Review Fakten + Credits


Review

aus dem Programm der 75. Internationalen Filmfestspiele von Berlin

Showeinlage für Showeinlage entwirft Su Hui-yu seinen eigenen schrillen Entwurf einer TV-Show zwischen 80er-Hommage, Spektakelfernsehen und Satireschau. Während das dynamische Scheinwerferlicht unermüdlich bizarre Situationen aufspürt, lösen sich die Grenzen zur Realität, wenn es solche in THE TRIO HALL überhaupt gegeben hat, immer weiter auf. Figuren agieren als aufgedrehte Showcharaktere, als kauzige Schablonen und lose Orientierungspunkte. Special-Guests: Künstliche Intelligenz und Diktatoren aus aller Welt.

Ihr Auftritt im Bikini reiht sich in eine strukturarme Ansammlung an überzeichneten Showbits, die sich in einer Art Samstagabend-Revue fiebertraumartig in das schlichte Studiosetting setzen. In diesem ragen Fernseh- und Publikumsrealität bedenkenlos ineinander und lassen die verschrobenen Einlagen aus Interviews, Wettbewerb und eigenwilligen Gesangseinlagen konzentriert ihre Wirkung entfalten. Ganz gleich ob ein Bit dabei funktioniert oder nicht, nur wenige Minuten später lauert ein nächstes absurdes Kapitelchen in dem selten stillstehenden Unterhaltungsvehikel.

eine Frau zielt mit einem Gewehr direkt in die Kamera

The Trio Hall © Jing Moving Image

Unter der Oberfläche dieses und dem Blickwinkel Taiwans, der eine zentrale Rolle im eventartigen Ringen der Hemisphären einnimmt, sammeln sich Kommentare und Überzeichnungen zum Weltgeschehen, zu Kolonialisierungs-Fantasien, dem Patriarchat und destruktiver Debattenkultur ohne eines der Themen auf stringente Art und Weise zu vertiefen. Der Humor der Show wankt zwischen flach und hintersinnig, charakterisiert sich aber vor allem durch seine extrovertierte Ader. Statt feinsinnige Überzeichnung inszenieren sich die meisten Skurrilitäten mit dem Vorschlaghammer, statt Champagner fließt Urin, statt Blut spritzt Konfetti durch die Luft und zwischen all dem schwebt der Mars als verführerisches Objekt der Begierde.

Fazit

Ein Potpourri aus Showeinlagen, Theaterstück, Persiflage, Soap Opera, Sketch-History, und Diktatoren-Revue, das sich in seiner schrägen Fülle noch deutlich üppiger anfühlt, als es die Laufzeit von anderthalb Stunden vermuten lässt. Überfrachtete wie extrovertierte, bunt kostümierte Filmkost mit mehr Spektakel als tatsächlichem Leben.

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Review Fakten + Credits


Originaltitel 三廳電影
Kinostart 15.2.2025
Länge: 85 minuten
Produktionsland Taiwan
Genre: Komödie
Regie Su Hui-yu
Kamera 陳冠宇
Cast Kurt Hsiao, Chen Ching, Lai Hao-Zhe, 楊迦恩, Chi Wai Ng, Wei-Chieh Shu, 程鈺婷, Hao-Lan Liang, 廖原慶, 吳立翔, Daphne Jen, 馮文星, 馮文亮, Nick Van Halderen, 陳紀如

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