Der zweite Tag der 75. Berlinale stand ganz im Zeichen von Weltstar Timothée Chalamet, der im Rahmen einer Pressekonferenz seinen neuen Film LIKE A COMPLETE UNKNOWN vorstellte, in dem er Bob Dylan verkörpert.
Bereits Stunden vor seinem Eintreffen versammelten sich zahlreiche Fans am Potsdamer Platz, um einen Blick auf den Star zu erhaschen. Kurz nach 15 Uhr traf Chalamet am Veranstaltungsort ein, gekleidet in einen auffälligen rosa Jogginganzug und mit einer Glitzerkette. Der Schauspieler nahm sich ausgiebig Zeit für seine Fans, verteilte Autogramme und Selfies. Bei der anschließenden Pressekonferenz sprach er über seine intensive Vorbereitung auf die Rolle Bob Dylans und den fünfeinhalbjährigen Entstehungsprozess des Films. „Nun, zunächst einmal war es der unvergleichliche Künstler Bob Dylan und das enorme Erbe, das er hinterlassen hat“, sagte Chalamet. „Ich hatte das Gefühl, dass er anderen Künstlern einen Leitfaden hinterlassen hat, dem sie folgen können – denn ich bin Schauspieler, kein Musiker. Und das hat mich danach unglaublich inspiriert.“
Chalamet, der alle Songs im Film selbst gesungen hat, sprach zudem über die physischen Herausforderungen der Rolle: „Ich habe viel gegessen“, sagte er mit einem Lachen, als er auf seine Gewichtszunahme für die Rolle angesprochen wurde. „Der Bob Dylan von 1961 hatte einfach mehr Gewicht als ich zu dem Zeitpunkt.“ Auf eine Frage zu den politischen Aspekten von Dylans Musik antwortete Chalamet: „Ich glaube, es liegt in der Natur seiner Musik, die vor kultartigen Figuren warnt. Man sollte sich vor jedem in Acht nehmen, der behauptet, eine Lösung zu haben. Das ist auch die Warnung in Frank Herberts Dune.“ Ein weiteres Highlight des Tages war die Pressekonferenz von Tilda Swinton. Die am Vortag mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk ausgezeichnete Schauspielerin sprach über ihre bemerkenswerte 40-jährige Karriere – und überraschenderweise auch über ihre Pläne, sich eine Auszeit zu nehmen.
„Ich kann Ihnen sagen, wenn ich am Montag nach Schottland zurückkehre, beginne ich etwas, auf das ich mich seit etwa 15 Jahren freue – eine Zeit in meinem Leben, in der ich etwas anderes mache“, so Swinton. „Ich kann nicht genau sagen, was es ist, aber ich kann sagen, dass ich für den Rest des Jahres keinen Film mehr drehen werde. Ich brauche mehr Zeit.“ Die Schauspielerin sprach über die Veränderungen in der Filmindustrie, die zunehmend von Zeitdruck und finanziellen Unsicherheiten geprägt sei: „Früher hatten Filmemacher mehr Zeit, um Projekte zu entwickeln und sich künstlerisch vorzubereiten. Aber in den letzten Jahren wurde die „Smash-and-Grab“-Dringlichkeit vorherrschend, und das ist wirklich anstrengend geworden. Ich brauche eine Pause.“
Für Fans, die das Schlimmste befürchteten, gab Swinton jedoch Entwarnung: „Ich werde mich nicht komplett von der Leinwand zurückziehen. Ich möchte Zeit, um Projekte zu entwickeln. Einige sind fürs Kino, andere nicht – aber ich brauche Zeit.“ Neben den großen Stars sorgten auch andere Filmschaffende für Aufsehen. Der britische Regisseur Leander Haußmann spielte auf dem roten Teppich auf einer Mundharmonika – eine Hommage an Bob Dylan. Die britische Regisseurin Rebecca Lenkiewicz präsentierte ihren Film HOT MILK, in dem es um eine komplizierte Mutter-Tochter-Beziehung geht. Die Berlinale läuft dieses Jahr noch bis zum 23. Februar 2025 – wir begleiten sie hier und auf unseren Social-Media-Kanälen.
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