Review Fakten + Credits


Parthenope

Veröffentlichung: 2024-12-05Genre: DramaLänge: 136 minutenBudget: $ 32,000,000
Übersicht

Die lange Reise des Lebens von Parthenope, von ihrer Geburt im Jahr 1950 bis heute. Ein weibliches Epos ohne Heldentum, aber voll von unerbittlicher Leidenschaft für die Freiheit, Neapel und die Gesichter der Liebe - all der wahren, sinnlosen und unaussprechlichen Lieben.

Quelle: www.themoviedb.org

 

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Rezension

Macho-Maximalist Paolo Sorrentino ist zurück in Cannes mit der nächsten exaltierten Exposition all dessen, was den italienischen Regisseur und Drehbuchautor schon immer beschäftigt hat. Nach den Titel seiner Filme sind das JUGEND und GROSSE SCHÖNHEIT. Doch dergleichen Abstraktionen sind nur die scheinheilige Intellektualisierung des eigentlichen – filmischen und narrativen Fokus: junge Frauen von einer austauschbaren Schönheit, die immer weiß, langhaarig, großbrüstig und kurvig ist. Luxus altmodisch italienischer Art mit neo-klassizistischen Villen, Limousinen, Designer-Roben, Arien und Klunkern.

halbnahe Aufnahme einer dunkelgekleideten Frau vor dem Hintergrund eines sonnigen Küstenortes, sie sieht in die Kamera, während sie in der linken Hand eine Zigarette hält

Parthenope © Internationale Filmfestspiele von Cannes

Dass die von Celeste Dalla Porta mit ausdrucksloser Grazie verkörperte Titelfigur letzte in einer Szene am ganzen Körper trägt – und sonst nichts – ist illustriert quintessenziell die operatischen Ausschweifungen seiner glorifizierten Galerie weiblicher Trophäen. Wie die musealen Kulissen sind sie reine Oberfläche, hinter die zu blicken das „mysteriöse, behexende“ zerstören würde. Auch die Protagonistin bleibt eine leere Hülle während ihrer handlungsgebenden Jugendjahre. Allein die zählen für Sorrentino, der alte Frauen als Mutterfiguren oder hässliche Harpyien sieht.

PARTHENOPE jedoch ist eine sinnliche Sirene gleich ihrer mythologische Namensvetterin. Bei einer Wasser-Niederkunft schaumgeboren wie Venus, weckt sie bei Männern und Frauen Verlangen. „Beauty is like war“, erklärt ihr ein ergrauter Gentleman, „It opens doors“. Die stehen ihr alle offen, doch einen interessanten Weg einzuschlagen ist ihr nicht vergönnt. Lose verknüpfte Episoden führen sie von einer erotischen Eskapade zur nächsten. In Zeitlupe und Großaufnahme wandelt sie durch die sonnenüberflutete Szenerie voll Meerblau, Alabaster und Goldglanz.

halbnahe Aufnahme eines Mannes mit Anzug und Hut, der sich vor einem Gemälde auf Wandfliesen eine Zigarette anzündet

Parthenope © Internationale Filmfestspiele von Cannes

Fazit

Der senile Voyeurismus Paolo Sorrentinos elitären Edelpornos entlarvt sich, wenn er ihn anderen anhand einer ausführlichen Sexszene vorhält. Die substanzlose Story um die von Celeste Dalla Porta mit rein physischer Präsenz verkörperte Parthenope ist eine pompöse Parade lasziver Exzesse. Die vorgestrige Weltsicht trieft von chauvinistischen Stereotypen und dialektischen Dialogen, die der Protagonistin die Begierde ihres männlichen Umfelds vorhalten: „Are you aware of the disruption beauty causes?“ Auf eine Unterbrechung der lüsternen Altherren-Phantasie wartet man indes vergebens.

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Originaltitel Parthenope
Kinostart 5.12.2024
Länge: 136 minuten
Produktionsland France
Genre: Drama | Fantasy
Regie Paolo Sorrentino
Executive Producer Douglas Urbanski | Elena Recchia
Producer Lorenzo Mieli | Anthony Vaccarello | Paolo Sorrentino | Ardavan Safaee
Kamera Daria D'Antonio
Musik Lele Marchitelli
Cast Celeste Dalla Porta, Stefania Sandrelli, Gary Oldman, Silvio Orlando, Luisa Ranieri, Isabella Ferrari, Silvia Degrandi, Lorenzo Gleijeses, Daniele Rienzo, Dario Aita, Marlon Joubert, Alfonso Santagata, Biagio Izzo, Peppe Lanzetta, Nello Mascia, Francesca Romana Bergamo

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