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FSK 18

FSK 18 ©FSK

Originaltitel: Halloween Kills
Kinostart: 21.10.2021
Länge: ca. 105 Minuten
Produktionsland: USA | Vereinigtes Königreich
Regie: David Gordon Green
Schauspieler:innen: Jamie Lee Curtis | Judy Greer | Andi Matichak
Genre: Horror | Thriller
Verleih: Universal Pictures Germany

Halloween Kills

Halloween Kills © Universal Studios. All Rights Reserved.

Als 2018 der Film HALLOWEEN in die Kinos kam, wurde Regisseur David Gordon Green darin bestätigt, dass das Halloween-Franchise noch lange nicht tot ist. Mit weltweit rund 255 Millionen US-Dollar Umsatz bei einem Budget von gerade einmal 10 Millionen US-Dollar, war das Sequel zum gleichnamigen Original von 1978 ein voller Erfolg. John Carpenter, der damals mit HALLOWEEN – DIE NACHT DES GRAUENS den Anstoß für viele weitere Filme setzte, schaffte es damals gerademal auf 47 Millionen US-Dollar Umsatz, jedoch auch bei einem deutlich geringeren Budget. Carpenter ist in der Horrorszene sehr beliebt und hat viele Genreprägende Filme entwickelt. Zudem ist er für den einzigartigen Sound der mittlerweile zehn existierenden Remakes und Sequels verantwortlich und steuert auch hier wieder seine Komposition bei.

Doch das ist nicht das Einzige, was wiederkehrt. Tatsächlich hat es Green geschafft für die gerade entstehende Trilogie neben Schauspieler Nick Castle, der sowohl 1978 als auch jetzt Michael Myers mimt, auch Charles Cyphers als Sheriff Leigh Brackett, Nancy Stephens als Marion Chambers, Kyle Richards als Deborah Myers sowie natürlich Jamie Lee Curtis (zuletzt in KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE) als Laurie Strode wieder zurück auf die Leinwand zu holen. Schon früh wurde dabei die Idee entwickelt, dass die neue Trilogie in nur einer einzigen Nacht spielen würde. Ein ungewöhnlicher Plan, der in HALLOWEEN ENDS 2022 sein Ende finden wird. Während dieser Film sich bereits jetzt in der Post Produktion befindet, sitzt Green bereits am nächsten Projekt und will 2023 THE EXORCIST veröffentlichen.



Darum geht es…

Nachdem Michael Myers zuletzt in einem brennenden Haus eingeschlossen wurde und in diesem sterben sollte, schafft er es doch im letzten Moment sich zu befreien und metzelt dafür eine ganze Feuerwehrbrigade nieder. Laurie wurde unterdessen ins Krankenhaus eingeliefert und muss intensiv behandelt werden. Während Myers an allen möglichen Orten auftaucht und keine Lebenden zurücklässt, fassen die Bewohner des kleinen Örtchens den Plan der Mordserie endlich ein Ende zu setzen und ihn ein für alle Mal unschädlich zu machen. Als Laurie davon erfährt, ist sie selbst angetrieben einen Schlussstrich zu setzen und das um jeden Preis. Doch dies soll sich als schwierig herausstellen, denn sie ist schwer mitgenommen. Werden es wohl die Bewohner von Haddonfield schaffen den richtigen Myers zu erledigen?

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Rezension

Nachdem HALLOWEEN aus dem Jahr 2018 recht versöhnlich endete und die finale Szene abschließend gestaltet ist, zeigt sich nun, dass die Produzenten noch weitere und größere Pläne mit dem Franchise haben. Das Opening von HALLOWEEN KILLS ist ein Rückblick in das Jahr 1978, in welchem alles begann und knüpft recht präzise an das damalige Werk an. Dafür wird eine Szene erzählt, die es im Originalfilm nie so gab, aber dennoch komplett vereinbar mit der Geschichte ist. Es werden einige neue Figuren vorgestellt, deren Vorgeschichte somit auch mit Myers verknüpft werden. Da der Film somit sowohl an den ‘78er als auch den ‘18er Film anschließt, eröffnet Green mit einer eher ungewöhnlichen Art der Verknüpfung, die aber durchaus recht gelungen wirkt und weitestgehend als plausibel abgestempelt werden kann.

Halloween Kills

Halloween Kills © Universal Studios. All Rights Reserved.

Tatsächlich wirkt diese Überschneidung sehr gut, denn einerseits hat es das Filmteam wunderbar geschafft den Look des 78er Films wieder aufleben zu lassen und dafür auch ein deutlich grobkörnigeres Bild zu nutzen. Auf der anderen Seite helfen diese Rückblicke noch einmal gut in die Geschichte hineinzufinden, auch wenn man die älteren Filme lange nicht mehr gesehen hat und nur noch wenig vom Inhalt im Kopf verblieben ist. Dennoch ist es ratsam sich zumindest die beiden zuvor genannten Filme aus der HALLOWEEN-Reihe noch einmal anzuschauen, um einerseits den Gesamtkontext zu verstehen und andererseits auch viele kleine Details wahrnehmen zu können, die als Anspielung dienen.

Tragische Feuerwehr

Abseits davon entwickelt sich jedoch ein relativ typisches Werk der Horrorszene, welches immer wieder mit dem Kult um Myers spielt. Sehr auffällig dabei ist dass bewusste Verstecken des Gesichts der brutalen Hauptfigur. Dafür wird selbst in dem Moment, als der Antagonist nicht im Besitz seiner Maske ist, geschickt mit dem Licht gespielt, um das Gesicht vor uns Zuschauenden stets zu verstecken. Zeitgleich wird das neuste Werk deutlich blutiger und aggressiver als dessen Vorgänger. Während in der Verfilmung von 1978 gerade einmal vier Menschen ums Leben kommen, zeigt uns schon die Szene in der Myers die Feuerwehrleute umbringt deutlich mehr Leichen. Fast schon als Splatter kommen hier alle Fans des blutigen Gemetzels auf ihre Kosten und finden zudem noch eine kleine Hommage an das TEXAS CHAINSAW MASSACRE wieder. Gleichzeitig muss aber auch erwähnt werden, dass die Feuerwehrleute sich schon ziemlich dämlich anstellen und ihre Niederlage doch sehr peinlich ist.

Damit sind wir auch schon bei einem sehr prägenden Punkt für den gesamten Film. Horrorfilme sind generell nicht dafür bekannt, dass die Personen sehr smart agieren. Auch HALLOWEEN kann in diesem Punkt nicht gerade mit Innovation brillieren und schlachtet seine Figuren reihenweise auf die absurdeste Art ab, nur weil diese nicht einmal über ihre Taten nachdenken. So scheint es einfach völlig albern eine Waffe beiseitezulegen, während ein Massenmörder ganz in der Nähe ist, nur weil man einem Toten helfen möchte. In diesem Fall sollte man wohl sagen: Selbst schuld!



Halloween Kills

Halloween Kills © Universal Studios. All Rights Reserved.

Viele Verbindungen

Neben der kleinen und unbedeutenden Anspielung auf TEXAS CHAINSAW MASSACRE finden auch andere Filme hier ihren Einfluss. So erinnert eine Fluchtsequenz doch arg an SCREAM – SCHREI! beziehungsweise das spätere Satirependant SCARY MOVIE. Besonders auffällig war jedoch die direkt anschließende Sequenz, in der sich eine der Figuren vor dem Antagonisten versteckt. Dies geschieht im Schatten einer Baumwurzel und wirft sofort Assoziationen an DER HERR DER RINGE auf. Auch wenn diese Verbindung wohl kaum angestrebt war, so ist sie doch amüsant zu beobachten und auch im weiteren Verlauf in charmanten Parallelen wiedererkennbar. Auch ein Vergleich mit dem PREDATOR darf natürlich nicht fehlen und wird uns somit hier angeboten.

Mit HALLOWEEN KILLS tritt Regisseur Green somit aus der kleinen und unbedeutenden Welt, die uns bisher immer gezeigt wurde, heraus, und erweitert den Spielraum der Filme massiv. Durch einen Moment der Selbstreflektion der Protagonistin wird klar, dass aus einer kleinen Mordserie nun ein Massaker entspringt und Myers nicht mehr der einzige gefährliche Mensch im Örtchen ist. Dennoch wird hier ein wesentlicher Fehler gemacht. Green zeigt uns das oder zumindest ein Motiv des Antagonisten, welches völlig absurd erscheint und eine sehr unbefriedigende Antwort darauf gibt, warum Myers seit 40 Jahren immer wieder mordet. Zudem wirkt das große Finale doch sehr aufgesetzt und entgleitet jeglicher Natürlichkeit, was daraus resultiert, dass Green besondere Momente immer wieder intensiv und ausführlich mit der Kamera einfangen wollte und andere wiederum so schnell ablaufen ließ, dass in diesen kaum etwas erkennbar ist.

Fazit

Somit ist HALLOWEEN KILLS mal wieder eine nette Fortsetzung, die jedoch bis auf das doppelte Intro und die damit verbundene Überschneidung zweier Filme nicht wirklich viel zu bieten hat. Unterhaltsam ist das Werk allemal und wird mit Sicherheit auch die Fans wieder in die Kinos locken. Diese bekommen auch hinsichtlich der Brutalität deutlich mehr Schauwerte als je zuvor, gepaart mit einigen üblen Kills. Darüber hinaus gibt es jedoch nicht viel Spektakuläres zu berichten. Einige Logikfehler und Idiotien machen die Szenerie immer wieder unattraktiv und wären oftmals überhaupt nicht nötig gewesen. Als kurzweiliges Werk, kann man sich dieses durchaus einmal ansehen, sollte aber die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, denn den großen Schlag bekommt hier niemand zu sehen. Doch wer weiß, was uns im Finale erwarten wird.

Halloween steht vor der Tür. Tatsächlich stimmt diese Floskel nur bedingt, denn eigentlich steht Michael Myers vor der Tür. Im mittlerweile zwölften Film der Reihe, die 1978 mit John Carpenters Werk ihren Auftakt fand, führt Regisseur David Gordon Green uns zurück zu eben jenen Wurzeln des Originalfilms und schafft zeitgleich eine spannende Überschneidung mit seinem eigenen Vorgänger aus dem Jahr 2018. Die Geschichte geht weiter und wird 2022 mit Halloween Ends gekrönt werden. Sie ist blutiger und brutaler als je zuvor. Gleichzeitig aber auch Fehlerbehafteter und unrealistischer als wir das Franchise bisher kennen gelernt haben.

Immer wieder findet Green unterhaltsame und starke Ansätze, um die prägende Antagonistenfigur in Szene zu setzen, vergibt diese jedoch zumeist durch sinnlose Auflösungen, zu schnelle Bilder oder eine vermeintliche Hauptfigur, die jedoch absolut belanglos für den gesamten Film ist. Somit sehen wir ein recht kurzweiliges Werk, welches durchaus Unterhaltungscharakter besitzt, zeitgleich aber auch weit hinter den eigenen Möglichkeiten bleibt und bei dem die Erwartungen nicht allzu hoch geschraubt werden sollten. Kann man sich somit durchaus mal anschauen, aber die Begeisterungsströme scheint Green für das große Finale aufzusparen.

Halloween Kills

Halloween Kills © Universal Studios. All Rights Reserved.

FSK 18

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Original title: Halloween Kills
Theatrical release: 21.10.2021
Length: approx. 105 minutes
Country of production: USA | United Kingdom
Director: David Gordon Green
Actors: Jamie Lee Curtis | Judy Greer | Andi Matichak
Genre: Horror | Thriller
Distributor: Universal Pictures Germany

Halloween Kills

Halloween Kills © Universal Studios. All Rights Reserved.

When the 2018 film HALLOWEEN was released, director David Gordon Green was confirmed in the fact that the Halloween franchise is far from dead. Grossing around $255 million worldwide on a budget of just $10 million, the sequel to the 1978 original of the same name was a huge success. John Carpenter, whose HALLOWEEN – THE NIGHT OF DARKNESS set the stage for many other films, only managed $47 million in sales, but on a much smaller budget. Carpenter is very popular in the horror scene and has developed many genre-defining films. He is also responsible for the unique sound of the now ten existing remakes and sequels and contributes his composition again here.

But that is not the only thing that returns. In fact, Green has managed to get Charles Cyphers as Sheriff Leigh Brackett, Nancy Stephens as Marion Chambers, Kyle Richards as Deborah Myers and, of course, Jamie Lee Curtis (most recently in KNIVES OUT) as Laurie Strode back on screen for the trilogy that is currently being made, in addition to actor Nick Castle, who plays Michael Myers both in 1978 and now. Early on, the idea was developed that the new trilogy would be set on just one night. An unusual plan that will come to an end in HALLOWEEN ENDS 2022. While this film is already in post-production, Green is already sitting on the next project and wants to release THE EXORCIST in 2023.


That’s the story about

After Michael Myers was last locked in a burning house and was supposed to die in it, he manages to free himself at the last moment and slaughters an entire fire brigade for it. Laurie, meanwhile, has been admitted to hospital and needs intensive treatment. While Myers turns up in all sorts of places and leaves no one alive, the inhabitants of the small town come up with a plan to finally put an end to the series of murders and put him out of action once and for all. When Laurie learns of this, she herself is driven to put an end to it at any cost. But this is to prove difficult, for she is badly shaken up. Will the residents of Haddonfield be able to finish off the real Myers?

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Review

With 2018’s HALLOWEEN ending on a fairly conciliatory note, and the final scene set up for closure, it is now apparent that the producers have further and bigger plans for the franchise. The opening of HALLOWEEN KILLS is a throwback to 1978, the year in which it all began, and ties in quite accurately with the work of that time. For this, a scene is narrated that never existed like this in the original film, but is nevertheless completely compatible with the story. Some new characters are introduced, whose backstories are thus also linked to Myers. Since the film thus connects to both the ’78 and the ’18 film, Green opens with a rather unusual kind of linkage, but one that seems quite successful and can be largely stamped as plausible.

In fact, this overlap works very well, because on the one hand the film team has wonderfully managed to revive the look of the ’78 film and also to use a much more grainy image for it. On the other hand, these flashbacks help you find your way back into the story, even if you haven’t seen the older films for a long time and only a little of the content remains in your head. Nevertheless, it is advisable to watch at least the two aforementioned films from the HALLOWEEN series again in order to understand the overall context on the one hand and to be able to perceive many small details that serve as allusions on the other.

Halloween Kills

Halloween Kills © Universal Studios. All Rights Reserved.

Tragic firefighters

Apart from this, however, a relatively typical work of the horror scene develops, which plays again and again with the cult around Myers. The deliberate hiding of the brutal main character’s face is very striking. Even at the moment when the antagonist is not in possession of his mask, the light is cleverly played with in order to hide the face from us viewers. At the same time, the latest work is clearly bloodier and more aggressive than its predecessor. While only four people die in the 1978 film version, the scene in which Myers kills the firemen shows us considerably more corpses. Almost as splatter, all fans of bloody carnage get their money’s worth here and also find a small homage to the TEXAS CHAINSAW MASSACRE. At the same time, however, it must be mentioned that the firefighters make a pretty stupid job of it and their defeat is very embarrassing.

This brings us to a very formative point for the entire film. Horror films are generally not known for their characters acting very smart. HALLOWEEN doesn’t exactly shine with innovation in this respect either and slaughters its characters in rows in the most absurd way, just because they don’t even think about their actions. So it just seems completely silly to put a gun aside while a mass murderer is close by, just because you want to help a dead person. In this case, one should probably say: It’s your own fault!



Halloween Kills

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Many connections

Besides the small and insignificant allusion to TEXAS CHAINSAW MASSACRE, other films also find their influence here. One escape sequence, for example, is strongly reminiscent of SCREAM and its later satirical counterpart SCARY MOVIE. Particularly striking, however, was the immediately following sequence in which one of the characters hides from the antagonist. This happens in the shade of a tree root and immediately evokes associations with THE LORD OF THE RINGS. Even if this connection was hardly intended, it is amusing to observe and also recognisable in charming parallels in the further course. A comparison with PREDATOR should not be missing either, of course, and is thus offered to us here.

With HALLOWEEN KILLS, director Green thus steps out of the small and insignificant world we have always been shown so far, and massively expands the scope of the films. Through a moment of self-reflection by the protagonist, it becomes clear that a massacre has now sprung from a small series of murders and that Myers is no longer the only dangerous person in the village. Nevertheless, a major mistake is made here. Green shows us that, or at least a motive of the antagonist, which seems completely absurd and gives a very unsatisfactory answer as to why Myers has been murdering again and again for 40 years. In addition, the grand finale seems very contrived and lacks any naturalness, which results from the fact that Green wanted to capture special moments intensively and in detail with the camera again and again and let others happen so quickly that hardly anything is recognisable in them.

Conclusion

Thus, HALLOWEEN KILLS is once again a nice sequel, but apart from the double intro and the resulting overlapping of two films, it doesn’t really have much to offer. The work is certainly entertaining and will certainly lure fans back into the cinemas. In terms of brutality, they get much more spectacle than ever before, coupled with some nasty kills. Beyond that, however, there is not much spectacular to report. A few logical errors and idiocies repeatedly make the scenery unattractive and often would not have been necessary at all. As an entertaining work, you can definitely watch this once, but you shouldn’t set your expectations too high, because nobody gets to see the big punch here. But who knows what awaits us in the finale.

Schauspieler:in Rolle
Jamie Lee Curtis Laurie Strode
Judy Greer Karen
Andi Matichak Allyson
James Jude Courtney The Shape
Nick Castle The Shape
Airon Armstrong The Shape (’78)
Will Patton Officer Hawkins
Thomas Mann junger Hawkins
Jim Cummings Pete McCabe
Dylan Arnold Cameron Elam
Robert Longstreet Lonnie Elam
Anthony Michael Hall Tommy Doyle
Charles Cyphers Leigh Brackett
Scott MacArthur Big John