Die deutsche Filmförderung steht seit geraumer Zeit in der Kritik. Die Filmförderung des Bundes hat zum Ziel, die Qualität und Vielfalt des deutschen Films zu stärken und unterstützt alle Phasen der Filmproduktion, von der Planung und dem Schreiben des Drehbuchs bis zur Veröffentlichung. Allerdings gibt es zunehmend Bedenken hinsichtlich der Art und Weise, wie die Förderung erfolgt.

Der Filmkritiker Frédéric Jaeger äußerte bereits 2021 in einem Interview mit Jörg Biesler, dass vor allem Filme gefördert würden, die von Anfang an gute Erfolgsaussichten hätten. Dabei stehe die Qualität und Kunst nicht mehr im Vordergrund. Projekte, die nicht dem „typischen“ Schema entsprechen, hätten daher kaum eine Chance auf Förderung. Aus diesem Grund wird seit einiger Zeit eine umfassende Reform der Filmförderung gefordert.

In einem gemeinsamen Positionspapier haben nun die Arthouse-Verbände AG Kino – Gilde, AG Verleih und der Verband der Filmexporteure ihre Vorstellungen einer nachhaltigen Reform der deutschen Film- und Kinoförderung zusammengefasst. Ihr Vorschlag besteht darin, verstärkt von der Auswertung her zu denken, da der Erfolg künstlerisch anspruchsvoller Filme maßgeblich von funktionierenden Kino- und Vertriebsstrukturen abhängt.

 

Die Verbände sind der Überzeugung, dass eine ganzheitliche Filmförderung sowohl die Publikumsentwicklung, die Herausbringung als auch die Bewerbung von Filmen national und international umfassen sollte. Um dieses Ziel zu erreichen, schlagen die Verbände neue, miteinander verzahnte Förderansätze vor, die sich auch auf den Erfolg und die Vielfalt der Programme und Kinos auswirken und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Filmindustrie stärken würden.

Eine Neugewichtung bei der Verteilung der Fördermittel sollte demnach nicht ausgeschlossen sein. Christian Bräuer äußerte in einer Pressemeldung, dass nun die Weichen für die Zukunft gestellt werden müssten, um die langfristige Sicherung des Kinos zu gewährleisten. Eine Fortführung der aktuellen Förderlogik würde in die falsche Richtung führen, während eine Reform mehr sichtbare Programmvielfalt und kulturell anspruchsvolle Filme hervorbringen sollte, um der deutschen Filmbranche wieder Bedeutung zu verleihen.

Wer sich die neuen Förderkonzepte durchlesen will, kommt HIER unter diesem Link zum Positionspapier.