Review Fakten + Credits


Darum geht es
Christmas Bloody Christmas Filmstill

Christmas Bloody Christmas ©2022 capelight pictures

An Heiligabend erwacht ein menschengroßer Weihnachtsmann-Roboter zum Leben. Gierig nach Blut und auf der Suche nach Opfern streift er durch eine weihnachtlich geschmückte Kleinstadt. Die junge Frau und Plattenladeninhaberin Tori und ihr Mitarbeiter Robbie werden unfreiwillig Zeuge seiner gewalttätigen Ausbrüche und geraten selbst ins Visier.

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Rezension

Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen, während Blutfontänen durchs Wohnzimmer spritzen. Alle Jahre wieder begehen einzelne Filme das Weihnachtsfest besonders böse, sarkastisch oder eben blutig. So wie Joe Begos in seinem neusten Film nach den ebenfalls nicht an Blut und Neonfarben geizenden VFW (2020) und BLISS (2019). Besinnlich ist in CHRISTMAS BLOODY CHRISTMAS nichts, dafür alles überladen mit kitschigen Weihnachtsschmuck und Lichtern aller Art. Besuch gibt’s von einem besonderen Ableger des Weihnachtsmannes, mörderisch und mit grünstrahlenden Augen, wie er sich zumindest auf dem Cover der Disc-Veröffentlichung ankündigt. Von der tatsächlichen Gestalt des Robo-Santa gibt’s jedoch erst nach einiger Wartezeit etwas zu sehen. Und auch anderweitig sollten die Erwartungen angepasst werden.

Christmas Bloody Christmas Filmstill

Christmas Bloody Christmas ©2022 capelight pictures

Knapp zwanzig Minuten zerfaserter Dialoge wartet der Film auf das erste Erwachen seines blutdurstigen Santa Clause, noch einmal so viel, bis auch die Hauptfiguren zwischen ihren „Fuck!“s und Horrorfilmreferenzen bemerken, womit sie es in dieser Nacht zu tun bekommen. Gemäß des Genres wird sich verschanzt, geschrien und gestorben: Kontrastprogramm zur zahmen wohligen Weihnachtssendung. Die folgende Hatz ist ein Slasher- und Horrorfilmen nicht fremdes Hin und Her der Hauptfigur und der Killermaschine, die sie sich durch die verschneite und festlich geschmückte Kleinstadt schlagen. Überraschungen bringt der durchgedrehte Festtagskiller nicht mit sich, auch er Einfallsreichtum seiner Kills erreicht  nie die Kreativität eines sich alljährlich gegen Einbrecher verteidigenden Blondschopfes. Immerhin gebietet er den belanglosen und mühseligen Wortwechseln der blassen Figuren Einhalt.




Christmas Bloody Christmas Filmstill

Christmas Bloody Christmas ©2022 capelight pictures

Spätestens wenn die Charaktere dem festlichen Killerroboter nach einem kräftezehrenden ersten Drittel gegenüberstehen, spart Joe Begos nicht an jenen Trademarks, für die sich seit einigen Spielfilmen eine eigene Fanbase um ihn scharrt. Retro-Look, ausschweifende Gewaltszenen, grelle und vor allem viele Farben und Sex – und obwohl CHRISTMAS BLOODY CHRISTMAS all diese Zutaten in weihnachtliches Ambiente schnürt, entsteht ein recht konventioneller Slasher, dem weder die gelegentliche Egoperspektive Santas noch die angedeutete Gesellschaftskritik oder der aufgeregte Score von Steve Moore zu etwas Eigenständigem verhelfen. Weniger kaleidoskopartig, weniger alptraumhaft als vorangegangene Werke hangelt sich der Film insbesondere in der zweiten Hälfte von einer absehbaren Konfrontation zur nächsten, bis zum ebenso absehbaren Ende. Unterhaltsam ist er damit wohl am ehesten für Genrefans, denen der Ablauf, egal wie geläufig er auch sein mag, auch im Schneegestöber bei der (Zucker-)Stange hält.

Fazit

Joe Begos festlich-mörderische Weihnachtshatz ist wenig innovativer Killer-Opfer-Horror. CHRISTMAS BLOODY CHRISTMAS serviert einen sich im Schneegestöber und Neonlichtern suhlenden blutigen Festtagsbraten, der trotz expliziter Gewaltausbrüche niemals so irrsinnig und eigenartig wird wie andere Werke des Regisseurs. Für Besinnlichkeitsmuffel und Genrefreunde ein etwas andere Bescherung, die knapp zum Mittel reicht.

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