Die 59. Internationalen Hofer Filmtage stehen in den Startlöchern – vom 21. bis 26. Oktober 2025 lädt die diesjährige Ausgabe des Festivals ins Kino und auf die hauseigene On-Demand-Plattform ein. Mit dabei: das Neueste aus dem deutschen Kino, Filmvorstellungen in der Neustädter Turnhalle und Zombies.
Nach dem Kino als einzige Sucht, die sich lohnt (so das Motto 2023), und dem Kino als Ort, an dem die guten Dinge passieren (selbiges im Jahr 2024) wird das Kino 2025 zum „Place to Grow“ – und das, obwohl sich die Hofer Filmtage doch schon seit jeher als Plattform für den jungen deutschen Film, für Entdeckungen kleiner nationaler (und internationaler) Filmproduktionen verstehen. Ein Ort zum Weiterentwickeln, zum Auf-sich-aufmerksam-Machen, zum Wachsen – nicht nur für junge deutsche Debütant*innen, sondern auch für internationale Geschichten, für Kurzfilmschaffende und in diesem Jahr, nach dem Aus des Scala-Kinos, auch für Pop-up-Kinos in der Hofer Innenstadt (Neustädter Turnalle, Haus der Musik, Arts Avenues etc.). Außerdem öffnen sich die Filmtage mit #oF Next und rund einem Dutzend sondergeprüfter Filmtitel dieses Mal auch für ein Publikum unter 18 Jahren.
Ein Jahr vor dem 60. Jubiläum ist das Programm der Hofer Filmtage wieder auf weit über 100 Produktionen angewachsen: 22 Dokumentarfilme, 18 deutsche Spielfilmproduktionen, 30 internationale Langfilme und an die 70 nationale und internationale Kurzfilme zählt die diesjährige Ausgabe. Eröffnet wird das Programm mit einem Film von Matthias Ditscherlein, der fünf Jahre nach seinem, ebenfalls in Hof uraufgeführten, Dokumentarfilm KINOMANN (über den letzten deutschen fahrenden Kinovorführer) in ÜBER UNTERBIBERGER dem Alltags- und Bühnenleben einer bayerischen Musikerfamilie folgt.
Neben der Hommage an die deutsche Regisseurin und Produzentin Julia von Heinz (u. a. ICH BIN DANN MAL WEG und UND MORGEN DIE GANZE WELT) und den Classics, bei denen unter anderem der einst in Hof Deutschlandpremiere feiernden Erstlingsfilm von David Lynch und Rainer Werner Fassbinders GÖTTER DER PEST wiederaufgeführt werden, sind die über deutsche Filmhochschulen hinaus bekannten Titel und Namen wie üblich rar, ebenso – mit einem ersten kurzen Blick auf die Inhalte der deutschsprachigen Langfilme – queere, nicht-weiße Perspektiven. Ganz anders als das Genre der Beziehungs- und Familiendramen, das hierzulande wohl unausweichlich Übergewicht einnimmt.
![Bunte, stilisierte Baumkronen in Rot, Gelb, Blau, Lila und Schwarz vor einem großen weißen Vollmond auf schwarzem Hintergrund. Unter den Bäumen steht der Text: '59th hof international film festival'. Darunter in größerer Schrift: '59. internationale hofer filmtage'. Weiter unten steht: '21. – 26. Oktober 2025' und 'plus7streamdays'. Am unteren Rand sind zahlreiche kleine Logos von Sponsoren und Partnern angeordnet. [erstellt mit KI]](https://riecks-filmkritiken.de/wp-content/uploads/2025/10/59-hofer-filmtage-plakat-2-660x933.webp)
Plakatmotiv der 59. Hofer Filmtage © Hofer Filmtage
Neues Plakat, neues Kapitel, heißt es auf der Website des Festivals: Ob auch die Filme frischen Wind und kreative lebendige Handschriften ins junge deutsche Kino bringen, ist abzuwarten. Immerhin lässt sich zwischen vielen Fernsehfilm-Vibes auch mal der ein oder andere Genre-Hauch herauslesen. Und wenn schon nicht im deutschen Kino, dann vielleicht unter den Titeln aus Australien, China, Japan, Mexiko und all den anderen Nationen.
Unter das deutschsprachige Programm mischen sich gewohnt allerhand Spielfilmdebüts, Abschluss- und persönliche Arbeiten. Mit CYBERPUNK ROMANCE von Joscha Douma ein futuristisches Drama um die Verbindung menschlicher Gehirne mit Computern, mit DOPPELHERZ von Christian Koch eine Auseinandersetzung mit der Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland und mit FREIRAUM von Vanessa Christoffers-Trinks und Katrin Stahrenberg eine Doku über das Frauenprojekt Buntentor und dessen ehemalige Bewohnerinnen.
Zu den internationalen Filmen zählen unter anderem der beim Locarno Film Festival aufgeführte ROSEMEAD von Eric Lin über das Leben einer amerikanisch-chinesischen Familie; Kyle Misaks surreale Thrillerkomödie BAD HAIRCUT; der japanische Beitrag für die kommende Oscar-Saison KOKUHO von Sang-Il Lee sowie QUEENS OF THE DEAD von Tina Romero (ja, verwandt mit George A. Romero), die eine Zombie-Apokalypse während einer Brooklyner Lagerhausparty loslässt. (weitere Filme des Programms findet ihr hier)
Damit die zahlreichen Filme nicht nur in den Hofer Kinos Wurzeln schlagen, setzen die Filmtage auch in diesem Jahr wieder auf ein Streamingangebot: Zusätzlich zu den Präsenzveranstaltungen gibt es einen Großteil des Programms auch bei Hof on Demand und wie gewohnt noch eine Woche länger bis zum 2. November 2025 zu sehen. Genügend Zeit, um so manchem Film beim Wachsen zuzusehen, – in welche Richtung und ob vielleicht über sich hinaus, wird sich zeigen.
![Bunte, stilisierte Baumkronen in Rot, Schwarz, Gelb, Blau und Pink mit weißen Baumstämmen vor schwarzem Hintergrund mit weißen Punkten. Unten rechts steht in weißer Schrift '59th hof international film festival'. Oben links ist ein weißes, stilisiertes Logo mit den Worten 'HOME OF FILMS'. [erstellt mit KI]](https://riecks-filmkritiken.de/wp-content/uploads/2025/10/59-hofer-filmtage-plakat-1.webp)
Hinterlasse einen Kommentar