Review Fakten + Credits


Catch the Killer

Veröffentlichung: 2023-04-06Genre: ThrillerLänge: 115 minutenBudget: $ 0
Übersicht

Eleanor Falco, eine Streifenpolizistin, wird in der Silvesternacht zur Untersuchung einer Reihe von Schießereien in Baltimore gerufen. Ein Scharfschütze hat dort von einem Hochhausbalkon 29 Menschen getötet. Eleanor ist eine der ersten Polizisten am Tatort und wird schnell vom Chefermittler des FBI, Lammark, rekrutiert, um ein Profil des frei herumlaufenden Serienmörders zu erstellen. Trotz ihrer psychischen Vorbelastung scheint sie die Einzige zu sein, die sich in den unbekannten Killer hineinversetzen kann. Schnell wird sie in die Sondereinheit aufgenommen, und das obwohl sie kaum Erfahrung hat. Durch den enormen Zeitdruck kommt es zu Streitigkeiten im Team und der Täter kann erneut zuschlagen. Er erschießt mehrere Personen in einem Einkaufszentrum. Der Druck im Fahndungsteam steigt und Eleonore muss sich ihrer dunklen Vergangenheit stellen, um den Mörder zu fassen.

Quelle: www.themoviedb.org

 

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Rezension

Catch the Killer Filmstill

Catch the Killer ©2023 TOBIS Film GmbH

Die niedrig angesetzte Messlatte eines solide gespielten, generisch geschriebenen Standard-Thrillers verfehlt Damián Szifrons englischsprachiges Spielfilmdebüt nicht nur aufgrund der zähen Inszenierung, sondern des aberwitzigen Ausmaßes an reaktionärer Verlogenheit. Jene durchdringt das Drehbuch, das der für seinen Überraschungserfolg WILD TALES für den Oscar nominierten Regisseur mit Jonathan Wakeham verfasste, auf nahezu jeder Ebene. Die Crime-Story erscheint somit streckenweise wie ein bizarres Message-Movie, dessen prätentiöses Problembewusstsein zynischen Sozialdarwinismus tarnt. Die ununterbrochenen Verweise der düster-diesigen Szenerie auf die materiell und mental prekären Verlierer*innen eines kaputten Systems motivieren nicht Kritik, sondern eine bigotte Botschaft der Eigenverschuldung, verkörpert durch die problembelastete Protagonistin (Shailene Woodley).

Catch the Killer Filmstill

Catch the Killer ©2023 TOBIS Film GmbH

Die systemische Benachteiligung von Streifenpolizistin Eleanor Falco wird aufgewogen durch eine Blitzbeförderung des von ihrer Kaffeeküchen-Konversation beeindruckten Special Agent Lammark (Ben Mendelsohn). Sein Status als queere Führungsperson negiert indirekt Diskriminierung in der Polizeieinheit, in der sich Falco als Clarice Starling-Abklatsch und Kollege Agent Mackenzie (Jovan Adepo) auf der Jagd nach einem Massenmörder durchkämpft. Ihr Rat an den Killer, der sich als antikapitalistischer Vegetarier entpuppt? „Medikation. Das Zeug funktioniert.“ Während die Psychopharmaka-Promotion mentales Wohlbefinden zur individuellen Willensfrage reduziert, führen die skizzenhaften Figuren Lammark, Mackenzie und Falco exemplarisch vor, dass sich die fundamentalen Auswirkungen von Rassismus, Sexismus, Klassismus und Homophobie durch etwas Resilienz überwinden ließen.

Fazit

That‘s the big question: How people shape systems, how systems shape us“, heißt es in einer verräterischen Dialogzeile Damián Szifrons generischen Crime-Thrillers. Dessen sich dreist bei SILENCE OF THE LAMBS bedienende Story zielt mehr auf die Anbiederung an den neo-liberalen Zeitgeist als Spannung und Charakterisierung. Letzte enthüllt sich in ihrer Bestätigung neurodiverser Negativstereotypen und konservativer Klischees als Symptom der materialistischen Maschinerie, die der Plot zu kritisieren vorgibt.

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Originaltitel To Catch a Killer
Kinostart 6.4.2023
Länge: 115 minuten
Produktionsland Canada
Genre: Thriller
Regie Damián Szifron
Executive Producer Glen Basner | Alison Cohen | Milan Popelka | Michael Jackman | Clay Pecorin | Russell Geyser | Russ Posternak | Jane Sinisi
Producer Stuart Manashil | Shailene Woodley | Aaron Ryder
Kamera Javier Julia
Visual Effects Emilien Lazaron | Robi Thomas Vizhayil
Cast Shailene Woodley, Ben Mendelsohn, Jovan Adepo, Ralph Ineson, Rosemary Dunsmore, Jason Cavalier, Mark Camacho, Darcy Laurie, Karine Dion, Arthur Holden, Richard Zeman, Adam LeBlanc, Sean Tucker, Erniel Baez, Dusan Dukic, Bobby Brown, Mark Antony Krupa, Michael Cram, Nabil Khatib, Joan Hart

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