Die 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin, besser bekannt als Berlinale, stehen vor der Tür und wie jedes Jahr versammeln sich Filmfans aus aller Welt in Berlin, um die neuesten Produktionen zu sehen und die glitzernde Eröffnungsfeier zu genießen. Doch in diesem Jahr ist Deutschlands renommiertes Film-Festival auch von politischen Kontroversen begleitet.

Zwei AfD-Politiker haben Einladungen zur Eröffnungsfeier erhalten, was zu einem Aufschrei der Empörung geführt hat. Ein offener Brief von rund 200 Film- und Kulturschaffenden protestierte gegen ihre Teilnahme. Die Festival-Leitung unter der Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek bezog daraufhin nun Stellung und erklärte, dass obwohl die AfD-Politiker aufgrund von Einladungsquoten eingeladen worden seien, ihre antidemokratischen Positionen den Werten der Berlinale widersprechen würden.

Berlinale Premiere

Berlinale Premiere ©Paul

Die Berlinale unterstützt zwar jegliche Demonstrationen gegen undemokratische Strömungen, respektiert jedoch die Entscheidung der Kulturstaatsministerin und des Berliner Senats, Einladungen an demokratische Mandatsträger zu vergeben, auch wenn sie von der AfD sind. Die Festival-Leitung plant jedoch, ihre Bedenken in einem Brief an die eingeladenen AfD-Abgeordneten deutlich zu machen und sucht den Dialog mit den verantwortlichen Behörden. Trotz dieser Kontroverse wird das Filmfestival wie geplant stattfinden und die Wettbewerbsbeiträge versprechen ein vielfältiges und fesselndes Programm.

Das diesjährige Programm der Berlinale verspricht eine vielfältige Auswahl an Filmen aus verschiedenen Ländern und Genres. Von packenden Dramen über fesselnde Dokumentationen bis hin zu innovativen Experimentalfilmen ist für jeden Geschmack etwas dabei. Besonders bemerkenswert sind die Weltpremieren, die Zuschanden die Möglichkeit bieten, die neuesten Werke internationaler Filmemacher hautnah zu erleben.

Folgende 20 Filme kämpfen in diesem Jahr um den Goldenen und die Silbernen Bären:

Berlinale Berlinalepalast

Berlinalepalast ©Paul

ANOTHER END – Piero Messina
ARCHITECTON – Victor Kossakovsky
BLACK TEA – Abderrahmane Sissako
DAHOMEY – Mati Diop
A DIFFERENT MAN – Aaron Schimberg
DES TEUFELS BAD – Veronika Franz und Severin Fiala
GLORIA! – Margherita Vicario
HORS DU TEMPS – Olivier Assayas
IN LIEBE, EURE HILDE – Andreas Dresen
KEYKE MAHBOOBE MAN – Maryam Moghaddam
LA COCINA – Alonso Ruizpalacios
LANGUE ÉTRANGÈRE – Claire Burger
L’ EMPIRE – Bruno Dumont
MANODROME – John Trengove
MÉ EL AÏN (WHO DO I BELONG TO) – Meryam Joobeur
PEPE – Nelson Carlos De Los Santos Arias
SHAMBHALA – Min Bahadur Bham
SMALL THINGS LIKE THESE – Tim Mielants
STERBEN – Matthias Glasner
VOGTER – Gustav Möller
YEOHAENGJAUI PILYO – Hong Sangsoo


Unter der Leitung der kenianischen Schauspielerin Lupita Nyong’o, die die Jury leiten wird, konkurrieren 20 Filme um den Goldenen und die Silbernen Bären, darunter auch zwei deutsche Produktionen. Die Berlinale hat sich traditionell als politisches Filmfestival positioniert und wird auch in diesem Jahr aktuelle Konflikte und gesellschaftliche Entwicklungen reflektieren. Geplante Diskussionen und Veranstaltungen widmen sich Themen wie dem Filmemachen in Zeiten von Konflikten und einem Dialog über den Nahost-Krieg. Zu den Highlights des Festivals gehört die Ehrung des renommierten US-amerikanischen Regisseurs Martin Scorsese mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk.