Rezension
Mit seinen aberwitzigen Dialogen, einer abstrusen One-Man-Army-Story und einem Ensemble wandelnder Witzfiguren sollte David Ayers Action-Vehikel A WORKING MAN eigentlich in die Sparte der Filme fallen, die so schlecht sind, dass sie schon wieder Spaß machen. Aber Lachen fällt schwer bei einem Film, der dem Publikum seine rechts-republikanischen Sympathien so einhämmert wie Jason Stathams Protagonist seinen Feinden die Kugeln. Die problematische Position manifestiert sich bereits im Vorspann. Dessen grottige CGI-Animationen, die Flashbacks zum Kriegsdienst mit Bauarbeiter-Bildern verbinden, untermauern mit ihrer martialischen Metaphorik die Message des Titels und der Prämisse. Levon Cade (Statham) war früher mal in einer Spezialeinheit. Jetzt ist der verwitwete Vater Bauarbeiter.
Als Jenny (Arianna Rivas), die Tochter seines befreundeten Chefs gekidnappt wird, greift Levon wieder zur Waffe und geht auf den üblichen Feldzug. Das hätte einfach Genre-Trash mit viel Geballer sein können, das niemandem weiter wehtut. Doch der Regisseur und seine Co-Drehbuchautoren Sylvester Stallone und Chuck Dixon stellen die tumbe Standardstory weniger in den Dienst krachiger Action als einer erzreaktionären Botschaft. Die skrupellosen Folterknechte der US-Armee sind hier buchstäblich das Fundament der Gesellschaft und diejenigen, die deren repräsentative Kernfamilien zusammenhalten. Das Feindbild sind reiche Russen und drogendealende Biker-Gangs mit queer konotierten Lederklamotten. Deren Folter und brutaler Tod ist nur business as usual.

A Working Man © 2025 Warner Bros. Entertainment Inc.
Fazit
Jason Statham absolviert seinen Schauspiel-Einsatz mit dem stoischen Pragmatismus des Titelhelden ohne besonderes Engagement oder Aussetzer. Die Kampf-Szenen sind weder originell noch dynamisch und oft peinlich als Choreographie erkennbar. Letztes liegt auch an der Kamera, die dem Geschehen immer ein Stück hinterherhinkt. Dem Regisseur von SUICIDE SQUAD wäre eigentlich zuzutrauen, den Trash-Faktor des Projekts zu erkennen. Stattdessen bremst zäher Pathos die krude Story. Deren Logiklücken wären egal wären, wenn sie einigermaßen funktionieren würde. Doch die Ode an Vigilantismus, Militarismus und toxische Männlichkeit stolpert mit ihrer maßlosen Martialik in die unfreiwillige Komik, die sich mit Blick auf das Zielpublikum unbedingt vermeiden will.
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Originaltitel | A Working Man |
Kinostart | 26.3.2025 |
Länge: | 117 minuten |
Produktionsland | United Kingdom |
Genre: | Action | Krimi | Thriller |
Regie | David Ayer |
Producer | Sylvester Stallone | David Ayer | Jason Statham | Chris Long | John Friedberg | Kevin King | Bill Block |
Kamera | Shawn White |
Visual Effects | Paul Bongiovanni |
Musik | Jared Michael Fry |
Cast | Jason Statham, David Harbour, Michael Peña, Jason Flemyng, Arianna Rivas, Noemi Gonzalez, Emmett Scanlan, Eve Mauro, Maximilian Osinski, Kristina Poli, Andrej Kaminsky, Isla Gie, Chidi Ajufo, Alana Boden, Sophie-Louise Craig, David Witts, Daniel Lundh, Piotr Witkowski, Andrea Vasiliou, Greg Kolpakchi |
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