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Review Kurzkritik Fakten + Credits


Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr.

Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr. ©2022 StudioCanal

Die Serie DOCTOR WHO ist gerade in Großbritannien eine der beliebtesten Science-Fiction Serien, Sie gehört neben roten Bussen, Tee und der Queen zur nationalen Identität des Landes. Gestartet ist die Ausstrahlung beim BBC im Jahr 1963 und selbst heute wird die Serie noch produziert. Es gab zwar zwischendurch die eine oder andere kleinere Pause, doch im Kern ist das Konzept immer noch dasselbe wie in den 1960ern, wir begleiten den/die Doktor, einen Timelord vom Planeten Gallifrey auf seiner/ihrer Reise durch Zeit und Raum. In den 1960ern war das Ziel eine noch höhere Zielgruppe zu erreichen und so wurden zwei Fernsehfilme gedreht, die einen eigenen Doktor in Form von Peter Cushing (vielleicht bekannt als Tarkin aus STAR WARS) hatten. Im Jahr 1965 wurde der Film DR. WHO UND DIE DALEKS veröffentlicht und ein Jahr später sollte der Film mit dem eingängigen Titel DR. WHO – DIE INVASION DER DALEKS AUF DER ERDE 2150 N. CHR. im BBC laufen.

Darum geht es…           

Der Doktor und seine beiden Begleiterinnen Suzie (Roberta Tovey) und Louise (Jill Curzon) machen einen kurzen Zwischenstopp in der Gegenwart. Sie stehen mit der TARDIS, einer Zeitmaschine, die als Polizeinotrufbox getarnt ist an einer Straßenecke, als der Polizist Tom Campbell (Bernard Cribbins), eine eben solche benötigt. Als er nichts ahnend in die blaue Telefonzelle spaziert, wird er vor Schock ohnmächtig, als er feststellt, dass die Kiste innen größer ist, als es von außen erscheint. So nehmen der Doktor, Suzie und Louise den Polizisten mit ins Jahr 2150, in dem sie London völlig verwüstet vorfinden. Scheinbar hat es Kämpfe in der Stadt gegeben. In England sind alte Bekannte eingekehrt, die Daleks, eine äußerst gefährliche Alienrasse, die nur eines im Sinn haben, die alleinige Herrschaft über das Universum. Der Doktor und seine Begleiter*innen treffen allerdings schnell auf eine Gruppe Rebellen, die nicht einfach kampflos aufgeben.

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Rezension

Wir alle kennen Science-Fiction Klassiker, wie STAR TREK oder STAR WARS, doch DOCTOR WHO war vorher da. Wie oben beschrieben ist die Serie 1963 an den Start gegangen und damit war die TARDIS drei Jahre vor der Enterprise und 14 Jahre vor dem Millennium Falcon zu sehen. Wenn man an so alte Science-Fiction Stoffe denkt, kommen einem vielleicht der sehr langsame Kampf zwischen Captain Kirk und Echsen-Aliens (sorry liebe STAR TREK Fans, dass ich die Namen der Aliens nicht kenne) in den Sinn. So könnte man auch über die beiden Fernsehfilme um den Zeitreisenden Doktor denken, allerdings ist es sehr überraschend, wie gut der Film auch für heutige Verhältnisse noch aussieht. Zwar sind die Designs der Gegner sehr zweckmäßig, aber dennoch charmant. Die neue 4K-Version der Filme, trägt dazu bei, dass einige Szenen in neuem Glanz erstrahlen, leider Fallen so auch ein paar kleinere Schönheitsfehler auf. Wenn man ganz genau hinsieht, erkennt man beispielsweise die Fäden, an denen das Raumschiff der Daleks hängt.

Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr.

Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr. ©2022 StudioCanal

Man erkennt auch, dass das zerstörte London aus ein paar wenigen Sets besteht, die häufig wiederverwendet werden. Allerdings muss man den Hut vor den Setdesignern ziehen, dadurch dass hier ein Fernsehfilm gedreht wurden, standen nur begrenzte Mittel zur Verfügung, aus diesen wurde dann aber das meiste herausgeholt. Besonders im Vergleich zum direkten Vorgänger hat der Film einen visuellen Quantensprung gemacht. Insgesamt fühlt sich die Welt durch die unterschiedlichen Schauplätze groß und lebendig an. Irgendwann verlassen die Zeitreisenden die verwüstete Stadt, um die geheime Basis der Daleks ausfindig zu machen, hier wurden die Szenen dann teilweise draußen gedreht, was der Welt eine gewisse Glaubhaftigkeit gibt.




Zu viel des Guten

Die Schauspieler*innen, insbesondere die Hauptdarsteller*innen machen wieder einen gewohnt guten Job, leider wurde der kleinen Suzie diesmal etwas weniger Zeit gegeben, sie war im letzten Film ein großes Highlight und ist bei DR. WHO – DIE INVASION DER DALEKS AUF DER ERDE 2150 N. CHR. eher in den Hintergrund geraten. Dafür wurde der Film leider mit viel zu vielen neuen Figuren aufgeblasen, die nicht wirklich interessant sind. Wir bekommen so zwar einen glaubhaften Einblick in eine Rebellion, die aus den unterschiedlichsten Charakteren besteht, nämlich aus den einfachen Bürgern Londons, aus filmischer Sicht wären ein paar weniger zentrale Figuren sicherlich besser gewesen.

Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr.

Dr. Who: Die Invasion der Daleks auf der Erde 2150 n. Chr. ©2022 StudioCanal

Zwei große Kritikpunkte sind sowohl die Musik als auch die Darstellung der Daleks, durch die der Film völlig an Spannung verliert. Egal ob Menschen versklavt, gejagt oder getötet werden, hören wir dazu immer heiter fröhliche Klänge. Dabei hat der Film gefühlt nur eine Handvoll Musikstücke, die immer wieder abgefeuert werden. So schafft es der Film lange keine Stimmung zu erzeugen. Zusätzlich wird immer wieder behauptet, dass es sich bei den Daleks um eine der gefährlichsten Bedrohungen für die Menschheit handelt. In den neueren DOCTOR WHO Serien, wurde darauf geachtet, die Aliens skrupellos und böse erscheinen zu lassen, auch wenn sie immer noch aussehen wie das uneheliche Kind aus einem Bügeleisen und einer Mülltonne. Im Film verkommt die Bedrohlichkeit zu einer Behauptung, die immer wieder von dem Gesehenen untergraben wird. So reicht es häufig, wenn man die Daleks einfach umschubst, oder ein Tuch über sie wirft. Sehr gefährlich.

Fazit

Auch wenn ich im letzten Absatz etwas gemeckert habe, handelt es sich bei DR. WHO – DIE INVASION DER DALEKS AUF DER ERDE 2150 N. CHR. um einen sehr charmanten Science-Fiction Film, der vielleicht ab und zu etwas in die Jahre gekommen wirkt, aber trotzdem unterhaltsam ist. Der Film könnte sich im Zusammenspiel mit dem Vorgänger wunderbar eignen, um die Jüngsten in der Familie langsam an Science-Fiction heranzuführen. Als eingefleischter Sci-Fi-Fan wird man vermutlich nichts neues sehen, trotzdem macht es Spaß einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und darauf was sich unsere Großeltern damals so ansehen durften.

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