Kinder des Zorns |
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Veröffentlichung: 2020-10-23Genre: HorrorLänge: 93 minutenBudget: $ 800,000 | |
ÜbersichtDie zwölfjährige Waise Eden überlebt auf mysteriöse Weise als Einzige einen Amoklauf in einem Waisenhaus. Im nahe gelegenen Maisfeld, das Eden als Versteck diente, ergreift eine finstere Macht Besitz von ihr und zusammen mit den anderen Kindern ihres Ortes formt sie einen diabolischen Kult. Als die nach diversen Missernten verzweifelten Farmer den Verkauf ihrer Felder beschliessen, ziehen sie sich damit den Zorn Edens zu: Die Kinder beginnen, alle Erwachsenen zu töten, um sie dem Mais-Gott zu opfern. Nur das Mädchen Bo stellt sich unerschrocken der kindlichen Mörderbande in den Weg. Quelle: www.themoviedb.org |
Rezension
Das Gruseligste a den Adaptionen Stephen Kings sardonischer Kurzgeschichte war seit die im Deutschen kurios betitelten KINDER DES ZORNS (dachte da irgendwer an Steinbeck?) vor fast 40 Jahren ihr Leinwanddebüt hatten, zuverlässig deren miserable Qualität. Die schreckte indes weder das Publikum ab, noch die Macher von Fortsetzungen. Nun mäht Kurt Wimmer das längst abgegraste Franchise-Feld mit einem seit 2020 in der Warteschleife verfaulenden Folk Horror, der weder das angekündigte Prequel ist, noch ein geradliniges Remake. Die löcherige Story knüpft auch nicht an die neunteilige Filmreihe (angesichts deren abstruser Entwicklung sicher kein Nachteil) und teilt lediglich das Kernkonzept mit der literarischen Vorlage.
Letztes ist das größte Manko der manchmal unfreiwillig komischen, oft langweiligen und niemals unheimlichen Ereignisse um Teenager „Bo“ Boleyn (Elena Kampouris). Zum Missfallen ihres jüngeren Bruders Cecil (Jayden McGinlay) verlässt sie zum Highschool-Besuch in Boston bald ihren verarmten Heimatort Rylstone, den die letzten Bewohnenden aufgeben wollen. Das verärgert die von der 12-jährigen Eden (Kate Moyer) angeführten Ortskinder, die an dem tristen Kaff im Nirgendwo Nebraskas hängen. Warum ist eines der zahlreichen Rätsel der Story, die systematisch sämtliche Stärken des Originalmaterials inklusive dessen innerer Logik eliminiert. Der Kinder-Kult ist nun eine Bande Beleidigter, deren Blutdurst auch Symptom psychedelischer Pilze sein könnte.
Bis zu dem Punkt, wenn eine erschreckend albern animierte Korn-Kreatur auftaucht, da der ebenfalls am abstrusen Drehbuch schuldige Regisseur bis zuletzt nicht entscheiden konnte, ob er Sekten-Splatter oder Monster-Massaker wollte. Oder ob das dämonische Dingsda abgrundtief böse ist oder nur verstimmt über Pestizide und Gen-Saatgut. Oder wer hier welche Motive hat. Sind die Erwachsenen geldgierige Lobbyisten, denen die nächste Generation egal ist? Wollen die Kinder nur bleiben, weil sie bereits dem Dämon dienen? Warum heißt He who walks behind the Rows jetzt He who walks? Warum heißt Gatlin jetzt Rylstone? Warum kommt die riesige Sichel auf dem Filmposter nie zum Einsatz?
Fazit
Wie es Kurt Wimmer schafft, aus einer der populärsten und potenzialreichsten Stephen Kings Kurzgeschichten einen abstrusen Mix aus Jugenddrama und Creature Feature zu machen, ist schon verdammt schaurig. Aber das waren auf ähnliche Art alle Folgen des wohl missglücktesten King-Franchise. Abgesehen von der amüsant fiesen Kate Moyer funktioniert in dem des sarkastischen Subtextes und der beklemmenden Atmosphäre beraubten Quasi-Remake nichts. An einen weiteren Teil wird das sicher nicht verhindern. Unkraut vergeht nicht.
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Originaltitel | Children of the Corn |
Kinostart | 23.10.2020 |
Länge: | 93 minuten |
Produktionsland | United States of America |
Genre: | Horror | Thriller |
Regie | Kurt Wimmer |
Executive Producer | Kurt Wimmer | Donald P. Borchers | Pascal Borno | Keri Nakamoto | Andre Gains |
Producer | Doug Barry | John Baldecchi | Lucas Foster |
Kamera | Andrew Rowlands |
Musik | Matt Jantzen |
Cast | Elena Kampouris, Kate Moyer, Callan Mulvey, Jayden McGinlay, Joe Klocek, Bruce Spence, Stephen Hunter, Erika Heynatz, Ashlee Juergens, Sisi Stringer, Orlando Schwerdt, Anna Samson, Andrew S. Gilbert, Brian Meegan, Mike Duncan, Alyla Browne |
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