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Originaltitel: Skylines
DVD/Blu-ray – Release: 17.06.2021

FSK 16

FSK 16 ©FSK

Länge: ca. 113 Minuten
Produktionsland: USA | Vereinigtes Königreich
Regie: Liam O‘Donnell
Schauspieler:innen: Lindsey Morgan | Jonathan Howard | Daniel Bernhardt
Genre: Action | Abenteuer | Sci-Fi
Verleih: EuroVideo

Skylines

Skylines ©2021 EuroVideo

Bereits 2010 wurde mit dem Film SKYLINE eine Trilogie ins Leben gerufen, die einen überraschend großen Erfolg verzeichnete. Der erste Film spielte bei 10 Millionen US-Dollar Produktionskosten fast das siebenfache wieder ein, was in der Filmbranche ein beachtliches Ergebnis darstellt. Zwar konnte der zweite Teil BEYOND SKYLINE von 2017 nicht mehr solch Zahlen schreiben, trotz eines noch höheren Budgets, dennoch wurde ein dritter Film der Reihe nicht abgeschrieben, auch wenn letzterer schließlich nur ein Blu-ray – Release erhalten sollte. Schöpfer des ersten Films waren Greg Strause und Colin Strause, die auch im hiesigen Werk noch immer an Bord sind und als Produzenten fungieren, während Liam O’Donnell, der anfangs noch als Drehbuchautor seinen Beitrag leistete nun nach BEYOND SKYLINE auch SKYLINES aus dem Regiestuhl heraus betreute.

Während somit hinter der Kamera die wesentlichen Köpfe gleichgeblieben sind, hat sich vor eben jener einiges getan. Trash-Movie-Held Frank Grillo sowie viele andere aus dem Hauptcast des zweiten Teils sind nicht mehr mit dabei, doch einige wenige haben doch wieder den Weg in die Geschichte gefunden. So bekommen wir Lindsey Morgan, Samantha Jean und Yayan Ruhian erneut zu sehen. Lindsey Morgan, die vor allem aus diversen TV-Serien wie The 100 oder Walker bekannt ist, übernimmt im hiesigen Film die Hauptrolle neben Jonathan Howard, der sich bereits mit Katastrophen aller Art auskennt. So musste er bereits gegen Godzilla in GODZILLA II: KING OF THE MONSTERS sowie einer Invasion von Zombies in WORLD WAR Z antreten. Doch auch Daniel Bernhardt, welcher hier den Antagonisten mimt, sollte Erwähnung finden, denn auch ihn kennen wir zumeist unbewusst aus einigen Blockbustern wie MATRIX RELOADED, JOHN WICK, ATOMIC BLONDE oder FAST & FURIOUS: HOBBS & SHAW.

Darum geht es…

Alle dachten, der Kampf sei vorüber, die Invasion beendet und alle könnten wieder in Frieden leben nachdem die außerirdischen besiegt wurden waren. Doch plötzlich macht sich unter den nun friedlichen Drohnen mit menschlichen Gehirnen ein Virus breit, der die Hybriden nach und nach wieder auf die dunkle Seite zieht. Rose ist die letzte Hoffnung der Menschen, denn als Kind eines Außerirdischen und einer Menschenfrau verfügt sie über mächtige Kräfte und scheint die Einzige zu sein, die jetzt noch helfen kann. Gemeinsam mit einem Team aus top ausgebildeten Söldner:innen macht sie sich auf den Weg in die Alien-Welt, um den Feind ein für alle Mal zu vernichten. Doch die Bedrohung liegt näher als anfangs erwartet und der Kampf bringt sie bis an die Grenzen ihrer Kräfte. Kann sie es schaffen der Erde den Frieden zurückzubringen?

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Rezension

Tatsächlich ist mir bis zur Filmrecherche nicht bekannt gewesen, dass es sich hierbei um einen dritten Teil einer Reihe handelt, auch wenn durchaus das Cover darauf schließen lässt. Aus diesem Grund sollte in der folgenden Rezension berücksichtigt werden, dass mir die gesamte Geschichte nicht filmisch bekannt ist, sondern ich nur einen groben inhaltlichen Überblick über die ersten beiden Werke besitze. Wie aber ironischerweise schon herauszuhören ist, merkt man gar nicht so sehr, dass es sich um eine Fortsetzung handelt. Zwar entwickeln sich durchaus einige Fragezeichen zu Beginn, doch da es sogar eine kleine Einführung für das Publikum gibt, ist durchaus auch annehmbar, dass hier der Betrachtende einfach in eine Handlung hineingeworfen werden sollte und sich in dieser von allein zurechtfinden soll. Tatsächlich klappt dies überraschend gut, was aber wohl auch daran liegt, dass die Geschichte nicht sonderlich komplex ist.

Skylines

Skylines ©2021 EuroVideo

Dennoch bleibt der Film auf diese Weise überraschend gut in Erinnerung, denn auch wenn schnell erkennbar ist, dass es sich um einen B- oder gar C-Movie handelt, so bekommen wir doch weitestgehend ordentliche Effekte, mitreißende und spektakuläre Kämpfe und sehr bodenständige, aber solide Action präsentiert. Während des Abspanns ist nämlich deutlich erkennbar, dass überraschend viel von der Handlung handgemacht ist und selbst die Alienhybriden nicht via Motion Capture erstellt wurden, sondern ganz klassisch durch entsprechende Kostüme, was im Film jedoch kein bisschen auffällt. Auch die Kulissen bestehen nicht immer nur aus digitalen Einbindungen, wodurch das Werk sein Ansehen schon einmal deutlich steigert.

Es holpert ein wenig

Dennoch läuft nicht alles rund. Immer wieder wird eine Parallelgeschichte eingebunden, die scheinbar kaum Entwicklungen bietet und auf der Erde stattfindet. Möglicherweise bekommt diese mit den weiteren Filmen deutlich mehr Bedeutung, doch rein weg auf SKYLINES betrachtet, ist hier keine wesentliche Relevanz erkennbar und hätte gut und gerne auch unbeachtet bleiben können, insbesondere weil sie so einen derben Kontrast zu den sonstigen Entwicklungen bietet. Darüber hinaus sind gerade zum Ende hin nicht mehr alle Spezialeffekte bestens gelungen und es wirkt fast, als wäre den Machern irgendwann das Geld ausgegangen, um die Qualität durch den kompletten Film durchzuziehen.

Skylines

Skylines ©2021 EuroVideo

Überraschenderweise hat es Liam O’Donnell geschafft, dass das Publikum die Alienkreaturen beginnt als völlig normal und den Menschen gleichwertig zu betrachten. So ist es nicht nur möglich sich in ihre Handlungen hineinzuversetzen, sondern viel mehr auch noch mit ihnen mitzufühlen. Die emotionale Verbundenheit zu den Pilots, so der Name der Hybriden, ist fast stärker ausgeprägt als zu den Menschen, insbesondere weil letztere wieder einmal alle typischen und fast schon klischeehaften Taten begehen, die bereits aus unzähligen anderen Filmen bekannt sind.

Das kennen wir schon

Durch die Landung auf dem Heimatplaneten der Außerirdischen bekommen wir ein Szenario präsentiert, welches uns schon sehr vertraut ist aus PITCH BLACK und hier in ziemlicher Ähnlichkeit übernommen wurde. Nicht nur dass es einen lebensunwürdigen Planeten gibt, sondern gibt es dort auch noch blinde, aber äußerst gefährliche Gestalten, die am liebsten alles Leben sofort auslöschen würden. Diese Gestalten sind zudem nicht wirklich greifbar und scheinen keine feste Körperstruktur zu haben, was wiederum so wirkt als würden wir einen Bildfehler zu sehen bekommen, da zu keinem Zeitpunkt eine klare Form erkennbar wird.

Schauspielerisch bekommen wir zwar keine nennenswerten Meisterleistungen präsentiert, doch fühlt sich die Darstellung von Lindsey Morgan doch sehr nach einem Cover von Angelina Jolie an und erinnert auch im Kampfstil an typische Jolie Kämpfe. Die sonstigen Interaktionen entsprechen weitestgehend den üblichen 0815-Sci-Fi Filmen, bei denen eher die Zerstörung und Vernichtung im Mittelpunkt steht als gute Dialoge und schlüssige Logikansätze.

Skylines

Skylines ©2021 EuroVideo

Fazit

Insgesamt bekommen wir also einen durchaus soliden, wenn auch nicht gerade spektakulären Sci-Fi Alienfilm zu sehen, der auch unabhängig der ersten beiden Teile funktioniert, bei dem es jedoch sicherlich ratsam wäre sich die vorherigen Werke noch einmal anzusehen. Schön ist es tatsächlich zu sehen, dass viele Szenen noch wirklich handwerklich geschaffen wurden, sprich der Versuch bestand auf digitale Effekte zu verzichten. Dies sieht man auch recht deutlich, da besonders die Kampf- und Actionsequenzen weitestgehend gut aussehen und gerade von der recht überzeugenden Lindsey Morgan choreographiert werden. Dennoch muss man sich natürlich mit dem Thema anfreunden und sollte vor allem seine Erwartungen nicht zu hoch schrauben.

Können Menschen und Aliens Freunde sein? Dieser Frage gingen neben E.T. – Der Außerirdische schon so einige Filme auf den Grund. Im hiesigen Film jedoch wird die Frage aufgeworfen: Wann endet diese Freundschaft? Mit SKYLINES bekommen wir den dritten Teil der Reihe geliefert, der tatsächlich auch weitestgehend ohne die vorherigen Werke funktioniert. Vieles deutet darauf hin, dass es sich um einen klassischen Trash-Sci-Fi Film handelt, doch tatsächlich funktioniert er deutlich besser als erwartet. Nicht nur, dass Hauptdarstellerin Lindsey Morgan als Abziehbild von Angelina Jolie in recht beeindruckenden Kampfsequenzen brillieren kann, auch bekommen wir vor allem echte Effekte und Kämpfe präsentiert, die nur im nötigsten Teil mit digitalen Effekten aufgearbeitet werden. Hier sei insbesondere auf den Abspann verwiesen, der tatsächlich zeigt, wie viel Handwerk letztlich doch in diesem Werk steckt. Der Film ist durchaus unterhaltsam und bietet einige nette Momente, zeigt uns aber auch nicht wirklich etwas Neues und innovatives. Aus diesem Grund ist es halt ein Werk, was einfach mal so weggeguckt werden kann, aber sonst eigentlich kaum einer wesentlichen Erwähnung bedarf.

Skylines

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