Auf der gesamten Welt strömen Menschen wieder in großen Massen in die Kinos, Barbenehimer-Memes geistern duch die sozialen Netzwerke und Zuschauerrekorde werden gebrochen. Die deutsche Kinobranche kämpft sich langsam aus dem tiefen Tal der Corona-Pandemie zurück. Zwar haben sowohl die Anzahl der verkauften Tickets als auch der Kinoumsatz noch nicht das Niveau vor der Krise erreicht, doch sie zeigen spürbare Aufwärtsbewegungen und deutliche Erholungstendenzen.

Der Geruch von frischem Popcorn weht durch den Saal, der letzte Besucher nimmt Platz, schon öffnet sich der rote Vorhang und gibt dem Publikum den Blick auf die große Leinwand frei. Seit Ende des 19. Jahrhunderts begeistert die Lichtspielprojektion Groß und Klein auf der gesamten Welt. Vor nicht allzu langer Zeit war das Kino noch die einzige Möglichkeit, um groß produzierte Filme erleben zu können. Das Kino und die Leinwandmagie gerät wieder ins Bewusstsein der Menschen, nachdem das Lichtspielhaus nach der Pandemie große Schwierigkeiten hatte.

 

Filmförderreform soll Kino-Zukunft sichern

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Im Jahr 2020 sahen sich die Kinobetreiber mit einer äußerst schwierigen Situation konfrontiert, als die Kinos lange Zeit geschlossen waren und später nur stark eingeschränkt geöffnet wurden. Diese Zeit ist sicherlich keine, an die sie gerne zurückdenken, da sie existenzielle Fragen aufwarf. Insbesondere die Phase, in der Kinos nur Gäste unter der 2G-Plus-Regel empfangen durften, wurde im Nachhinein von Kinobesuchern scharf kritisiert. Die Regelung führte nicht nur zu geringen Umsätzen, sondern einige Kinobetreiber empfanden sie auch als Benachteiligung im Vergleich zur Gastronomie.

Die 2G-Plus-Regel besagte, dass nur vollständig geimpfte oder genesene Personen Zutritt zu Veranstaltungen erhielten, sofern sie zusätzlich ein negatives Ergebnis eines Antigen-Schnelltests oder eines PCR-Tests vorweisen konnten. Doch nun, mit der Wiedereröffnung und der Möglichkeit für die breite Masse, die Kinos zu besuchen, erleben die Betreiber einen regelrechten Ansturm. Insbesondere das Barbenheimer-Startwochenende war äußerst erfolgreich.

Infografik: Kinogeschäft erholt sich langsam | StatistaGemäß einer Statista-Grafik, basierend auf Daten der Filmförderungsanstalt, waren die Ticketverkäufe der Jahre 2020 und 2021 im Vergleich zu 2019 um fast zwei Drittel eingebrochen. Doch jetzt ist der Trend wieder positiv, und für dieses Jahr wird ein noch größerer Erfolg erwartet. Die Menschen strömen in großer Zahl zurück in die Kinos, und es scheint, dass die Branche endlich wieder auf dem Weg zu alter Stärke ist.

Cineplex-Geschäftsführer Kim Ludolf Koch sagte uns vor einigen Monaten, dass er davon ausgehe, dass „die 80 Prozent des vorpandemischen Besuchs das neue Normalniveau werden. Bezogen auf die konkrete Besucherzahl bedeutet das rund 90 Millionen Kinobesucher als Zielgröße für 2023 und folgende. Im Jahr 2022 waren es rund 73 Millionen.“