Es hat eine Weile gedauert, aber nun mischt sich auch der Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal in den Konflikt zwischen Amazon Prime Video und Regisseur Doug Liman ein. Die Neuauflage des Action-Klassikers ROAD HOUSE, in der Gyllenhaal die Hauptrolle übernimmt, hat nicht nur die Aufmerksamkeit der Filmfans auf sich gezogen, sondern auch einen Streit zwischen Liman und Amazon entfacht.

Ursprünglich im Jahr 1989 unter der Regie von Rowdy Herrington veröffentlicht, erlangte ROAD HOUSE schnell Kultstatus. Die Geschichte um Dalton, einen charismatischen Türsteher, der für Recht und Ordnung in einer heruntergekommenen Bar kämpft, faszinierte die Zuschauer*innen mit ihrer Mischung aus Action, Drama und Romantik. Nun, 35 Jahre später, soll der Film in einer Neuauflage mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle wiederbelebt werden. Die Entscheidung, den Film mit einem R-Rating zu versehen und die Regie in die erfahrenen Hände von Doug Liman zu legen, schien zunächst vielversprechend.

Road House Filmstill

Road House © Amazon Prime Video

Liman, bekannt für Filme wie EDGE OF TOMORROW und DIE BOURNE IDENTITÄT ist zudem davon überzeugt, dass die Neuauflage von ROAD HOUSE zu seinen bisher besten Werken zählt. Doch die Veröffentlichung des Films wird von einem Streit überschattet, der zwischen Liman und Amazon ausgebrochen ist. Ursprünglich hatte Liman behauptet, dass Aamazon ihm zugesichert habe, dass sein Remake in die Kinos kommen würde. Doch später stellte sich heraus, dass der Film exklusiv als Streamingtitel auf Prime Video erscheinen wird.

Diese Entscheidung sorgte für Unmut bei Liman, der daraufhin ankündigte, die Premiere des Films beim SXSW Festival zu boykottieren. Er warf Amazon vor, ihm ein Versprechen gemacht und dieses gebrochen zu haben. Liman sieht darin nicht nur eine persönliche Enttäuschung, sondern auch einen Schlag gegen die gesamte Filmbranche. Doch dann kam die Enthüllung durch Variety: Laut dem Magazin war nie eine Kino-Veröffentlichung von ROAD HOUSE geplant. Die Produzenten hätten bewusst entschieden, das höhere Budget des Films für andere Aspekte zu verwenden und auf einen Kinorelease zu verzichten.

 

Jake Gyllenhaal, der in der Neuauflage die Rolle des Dalton übernimmt, äußerte sich ebenfalls zu der Kontroverse. In einem Interview mit Total Film betonte er, dass es den Machern des Remakes von Anfang an klar war, dass der Film für das Streaming bestimmt war. Er lobte Limans Hingabe zum Projekt und seinen Stolz auf das Ergebnis, betonte jedoch auch, dass sich die Art und Weise, wie Filme konsumiert und produziert werden, verändert habe. Gyllenhaal hob hervor, dass Streaming-Veröffentlichungen immer auch eine wichtige Plattform für Filme sein können und betonte sein Interesse daran, dass möglichst viele Menschen den Film sehen.

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Road House © Amazon Prime Video / Laura Radford

Während er selbst gerne Filme auf der großen Leinwand genießt, erkennt er die Bedeutung von Streaming-Diensten als Zugangsmöglichkeit für ein breites Publikum an: „Ich möchte nur, dass so viele Leute wie möglich es sehen. Und ich denke, wir leben in einer Welt, die sich in der Art und Weise verändert, wie wir Filme sehen und ansehen und wie sie gemacht werden. Was mir klar ist und was ich so sehr geliebt habe, war [Limans] tiefe Liebe zu diesem Film und sein Stolz darauf, wie sehr er ihm am Herzen liegt, wie gut er ihn findet und wie viele Leute ihn sehen sollten.“