus diesem Grund lohnt es sich einmal diesen Film anzuschauen, um zu sehen, dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt.
Mit einer Laufzeit von rund zwei Stunden und vierzig Minuten, serviert uns Scott einen ordentlichen Haufen an Informationen, die sich vor allem um die Charakterisierung der Hauptfiguren ranken. Dabei eröffnet er das Spektakel jedoch recht ungewöhnlich mit einer Romanze und deren Entwicklung und lenkt daher die Erwartungshaltung des unwissenden Publikums in eine völlig falsche Richtung. Dies ist jedoch nicht als negativ zu bewerten, da er in Folge dessen es schafft den Figuren umfassend Raum zu geben, damit sie sich entsprechend entwickeln können und die Zuschauenden eine emotionale Bindung mit ihnen eingehen können. Erst daraufhin entwickelt sich sukzessive eine krimiartige Handlung, die viel Leidenschaft, aber auch Spannung und Nervenkitzel mit sich bringt.
Die Rehabilitierung Letos
Schon das Filmposter und der Titel sind dabei bestens gewählt, denn Nobel und Glamour werden hier drin bestens ausgestrahlt und verweisen schon von Beginn an darauf, dass dieser Film nicht eine historische Betrachtung der Marke Gucci präsentieren wird, sondern vielmehr einen Blick in die teilweise drastischen Familienverhältnisse. Bemerkenswert ist dabei vor allem, dass alle offiziellen Familienmitglieder der Guccis auf dem Poster hinter der angeheirateten Patrizia Reggiani, gespielt von Lady Gaga, platziert sind.
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Dabei kann fast ausnahmslos festgestellt werden, dass der Cast einfach genial ist und sich im Laufe der Spieldauer immer wieder selbst übertrifft. Während Adam Driver als Protagonist fungiert und daher auch die meiste Zeit von HOUSE OF GUCCI zu sehen ist, ist seine Figur recht unspektakulär und eintönig angelegt und zeigt uns stets einen intelligenten, gewieften und zugleich charmanten Charakter. Sein Spiel ist natürlich vollkommen in Ordnung und makellos, doch geht er trotz seiner enormen Präsenz etwas unter im Angesicht der hervorragenden Darstellungen seiner Schauspielkolleg:innen. Insbesondere haben es mir Al Pacino und überraschenderweise Jared Leto angetan, die ihre Figuren regelrecht leben und jede Szene voll und ganz auskosten. Leto brilliert dabei mit einer weirden und schrägen Rolle, die in der Skurrilität seiner Joker-Performance entspricht und gleichzeitig noch viel durchgeknallter und absurder wirkt und daher die miese Performance in SUICIDE SQUAD noch einmal deutlich übertrumpft.
Der Pate ist zurück
Al Pacino hingegen spielt im Prinzip die Rolle, die er sehr gerne und vor allem besonders gut kann: eine Figur, die sich sehr ähnlich dem Paten anfühlt. Ein Herrscher über ein Familienimperium, der die anderen Familienmitglieder wie Marionetten führt. Alle fünf Hauptfiguren bekommen dabei ihren ganz besonderen und eigenen großen Moment, in dem sie all ihr Können beweisen können. Besonders sehenswert sind dabei vor allem die exzentrischen Ausbrüche von Leto, aber auch ein Wortgefecht mit Al Pacino. Auch Salma Hayek, die hier nur als Nebenfigur auftritt, weiß zu beeindrucken und schafft es von der nervigen und überdrehten Rolle in KILLER’S BODYGUARD 2 Abstand zu nehmen und eine zwielichtige und eigenwillige Figur zu verkörpern, die zum Glück auch weit weniger nervig ist.
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In der Bildgestaltung setzt der Meister-Regisseur auf eine eher dezentere Farbwahl und lässt viele Bilder sehr blass und farblos aussehen. Zwischenzeitlich gibt es jedoch auch immer wieder Ausbrüche mit sehr knalligen Tönen. Diese Unterschiede können sind eng verknüpft mit der jeweiligen Handlung und orientieren sich an den Hochs- und Tiefs der Familienhistorie. Auffällig sind dabei vor allem ein paar wenige Szenen, in denen Scott das Bild gänzlich in Schwarz/Weiß-Töne überführt und damit zentrale Punkte der Handlung markiert und den realen Bezug noch stärker herstellt. Etwas eigenwillig jedoch wird es in der Makeup-Gestaltung bei Jeremy Irons, der zum Schluss hin eher einem Zombie gleicht als einem Modemogul. Neben dem eher misslungen Makeup entfaltet HOUSE OF GUCCI jedoch seine Stärken vor allem im Kostümdesign. In nahezu jeder Szene tragen die Figuren neue Kleidungsstücke, die sehr gewagt, aber eben auch unglaublich kreativ und elegant erscheinen und damit natürlich eine Widerspiegelung der Modemarke sind.
Einmal reich und schön..
Zudem schafft es Scott, dass auch wir uns einmal wie in einer Traumwelt gefangen fühlen dürfen. Er bietet uns die Möglichkeit einmal abzutauchen in das Leben im Luxus und sich für zwei Stunden einem völlig neuen Lebensstil hinzugeben, in welchem wir tun und lassen können, was wir wollen. Der Regisseur bedient sich zudem einem recht simplen Trick, um das Publikum zu begeistern. Wir bekommen ein breites Potpourri aus musikalischen Stimmungsmachern aus eben jener Zeit präsentiert, die kaum eine andere Wahl lassen, als begeistert mitzuwippen. Durch diese Art der Inszenierung distanziert sich Scott deutlich von einer dokumentarischen Erzählung und macht deutlich, dass er seinen Fokus schon voll und ganz auf einen Spielfilm legt, der jedoch auf einer realen Story aufbaut. Diese etwas andere Art der Filmentwicklung wirkt nahezu mckayesk und erinnert in Ansätzen an die Art der Inszenierung, wie wir sie in VICE – DER ZWEITE MANN zu sehen bekamen.
Das große Manko des Films ist jedoch die letzte halbe Stunde, die viel zu träge, eintönig und langweilig daherkommt. Nach der aufregenden Heldenreise, die wir über einen großen Zeitraum von HOUSE OF GUCCI verfolgen, wird versucht schlussendlich noch einmal ernstere Töne anzuschlagen und daher ein Stimmungswechsel provoziert. Dieser Übergang jedoch gelingt Scott nicht wirklich gut und wirkt wie ein heruntergeleiertes Reststück eines Films, welches keiner haben wollte, aber unbedingt noch ergänzt werden musste, damit die Geschichte nicht verzerrt wird. Auch der Epilog-Text entspricht ganz diesem Bild und wird in viel zu hoher Geschwindigkeit ein- und wieder ausgeblendet, weshalb es dem Publikum nur schwer möglich ist, den vollen Inhalt zu erfassen.
Fazit
Somit ist HOUSE OF GUCCI ein überraschend starker Film von Ridley Scott, der die Familienchronik geschickt mit einer romantisch-dramatischen Erzählung verknüpft, die geradezu für einen Film geschaffen scheint. Es sind sowohl die grandiosen Schauspielkünste als auch die Verknüpfung mit der unterhaltenden und lebhaften Musik, aber auch die unterschwellige Geschichte einer krimiartigen Begebenheit, die fesselnd und mitreißend wirken. Einzig die Länge des Werks wurde etwas übertrieben und spiegelt sich auch in der cineastischen Umsetzung wider. Es ist sehr schade, dass dieses Familiendrama zum Ende hin an Energie verliert und das Publikum somit mit einem eher durchwachsenen Gefühl entlässt. Doch generell konnte mich der Film sehr beeindrucken, auch wenn ich mit Mode und Luxus nicht viel anfangen kann.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Gucci steht wie kaum eine weitere Marke für Luxus, Reichtum und Macht. Doch vielen, wie mir, ist gar nicht bewusst, dass das Label einige sehr umstritten Zeiten durchgemacht hat und eine aufreibende und rasante Familiengeschichte damit eng verknüpft ist. HOUSE OF GUCCI präsentiert uns nun eine mckayeske Darstellung einer historischen Begebenheit, die versehen ist mit vielen klassischen Unterhaltungsmitteln und diese auch hervorragend ausspielt. Dadurch distanziert sich das Werk von einer dokumentarischen Erzählung und bietet dem Regisseur viel mehr Freiheiten in der dramaturgischen Gestaltung, die Ridley Scott auch vollkommen auskostet und uns auf eine Art Heldenreise schickt, die sich von einer Romanze in ein Drama bis hin zu einem Krimi entwickelt. Das schauspielerische Ensemble ist dabei einfach genial und Al Pacino und Jared Leto scheinen sich wieder einmal selbst zu übertreffen. Es ist eine Augenweide den Beiden zuzuschauen.
Auch im Kostümdesign erwarten uns viele beeindruckende Einkleidungen der Personen, die ganz dem Label auf diesem Film entsprechen. HOUSE OF GUCCI ist interessant inszeniert und bietet durch die umfassende Ausgestaltung mit musikalischen Hits der thematisierten Zeit einen hervorragendes Filmvergnügen. Dieses wird lediglich getrübt durch eine träge und kräftezehrende letzte halbe Stunde, die leider wirkt, als ob Scott viel zu viel Zeit und Mühe in die Perfektion des Films gesteckt hat und vergaß, dass auch ein Schluss noch erzählt werden müsse, um hier eine runde Geschichte zu zeigen. Leider etwas unschön dahingeklatscht – sehr schade. Dennoch bietet HOUSE OF GUCCI einige Schauwerte, die sich niemand entgehen lassen sollte.
Gucci is a fashion brand that enjoys the highest reputation worldwide. The company was founded in Florence in 1921 and was originally a manufacturer of leather goods. Founder Guccio Gucci was a master saddler, which led to the brand’s logo after his death, showing two intertwined horseshoes, each representing a “G” and thus referencing the founder. Although the leather goods manufacturing itself has not changed much to this day, the product range has expanded considerably. Moreover, the name is now associated with a certain reputation, embodying luxury and offering its customers garments and accessories. However, things were not always good for the designer fashion label, as the Gucci family, who continued to run the company for a long time, had to deal with internal differences, mainly revolving around ownership, which is why the 1980s brought a major corporate crisis.
Ridley Scott, who has just released THE LAST DUEL in cinemas, has taken on the family story and is now bringing it to the big screen. Based on the book The House of Gucci: A Sensational Story of Murder, Madness, Glamour and Greed by Sara Gay Forden’s, the renowned director spent 20 years developing this biographical drama, for which the production studio Scott Free secured the rights in 2001. The origin of the interest lies in Scott’s wife Giannina, who read the book and was completely enthralled by the passionate narrative. She herself thus became one of the producers and continued to work on the development of the film even after her divorce with her husband in 2015. Once again, Scott secured the acting talents of Adam Driver (THE REPORT) and also managed to attract an impressive cast including Lady Gaga (A STAR IS BORN), Al Pacino (ONCE UPON A TIME… IN HOLLYWOOD) and Jeremy Irons (ZACK SNYDER’S JUSTICE LEAGUE).
That’s the story about
At the end of the 70s, the haute couture brand Gucci is in a major crisis. The creativity is out, the brand is becoming a cheap product and the family is at odds. There has to be a turnaround. But the two brothers Aldo and Rodolfo do not exactly stand for a new beginning. Hopes are pinned on the next generation, but they don’t have much interest in the brand itself either. Paolo would much rather become a fashion designer himself and his cousin Maurizio has his sights set on studying law. But when Maurizio meets his future wife, the cards are reshuffled, because she is very taken with the fashion label and knows how to handle such a big name. Spurred on by her, Maurizio is also persuaded to abandon his original plan and remain loyal to the family business. But every path of success also brings resentment and disagreements, and so the couple soon faces great challenges.
Review
Until now, Gucci has always been a fashion label I wanted nothing to do with. Not because I had bad experiences with it, but because the luxury brand has always been seen as a symbol of the “rich and beautiful” and thus presents a certain form of two-class society: those who can afford it and those who cannot. This is also associated with a perverse way of dealing with money that never corresponded to my ideals and thus had the consequence that I have always distanced myself from such brands. What I was not aware of, however, is an impressive family history that shaped the label and which Ridley Scott captured brilliantly in HOUSE OF GUCCI. For this reason alone, it is worth watching this film to see that all that glitters is not always gold.
With a running time of around two hours and forty minutes, Scott serves us up a fair amount of information, most of which revolves around the characterisation of the main characters. However, he opens the spectacle quite unusually with a romance and its development and therefore steers the expectations of the uninformed audience in a completely wrong direction. This is not to be seen as negative, however, as he manages to give the characters ample space to develop accordingly and the audience can form an emotional bond with them. Only then does a crime thriller-like plot gradually develop, which brings a lot of passion, but also tension and thrills.
The rehabilitation of Leto
The film poster and the title are already well chosen, because posh and glamour are exuded here in the best possible way and indicate right from the start that this film will not present a historical view of the Gucci brand, but rather a look into the sometimes drastic family relationships. It is particularly remarkable that all the official family members of the Guccis are placed on the poster behind Patrizia Reggiani, played by Lady Gaga, who is married by marriage.
Gucci is a rare animal. It must be protected.
Almost without exception, it can be stated that the cast is simply brilliant and outdoes itself again and again during the course of the play. While Adam Driver acts as the protagonist and is therefore seen for most of HOUSE OF GUCCI, his character is quite unspectacular and monotonously laid out, always showing us an intelligent, shrewd and at the same time charming character. His acting is, of course, perfectly fine and flawless, but despite his enormous presence he is somewhat lost in the face of the excellent performances of his fellow actors. I was particularly taken with Al Pacino and, surprisingly, Jared Leto, who really live their characters and savour every scene to the full. Leto shines in a wisecracking and offbeat role that matches the bizarreness of his Joker performance and at the same time comes across as even more wacky and absurd, thus clearly trumping the lousy performance in SUICIDE SQUAD.
The Godfather is back
Al Pacino, on the other hand, basically plays the role he loves to do and, above all, does particularly well: a character that feels very much like the Godfather. A ruler over a family empire who leads the other family members like puppets. All five main characters get their very special and own big moment in which they can show all their skills. Particularly worth seeing are Leto’s eccentric outbursts, but also a battle of words with Al Pacino. Salma Hayek, who only appears here as a supporting character, also knows how to impress and manages to distance herself from the annoying and overwrought role in KILLER’S BODYGUARD 2 and embody a dubious and idiosyncratic character who is fortunately also far less annoying.
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In terms of image design, the master director relies on a more subdued choice of colours and makes many images look very pale and colourless. In between, however, there are occasional bursts of very gaudy tones. These differences can be closely linked to the respective plot and are oriented towards the highs and lows of the family history. Particularly striking are a few scenes in which Scott transfers the image entirely to black and white tones, thus marking central points of the plot and establishing the real-life reference even more strongly. The make-up design of Jeremy Irons, however, is somewhat idiosyncratic; towards the end he looks more like a zombie than a fashion mogul. Apart from the rather unsuccessful make-up, HOUSE OF GUCCI unfolds its strengths above all in the costume design. In almost every scene, the characters wear new clothes that appear very daring, but also incredibly creative and elegant, and are thus naturally a reflection of the fashion brand.
Once rich and beautiful
Scott also manages to make us feel like we are trapped in a dream world for once. He offers us the opportunity to immerse ourselves in a life of luxury and to surrender to a completely new lifestyle for two hours, in which we can do whatever we want. The director also uses a rather simple trick to inspire the audience. We are presented with a broad potpourri of musical mood-setters from that very era, which leave little choice but to bob along enthusiastically. By staging the film in this way, Scott clearly distances himself from a documentary narrative and makes it clear that his focus is already fully on a feature film, but one that is based on a real story. This somewhat different kind of film development seems almost McKayesque and is reminiscent of the kind of staging we saw in VICE – THE SECOND MAN.
Das große Manko des Films ist jedoch die letzte halbe Stunde, die viel zu träge, eintönig und langweilig daherkommt. Nach der aufregenden Heldenreise, die wir über einen großen Zeitraum von HOUSE OF GUCCI verfolgen, wird versucht schlussendlich noch einmal ernstere Töne anzuschlagen und daher ein Stimmungswechsel provoziert. Dieser Übergang jedoch gelingt Scott nicht wirklich gut und wirkt wie ein heruntergeleiertes Reststück eines Films, welches keiner haben wollte, aber unbedingt noch ergänzt werden musste, damit die Geschichte nicht verzerrt wird. Auch der Epilog-Text entspricht ganz diesem Bild und wird in viel zu hoher Geschwindigkeit ein- und wieder ausgeblendet, weshalb es dem Publikum nur schwer möglich ist, den vollen Inhalt zu erfassen.
Conclusion
Somit ist HOUSE OF GUCCI ein überraschend starker Film von Ridley Scott, der die Familienchronik geschickt mit einer romantisch-dramatischen Erzählung verknüpft, die geradezu für einen Film geschaffen scheint. Es sind sowohl die grandiosen Schauspielkünste als auch die Verknüpfung mit der unterhaltenden und lebhaften Musik, aber auch die unterschwellige Geschichte einer krimiartigen Begebenheit, die fesselnd und mitreißend wirken. Einzig die Länge des Werks wurde etwas übertrieben und spiegelt sich auch in der cineastischen Umsetzung wider. Es ist sehr schade, dass dieses Familiendrama zum Ende hin an Energie verliert und das Publikum somit mit einem eher durchwachsenen Gefühl entlässt. Doch generell konnte mich der Film sehr beeindrucken, auch wenn ich mit Mode und Luxus nicht viel anfangen kann.
Originaltitel | House of Gucci |
Kinostart | 02.12.2021 |
Länge | ca. 157 Minuten |
Produktionsland | USA | Kanada |
Genre | Krimi | Drama |
Verleih | Universal Pictures |
FSK |
Regie | Ridley Scott |
Drehbuch | Becky Johnston | Roberto Bentivegna | Sara Gay Forden (Buchvorlage) |
Produzierende | Ridley Scott | Jason Cloth | Aidan Elliott | Megan Ellison | Giannina Facio | Aaron L. Gilbert | Mark Huffam | Marco Valerio Pugini | Kevin Ulrich | Kevin J. Walsh |
Musik | Harry Gregson-Williams |
Kamera | Dariusz Wolski |
Schnitt | Claire Simpson |
Besetzung | Rolle |
Lady Gaga | Patrizia Reggiani |
Adam Driver | Maurizio Gucci |
Al Pacino | Aldo Gucci |
Jeremy Irons | Rodolfo Gucci |
Jared Leto | Paolo Gucci |
Jack Huston | Domenico De Sole |
Salma Hayek | Alexia Murray |
Vincent Riotta | Fernando Reggiani |
Gaetano Bruno | Franco |
Camille Cottin | Paola Franchi |
Youssef Kerkour | Nemir Kirdar |
Reeve Carney | Tom Ford |
Florence Andrews | Jenny Gucci |
Alexia Murray | Silvana Reggiani |
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