Seit einigen Tagen läuft der mit Spannung erwartete neue Film von Christopher Nolan endlich auf der großen Leinwand. OPPENHEIMER widmet sich der faszinierenden Geschichte von Robert Oppenheimer und seiner bahnbrechenden Entwicklung der Atombombe. Während deutsche Zuschauer das epische Biopic in seiner vollen Pracht genießen können, ist der Film in mehreren Nahostländern zensiert.

Grund dafür ist hauptsächlich eine Szene, in der Cillian Murphy und Florence Pugh nackt gemeinsam in einem Hotelzimmer sitzen, was bei den dortigen Zensurbehörden auf Ablehnung stieß. In der betreffenden Sequenz, die in indischen und nahöstlichen Kinos gezeigt wird, ist der Oberkörper von Pugh mit einem computergenerierten schwarzen Kleid bedeckt.

Diese Zensur, wie auch bei vielen anderen Filmen mit explizitem Sex oder Nacktheit, wurde laut Quellen des Branchenmagazins Variety, die dem Film nahestehen, vorgenommen, um die Veröffentlichung in Ländern wie Indien und dem Nahen Osten zu ermöglichen, in denen solche Inhalte im Kino nicht erlaubt sind. In Indien sorgte OPPENHEIMER zudem für Kontroversen, als in einer früheren Sexszene mit Tatlock ein Text aus der hinduistischen Schrift „Bhagavad Gita“ zitiert wurde – insbesondere die Zeile „Ich bin zum Tod geworden, Zerstörer der Welten“. Nachdem er Sanskrit gelernt hatte und sich nach eigenen Angaben stark von der Bhagavad Gita beeindruckt fühlte, nutzte Oppenheimer dieses Zitat rückblickend auf die ersten Atombombentests.

 

Oppenheimer Filmstill

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Auch wird in Indien gerade in den sozialen Medien vermehrt der komplette Boykott des Films gefordert und die als rechtsgerichtet eingestufte Hindu-Organisation Vishwa Hindu Parishad forderte vom Christopher Nolan eine Entschuldigung bei den Hindus. Ein Sprecher der Organisation erklärte, dass die Gefühle der Hindus durch den Film stark verletzt worden seien.

Berichten zufolge ist der Film in Indien dadurch so stark und rigoros zensiert, dass ein Kinobesuch kaum lohnenswert wäre. Dies ist bedauerlich, besonders da Christopher Nolan vor dem Kinostart stolz verkündete, dass OPPENHEIMER keine einzige CGI-Szene enthalten würde. Es ist schade, dass sein Film nicht weltweit in seiner ursprünglichen Form erlebt werden kann.