Bereits zu Beginn des Jahres brachte StudioCanal im Rahmen der „Best of Cinema“-Reihe noch einmal den 1978er Klassiker TOD AUF DEM NIL mit Peter Ustinov in der Hauptrolle in die deutschen Kinos. In diesem Rahmen berichtete ich bereits über Agatha Christie, die als Urheberin der berühmten Detektives Hercule Poirot verschiedenste Krimigeschichten entwickelte, die zudem auch immer wieder neu verfilmt und inszeniert wurden. Der Schauspieler und Regisseur Kenneth Branagh hat bereits 2017 einen zeitenüberdauernden Klassiker neu verfilmt und bekam für MORD IM ORIENTEXPRESS besten Zuspruch aus dem Publikum. Neben TOD AUF DEM NIL, wo er erneut in Regie- und Schauspielfunktion auftritt, erwartet uns in Kürze gleich noch eine Produktion, die unter seiner Leitung entstand. Sein Film BELFAST reist derzeitig von Award zu Award und räumt unzählige Nominierungen und Preis ab. Bei den diesjährigen Golden Globes wurde der Film zum Beispiel für das Beste Drehbuch ausgezeichnet.
Bereits seine letzte Agatha Christie-Verfilmung glich einem fabelhaften Ensemblefilm, welcher einen spektakulären Cast vorweisen konnte. Auch nun lässt sich der gebürtige Ire nicht lumpen und engagierte für seine Hauptrolle die derzeitig hoch im Kurs stehende Gal Gadot, die wir zuletzt in der Netflix Millionen-Produktion RED NOTICE gesehen haben. Auch in den weiteren Rollen reihen sich populäre Filmstars aneinander. So sehen wir Annette Bening (CAPTAIN MARVEL, THE REPORT), Armie Hammer (CRISIS), Letitia Wright (READY PLAYER ONE), Tom Bateman (HARD POWDER), Emma Mackey (EIFFEL IN LOVE) und Jennifer Saunders (SING – DIE SHOW DEINES LEBENS). Die Idee der Fortsetzung entstand recht unmittelbar nach der Veröffentlichung von MORD IM ORIENTEXPRESS, und Branagh und Drehbuchautor Michael Green tauschten sich eifrig über ihre Lieblingswerke von Christie aus, worauf das hiesige als eines der Wichtigsten entlarvt wurde.
Darum geht es…
Nur wenige Wochen, nachdem die Nobeldame Linnet Ridgeway Doyle den freundlichen Simon Doyle kennen gelernt hat, steht ihre gemeinsame Hochzeit an, die die Beiden im majestätischen Ägypten zelebrieren. Einer ihrer Gäste ist ein enger Freund des berühmten Schnüfflers Hercule Poirot, der ganz zufällig zu eben jenem Zeitpunkt in Agypten die Pyramiden bestaunt und sich seinen wohl verdienten Urlaub gönnt. Poirot riecht schnell, dass rund um die Vermählung des glücklichen Paares nicht alles so wundervoll ist, wie es anfangs scheint, denn spätestens als Jacqueline de Bellefort auftaucht, sinkt die Stimmung auf einen Tiefpunkt, da Linnet der Dame ihren Partner ausgespannt hat. Doch auch wenn Linnet etwas nervös angesichts dieser Zusammenkunft ist, lässt sie sich nicht beirren und zelebriert mit ihrer Hochzeitsgesellschaft den Ehrentag auf einer Dampferreise über den Nil. Was sie jedoch zu dem Zeitpunkt nicht weiß: Nicht alle Mitfahrenden werden ihr Ziel erreichen.
Rezension
Endlich geht es weiter mit den Krimigeschichten, auf die wir so lange gewartet haben. Das internationale Kino hat sich seit einigen Jahren von der klassischen Whodunit-Story immer mehr abgewandt und nur noch in Filmen wie KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE dieses charmante Ensemblespiel aufgegriffen. Schon allein deswegen bin ich Kenneth Branagh äußerst dankbar, dass er versucht, die Leidenschaft für das Genre bei den Zuschauenden neu zu entfachen und die auf qualitativ höchster Ebene. Mit TOD AUF DEM NIL nimmt sich der 61-jährige ein Projekt vor, welches durchaus seine Schwierigkeiten hat, denn wie in vielen Krimis ist einfach das große Problem gegeben, dass die Kenntnis der früheren Verfilmung viele mystische und unerklärbare Entwicklungen vorwegnimmt und dadurch der Überraschungseffekt stets sinkt. Branagh sieht sich somit der Herausforderung gegenüber, sowohl Freunde der alten Werke abzuholen, als auch die neueren Generationen für den Stoff zu begeistern.
Grundsätzlich zieht er dafür absolut die richtigen Strippen. Wesentlich für die jungen Menschen ist wohl die deutliche Verjüngung des Cast. Insbesondere mit Gal Gadot wurde eine Schauspielerin engagiert, die derzeitig in allen Großproduktionen der namhaften Studios zu sehen ist und mit ihrer Ausstrahlung das Publikum in ihren Bann zieht. Während sie bei WONDER WOMAN bewies, dass sie ein äußerst vielseitiges und facettenreiches Schauspiel präsentieren kann, zeigten nachfolgende Werke recht schnell, dass sie zunehmend in ein gewisses Schema hineingedrückt wird und mehr oder minder immer wieder dasselbe Frauenbild verkörpert. Auch beim hiesigen Film fällt es ihr offensichtlich schwer, aus dieser Rolle auszubrechen. Auch hier spielt sie mit ihren Reizen und tritt als moderne Femme fatale auf, darf aber Drehbuchbedingt auf jegliche Actionsequenzen verzichten. Nichtsdestotrotz sehen wir sie stets in einem langen, luftigen und maßgeschneiderten Kleid mit dem immer gleich angeklebten Gesichtsausdruck.
Perfekt kombiniert – oder?
Auch das Branagh wieder selbst als Hercule Poirot auftritt, ist natürlich absolut die richtige Entscheidung, denn er ist ein fabelhafter Sympathieträger, der mit seiner Eleganz, seinem Sinn für Humor und dem unweigerlichen Charme die besten Eigenschaften für diese Rolle ausstrahlt. Leider jedoch kann er all dies nicht in dem Umfang präsentieren, wie er es noch in seiner vorherigen Christie-Verfilmung getan hat. Der unterschwellige und höfliche Witz, wie ihn nur Gentlemen auf den Lippen haben, kommt fast gar nicht zur Geltung, und die brillante Kombinationsfähigkeit des Meisterdetektivs wirkt schlapp und orientierungslos. Tatsächlich stolpert die Figur nur von Situation zu Situation und kann nicht wie im ‘78er Film mit seiner beeindruckenden Intelligenz punkten. Es fehlt einfach eine schlüssige Kombinationsfolge der gefundenen Hinweise, die dem Publikum die Chance gibt, Teil der Ermittlungen zu werden und womöglich selbst den Täter oder die Täterin ausfindig zu machen.
Dies ist jedoch vor allem ein Drehbuchproblem und somit nicht ausschließlich auf das Schauspiel Branaghs zurückzuführen. Das Drehbuch selbst ähnelt natürlich in den Grundzügen, den früheren Verfilmungen und bietet kaum merkliche Abwandlungen, die Kennern der alten Werke einen neuen oder überraschenden Ansatz bieten würden. Dennoch gibt es immer wieder auffällige Reduzierungen der Story, die sich deutlich auswirken, da gerade viele Nebenfiguren leider nur vollkommen oberflächlich betrachtet werden und keine wirkliche Persönlichkeit ausstrahlen. So sahen wir noch im ‘78er Film gelegentlich die Crew des Dampfers agieren und Einfluss auf die Story nehmen, und jede Person an Bord hat eine eigene kleine Einführung erhalten. Hier jedoch ist die Crew einfach nur noch belangloses Beiwerk, welches möglichst wenig zu sehen sein soll, und die verschiedenen Charaktere werden vorgestellt durch einen unschönen und beiläufigen Kommentar einer dirigierenden Figur.
Kinoqualität wo sie hingehört
TOD AUF DEM NIL setzt in dieser Verfilmung voll und ganz auf den visuellen Charme und die atmosphärische Ausstrahlung und vergisst dabei einfach immer wieder, dass auch eine runde und lebhafte Geschichte notwendig ist, um filmisch zu überzeugen. Schon in der Einführungsszene wird die Marschrichtung klar gesetzt, denn wir sehen einen Rückblick, der uns die Vorgeschichte von Poirot ein wenig näherbringen soll. Dieser Rückblick ist in schwarz/weiß gehalten und zeigt uns ein fantastisch aussehendes Kriegsszenario, welches absolut keine Relevanz für die Story besitzt und daher in all seiner Qualität doch nur bloße Effekthascherei darstellt. Kameramann Haris Zambarloukos (BELFAST, CINDERELLA) hat zudem bestätigt, wie begeistert er davon war, diesen Film auf 65mm-Film zu drehen und ihn entsprechend so in Kinos präsentieren zu dürfen.
Diese malerische Art der Produktion zieht sich durch den ganzen Film und bietet uns immer wieder fantastische Bilder, die von farbenfrohen Sonnenuntergängen bis hin zu imposanten ägyptischen Settings reichen. Doch so schick das alles aussieht – die gesamte Kulisse wurde nur nachempfunden, und es gab keine Vorort-Drehs. Ohne Frage bietet die Produktion hier spektakuläre Ergebnisse, denn das Team hat sowohl die Tempel als auch den Dampfer in respektabler Präzision selbst gebaut und damit eine äußerst aufwendige Kulisse geschaffen. Leider jedoch sieht man dies dem Film auch immer wieder an, und die einzelnen Sets sind viel zu clean und unwirklich. Durch zu hohe Risiken in Ägypten wurde ein Dreh an Originalschauplätzen kategorisch ausgeschlossen. Auch Soundtechnisch wurde hier alles aufgeboten, was einen solchen Film erlebbar macht, und die Einschläge und Explosionen von Bomben wirken so massiv und wuchtig, dass der Kinosaal anfängt zu beben. Wundervoll aber für diesen Film eben nicht zielführend.
Nur heiße Luft
Die viele Effekthascherei machen sich immer wieder in einigen unsinnigen Albernheiten bemerkbar, die einfach nicht stimmig sind. So sehen wir eine Szene, in der lauter Luftballons im Aufenthaltsbereich des Schiffes zu sehen sind, mit denen die Protagonisten ein wenig feiern. Nur Augenblicke zuvor jedoch bekommen wir einen imposanten Weitwinkelshot auf das Schiff und die umgebende Landschaft, in welchem erkennbar ist, dass die Luftballons aus dem Raum nach oben steigen und in die himmlischen Tiefen verschwinden – wohl kaum wird man die Hälfte der Ballons mit Helium und die andere nur mit Luft gefüllt haben, doch für eine gute Aufnahme wurde eben jenes getan. Die Krönung des Ganzen ist, dass der Film sich selbst spoilert. Schon früh wird ein sehr eindeutiger Hinweis darauf gegeben, wer der Täter sein wird.
Der Nachbau des Dampfers macht sich zudem deutlich in der Filmgestaltung bemerkbar. Während im ‘78er Film doch sehr klar war, wo welche Kabine von welcher Person ist und das Werk sogar regelrecht damit gespielt hat, scheint nun das Schiff deutlich wandelbarer und es ist nur schwer zu durchschauen, wer sich zu welchem Zeitpunkt wo befindet. Damit geht unglaublich viel Charme verloren. Dieses liebevolle Spiel im Sinne von – wenn Person A in Raum B war und die Waffe in Raum C, wie konnte dann ein Mord geschehen und war nicht vielleicht doch Person D verantwortlich? – kann sich hier einfach nicht entfalten und nimmt TOD AUF DEM NIL einfach seine gesamte Relevanz.
Was für ein zufälliges Unglück
Auch die eigentliche Tat wirkt aufgesetzt und unsinnig inszeniert, denn so wie sie eingespielt wurde, ist ganz klar die Person, die den ersten Schuss abgibt, eine gefährliche Person, die festgesetzt werden müsste, woraufhin sich die gesamte Folgestory verändern müsste. Es fehlt einfach das Versehen, der Zufall, das Unglück, weshalb aus einem Unfall nun eine Tat wird. Dies bleibt nicht die einzige Ungenauigkeit, die leider viel zu sehr vernachlässigt wird. Im Verlauf des gesamten Films finden sich immer wieder absurde Zusammenhänge, die eigentlich ein gänzlich anderes Resultat fördern müssten, als wir es zu sehen bekommen. Daher scheinen viele Storyelemente im Nachhinein eher wie Schadensbegrenzung zu wirken.
Doch bevor ich zu meinem Fazit komme, muss ich auch noch einmal ein zumindest ansatzweise lobendes Wort los werden: Einerseits wirkt die Spieldauer nicht wie knapp 130 Minuten, sondern deutlich kurzweiliger, was eigentlich immer recht angenehm ist. Zudem schafft es Branagh auch, TOD AUF DEM NIL zeitweise einen etwas anderen Schwung zu verpassen, weshalb durchaus die Annahme gegeben ist, dass das Finale sich vom Original etwas unterscheiden könnte. Ob dies so ist oder nicht, lasse ich offen, doch zumindest der Versuch, auch wenn er nur sehr oberflächlich geschieht, ist zumindest ein gut gemeinter Ansatz.
Fazit
Abschließend jedoch bleiben mir leider zu wenig positive Worte und zu viele Ungereimtheiten, die mich doch sehr enttäuschten. TOD AUF DEM NIL ist ein wunderbarer Klassiker, der allein auf Basis seiner grandiosen Vorlage von Agatha Christie immer wieder toll funktioniert und Spaß macht. Auch die Neuinterpretation ist in diesem Punkt ganz nett und bringt uns zumindest ein wenig die Vibes des guten alten Kino-Krimis wieder zurück auf die Leinwand. Leider ist vieles zu lückenhaft, zu oberflächlich und vor allem zu identitätslos erzählt. Es gibt bis auf Poirot nicht eine einzige Figur, mit der sich das Publikum identifizieren kann und der leichte Nervenkitzel, die trügerische Ruhe, die spannungsgeladene Tätersuche und das verwirrende Mitraten kommen leider viel zu kurz und lassen das Werk wie jedes andere Mainstream Blabla wirken, welches in der heutigen Zeit zwar wundervoll aussieht und sich großartig anhört, aber doch völlig inhaltslos ist. Ich empfehle daher doch lieber den Klassiker von ’78 zu schauen, auch wenn er nicht ganz so schick ausschaut.
Wie hat Dir der Film gefallen?
Schon wieder eine tote Person auf dem Nil? Nachdem wir bereits 1978 auf eine mörderische Dampferreise geschickt wurden, versucht sich nun auch Kenneth Branagh als gewitzter Ermittler. Nachdem er bereits einen Fall im Orientexpress lösen konnte, und das Publikum dies mit weit mehr als 300 Millionen US-Dollar Einnahmen honorierte, ist nun also die Frage, ob auch sein neuster Fall die Zuschauenden überzeugen kann. Bei mir ist es dem Meisterdetektiv leider nicht gerade gelungen. Zwar punktet das Remake mit fantastischen Bildern, tollen Kamerafahrten und einem wuchtigen Sound sowie einem beeindruckenden Cast, doch reicht all das nicht für beste Unterhaltung. So werden die Figuren nur völlig oberflächlich eingeführt und entwickeln keine mitreißende Persönlichkeit, Poirots Witz und Charme sind fast vollständig verschwunden und absolut nichts von dem was wir sehen ist echt, denn das gesamte Set entstand nur im Studio.
Das schlimmste jedoch ist, dass der Krimi bei weitem nicht dazu einlädt mitzuraten, wer denn der Mörder sei (sofern dies nicht ohnehin bereits aus dem Original bekannt ist) und sich sogar relativ früh selbst spoilert. Es wird versucht die großartige Inszenierung von ’78 zu übertreffen, vergisst dabei aber völlig die kleinen feinen und ehrlichen Elemente, die das nervöse Kribbeln beim Publikum hervorgerufen haben. Dieses Werk ist ein Opfer des Style over Substance – Mechanismus‘, der leider ganz häufig in modernen Remakes zu finden ist.
Wie hat Dir der Film gefallen?
At the beginning of the year, StudioCanal brought the 1978 classic DEATH ON THE NILE starring Peter Ustinov to German cinemas as part of its “Best of Cinema” series. I have already reported on Agatha Christie, the creator of the famous detective Hercule Poirot, who developed a wide variety of crime stories that were also repeatedly filmed and staged. The actor and director Kenneth Branagh already remade a time-transcending classic in 2017 and received the best reception from the audience for MURDER ON THE ORIENT EXPRESS. In addition to DEATH ON THE NILE, where he is once again directing and acting, we can soon expect another production made under his direction. His film BELFAST is currently travelling from award to award and has received countless nominations and prizes. At this year’s Golden Globes, for example, the film was awarded for Best Screenplay.
His last Agatha Christie adaptation was already a fabulous ensemble film with a spectacular cast. And now the Irish-born director is not skimping and has hired Gal Gadot, who is currently very popular and whom we last saw in the Netflix million production RED NOTICE, for his leading role. Popular American film stars also line up in the other roles. We see Annette Bening (CAPTAIN MARVEL, THE REPORT), Armie Hammer (CRISIS), Letitia Wright (READY PLAYER ONE), Tom Bateman (HARD POWDER), Emma Mackey (EIFFEL IN LOVE) and Jennifer Saunders (SING 2). The idea for the sequel came about quite immediately after the release of MURDER ON THE ORIENT EXPRESS, and Branagh and screenwriter Michael Green eagerly exchanged views on their favourite Christie works, whereupon the one here was revealed to be one of the most important.
Here’s the deal…
Just a few weeks after noblewoman Linnet Ridgeway Doyle meets the affable Simon Doyle, they are about to get married together in majestic Egypt. One of their guests is a close friend of the famous sleuth Hercule Poirot, who just happens to be in Egypt at that very moment marvelling at the pyramids and taking a well-deserved holiday. Poirot quickly senses that not everything about the happy couple’s marriage is as wonderful as it seems at first, for at the latest when Jacqueline de Bellefort appears, the mood sinks to a low point, as Linnet has stolen her partner from the lady. But even though Linnet is a little nervous about this meeting, she does not let herself be put off and celebrates the day of honour with her wedding party on a steamboat trip across the Nile. What she doesn’t know at the time, however, is that not all of the passengers will reach their destination.
Review
Finally, the crime stories we’ve been waiting for for so long continue. International cinema has been increasingly turning away from the classic whodunit story for some years now, only picking up this charming ensemble game in films like KNIVES OUT. For this reason alone, I am extremely grateful to Kenneth Branagh for trying to rekindle passion for the genre in viewers, and at the highest level of quality. With DEATH ON THE NILE, the 61-year-old takes on a project that certainly has its difficulties, because as in many crime thrillers, there is simply the big problem that knowledge of the earlier film version anticipates many mystical and inexplicable developments, which always reduces the surprise effect. Branagh is thus faced with the challenge of both picking up friends of the old works and getting the newer generations excited about the material.
Basically, he absolutely pulls the right strings for this. The significant rejuvenation of the cast is probably essential for the young people. With Gal Gadot in particular, an actress was hired who can currently be seen in all the major productions of the renowned studios and who captivates the audience with her charisma. While in WONDER WOMAN she proved that she can present an extremely versatile and multi-faceted acting, subsequent works showed quite quickly that she is increasingly pushed into a certain mould and more or less embodies the same image of women over and over again. In this film, too, she obviously finds it difficult to break out of this role. Here, too, she plays with her charms and appears as a modern femme fatale, but is allowed to do without any action sequences due to the script. Nevertheless, we always see her in a long, airy and tailored dress with the same glued-on facial expression.
Perfectly combined – isn’t it?
Branagh’s return to playing Hercule Poirot himself is, of course, absolutely the right decision, for he is a fabulously likeable character who, with his elegance, sense of humour and inevitable charm, exudes the best qualities for the role. Unfortunately, however, he is unable to present all this to the same extent as he did in his previous Christie adaptation. The subliminal and polite wit that only gentlemen have on their lips almost doesn’t come into its own, and the brilliant powers of deduction of the master detective seem limp and disoriented. In fact, the character only stumbles from situation to situation and cannot score with his impressive intelligence as he did in the ’78 film. It simply lacks a coherent sequence of combinations of the clues found that would give the audience the chance to become part of the investigation and possibly track down the perpetrator themselves.
However, this is mainly a script problem and thus not exclusively due to Branagh’s acting. The script itself is, of course, similar to the earlier film adaptations and offers hardly any noticeable variations that would offer connoisseurs of the old works a new or surprising approach. Nevertheless, there are always conspicuous reductions in the story, which have a clear impact, since many secondary characters in particular are unfortunately only viewed in a completely superficial way and do not radiate any real personality. Thus, as recently as the ’78 film, we occasionally saw the crew of the steamer act and influence the story, and each person on board was given their own little introduction. Here, however, the crew are simply inconsequential extras to be seen as little as possible, and the various characters are introduced through an unattractive and casual commentary by a directing character.
Cinema quality where it belongs
DEATH ON THE NILE relies entirely on visual charm and atmospheric appeal in this film adaptation, simply forgetting time and again that a well-rounded and vivid story is also necessary to be cinematically compelling. The direction of travel is already clearly set in the introductory scene, as we see a flashback that is supposed to bring us a little closer to Poirot’s back story. This flashback is kept in black and white and shows us a fantastic-looking war scenario, which has absolutely no relevance to the story and is therefore, in all its quality, mere showmanship. Cinematographer Haris Zambarloukos (BELFAST, CINDERELLA) has also confirmed how thrilled he was to shoot this film on 65mm film and to be able to present it in cinemas accordingly.
This picturesque style of production runs throughout the film, offering us fantastic images time and again, ranging from colourful sunsets to imposing Egyptian settings. But as fancy as it all looks, the entire setting was only recreated and there was no on-location shooting. Without question, the production offers spectacular results here, as the team built both the temples and the steamship themselves with respectable precision, creating an extremely elaborate backdrop. Unfortunately, however, you can see this in the film again and again, and the individual sets are far too clean and unreal. Due to the high risks in Egypt, filming on original locations was categorically ruled out. In terms of sound, too, everything that makes a film like this come alive was used here, and the impacts and explosions of bombs seem so massive and powerful that the cinema hall begins to shake. Wonderful, but for this film not very effective.
Just hot air
The many effects make themselves felt again and again in some nonsensical silliness that is simply not coherent. For example, we see a scene in which loud balloons can be seen in the lounge area of the ship, with which the protagonists celebrate a little. Only moments before, however, we get an impressive wide-angle shot of the ship and the surrounding landscape, in which it is recognisable that the balloons rise from the room and disappear into the heavenly depths – it is unlikely that half of the balloons were filled with helium and the other only with air, but this was done for a good shot. The crowning glory of it all is that the film spoils itself. Early on, a very clear hint is given as to who the culprit will be.
The replica of the steamer is also clearly noticeable in the film design. Whereas in the ’78 film it was very clear where which cabin belonged to which person and the work even played with it, now the ship seems much more changeable and it is difficult to see through who is where at what time. This means that an incredible amount of charm is lost. This affectionate play in the sense of – if person A was in room B and the weapon in room C, then how could a murder happen and wasn’t person D perhaps responsible after all? – simply cannot unfold here and simply takes away all relevance from DEATH ON THE NILE.
What a random misfortune
The actual crime also seems contrived and nonsensically staged, because the way it was played in, clearly the person who fires the first shot is a dangerous person who would have to be apprehended, whereupon the entire follow-up story would have to change. The accident, the coincidence, the misfortune is simply missing, which is why an accident now becomes an act. This does not remain the only inaccuracy, which is unfortunately neglected far too much. In the course of the entire film, absurd connections are found again and again, which should actually promote a completely different result than we get to see. Therefore, in retrospect, many story elements seem more like damage control.
But before I come to my conclusion, I have to say a word of praise, at least to some extent: On the one hand, the playing time doesn’t feel like just under 130 minutes, but much more diverting, which is actually always quite pleasant. In addition, Branagh also manages to give DEATH ON THE NILE a slightly different momentum at times, which is why there is every reason to believe that the finale could be somewhat different from the original. Whether this is so or not, I leave open, but at least the attempt, even if it is only done very superficially, is at least a well-intentioned approach.
Conclusion
In conclusion, however, I am unfortunately left with too few positive words and too many inconsistencies that left me very disappointed. DEATH ON THE NILE is a wonderful classic which, based solely on its grandiose original by Agatha Christie, always works great and is fun to read. The reinterpretation is also quite nice in this respect and brings us at least a little bit of the vibes of the good old cinema detective story back to the screen. Unfortunately, much of the storytelling is too patchy, too superficial and, above all, too lacking in identity. Apart from Poirot, there is not a single character with whom the audience can identify and the slight thrill, the deceptive calm, the suspenseful search for the culprit and the confusing guessing along unfortunately come far too short and make the work seem like any other mainstream blah-blah, which looks wonderful and sounds great in this day and age, but is completely devoid of content. I therefore recommend watching the classic from ’78 instead, even if it doesn’t look quite as smart.
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Originaltitel | Death on the Nile |
Kinostart | 10.02.2022 |
Länge | ca. 127 Minuten |
Produktionsland | USA | Vereinigtes Königreich |
Genre | Krimi | Drama | Mystery |
Verleih | Walt Disney |
FSK |
Regie | Kenneth Branagh |
Drehbuch | Michael Green | Agatha Christie (Vorlage) |
Produzierende | Kenneth Branagh | Mark Gordon | Judy Hofflund | Matthew Jenkins | Simon Kinberg | James Prichard | Mathew Prichard | Ridley Scott | Kevin J. Walsh |
Musik | Patrick Doyle |
Kamera | Haris Zambarloukos |
Schnitt | Úna Ní Dhongaíle |
Besetzung | Rolle |
Kenneth Branagh | Hercule Poirot |
Gal Gadot | Linnet Ridegeway Doyle |
Rose Leslie | Louise Bourget |
Armie Hammer | Simon Doyle |
Emma Mackey | Jacqueline de Bellefort |
Letitia Wright | Rosalie Otterbourne |
Jennifer Saunders | Marie Van Schuyler |
Sophie Okonedo | Salome Otterbourne |
Annette Bening | Euphemia |
Tom Bateman | Bouc |
Nikkita Chadha | Tänzerin |
Russell Brand | Linus Windlesham |
Adam Garcia | Syd |
Dawn French | Mrs. Bowers |
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