FilmkritikIn KürzeFakten + Credits
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Wie der Titel es schon vermuten lässt, handelt es sich bei CRAZY, STUPID, LOVE um eine romantische Komödie. Der Film ist die zweite gemeinsame Regiearbeit von Glenn Ficara und John Requa, die vorher I LOVE YOU PHILLIP MORRIS gedreht haben. In den folgenden Jahren hat das Duo dann Filme wie FOCUS, mit Margot Robbie und Will Smith, oder WHISKEY TANGO FOXTROT mit Tina Fey gedreht. Allerdings handelt es sich bei CRAZY, STUPID, LOVE um den größten Erfolg der beiden Regisseure. So ist der Film sowohl bei den Kritikern als auch bei den Zuschauern sehr gut angekommen und hat Ryan Gosling eine Golden Globe Nominierung als bester Schauspieler beschert. Neben Ryan Gosling ist der Film sehr hochkarätig besetzt. Bereits fünf Jahre vor LA LA LAND darf Emma Stone in diesem Film zusammen mit Gosling spielen. Im Zentrum der Handlung stehen allerdings Steve Carell und Julianne Moore, die ein Ehepaar spielen, dass gerade tief in einer Krise steckt. Darüber hinaus sieht man im Film noch Marisa Tomei und Kevin Bacon, die für viel Ärger in der Ehe der anderen sorgen.

Darum geht es…

Die Ehe von Cal (Steve Carell) und Emily (Julianne Moore) ist festgefahren. Seit über 20 Jahren sind die beiden nun verheiratet und die einst lodernde Flamme wird von Jahr zu Jahr immer kleiner. Bei einem gemeinsamen Dinner platzt es aus Emily heraus, sie will die Scheidung von Cal. Schockiert von dieser lebensentscheidenden Veränderung, bringt Cal kein Wort heraus, was seine Emily dazu bringt sich in Rage zu reden. Dabei eröffnet sie ihm, dass sie mit David Lindhagen (Kevin Bacon), einem Arbeitskollegen, geschlafen habe. Die Ehe der beiden ist am Tiefpunkt angelangt und Cal sucht sich eine neue Wohnung. Weil er die Einsamkeit nicht erträgt geht er jeden Abend in dieselbe Bar und zwingt den anderen Gästen seine Geschichte auf. Dabei beobachtet er den Weiberhelden Jacob (Ryan Gosling), der jeden Abend mit einer anderen Frau nachhause geht.

Der gutaussehende Jacob bemerkt ebenfalls die armselige Gestalt am Tresen, mit den zu großen Anzügen und durchgelatschten Schuhen. Er hat Mitleid mit Cal und will ihn unter seine Fittiche nehmen, damit der Familienvater nicht in Trauer leben muss, sondern das beste aus seinem Leben machen kann. So bringt er Cal seine Tricks bei und die beiden gehen weiterhin in ihre Bar, bis Jacob Hannah (Emma Stone) kennenlernt und an ihr scheitert.

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Rezension

CRAZY, STUPID, LOVE wirkt auf den ersten Blick wie eine klassische romantische Komödie, in der sich Menschen ineinander verlieben, es einige Schlaglöcher auf dem Weg gibt, am Ende aber doch alle glücklich sind. Dieser Film geht allerdings etwas mehr in die Tiefe und setzt sich sehr intensiv mit dem Thema Liebe auseinander, was diesen Film zu einem ganz besonderen Vertreter seines Genres macht. In CRAZY, STUPID, LOVE sehen wir viele verschiedene Charaktere, deren Schicksale miteinander verflochten sind, wo die meisten Liebesfilme zwei Liebende in den Mittelpunkt stellen, ist es hier eine ganze Handvoll. Dabei zeigt der Film, wie komplex Gefühle sind und dass es nicht nur richtig und falsch gibt, sondern viele Zwischentöne.

Obwohl die Liebe in CRAZY, STUPID, LOVE über allem steht, bietet der Film doch auch einige sehr humorvolle Momente. Die lustigsten Szenen entstehen dabei zwischen Gosling und Carell, die den Anschein erwecken, als würden sie aus völlig unterschiedlichen Welten kommen. Sehr interessant an der Beziehung ist, dass Jacob die Mentorenrolle für den älteren Cal einnimmt. Durch Goslings charmante Art und Carells Humorverständnis kommt es dadurch zu einigen sehr komischen, aber auch sehr herzlichen Momenten.

Aus der Zeit gefallen

Die Regisseure Glenn Ficara und John Requa hätten vermutlich keine bessere Besetzung für den Film finden können als Steve Carell, Julianne Moore, Ryan Gosling und Emma Stone. Bei allen vier handelt es sich um Schauspieler*innen, die zum einen humorvolle Seite haben, aber auch sehr ernsthafte Rollen spielen können. Für Carell war es eine der ersten Rollen, mit der er aus seiner sonst unberechenbaren Comedy-Routine ausgebrochen ist und einer Figur eine emotionale Tiefe gegeben hat. Seitdem zeigt er immer wieder, dass er jede Rolle spielen kann. Das große Highlight ist allerdings die Chemie zwischen Emma Stone und Ryan Gosling, nachdem man CRAZY, STUPID, LOVE gesehen hat, es ist wenig überraschend, dass die beiden später nach LA LA LAND mit Preisen überhäuft wurden.

Leider muss man anmerken, dass der Zahn der Zeit etwas am Film genagt hat. Auch wenn er nur zu Jahre alt ist merkt man, dass die Welt 2011 noch eine andere war, zum einen schreiben sich die Menschen noch SMS, zum anderen ist die Figur von Ryan Gosling sehr fragwürdig. Als CRAZY, STUPID, LOVE erschienen ist, waren Serien wie How I Met Your Mother gerade auf dem Hohepunkt ihres Erfolges und viele junge Männer wollten sein wie der Weiberheld Barney Stinson. Mit Jacob wird ebenfalls ein Pick-Up-Artist den Mittelpunkt gestellt und sein ekelhaftes „Handwerk“ wird nicht zu einer Sekunde hinterfragt. Er entwickelt sich zwar im Laufe des Films, aber gerade zum Anfang hat der Film einen bitteren Beigeschmack, wenn Frauen zum Spaß objektifiziert werden.

Fazit

Es ist schon etwas her, dass ich CRAZY, STUPID, LOVE zum ersten Mal gesehen habe. Damals habe ich nichts von dem Film erwartet und bin sehr positiv überrascht worden. Ein paar Jahre später hat der Film etwas von seiner Wirkung verloren, vor allem weil Ryans Goslings Figur, trotz des Charmes des Schauspielers, ein ekelhafter Charakter ist. Trotzdem erzählt der Film eine sehr warmherzige Geschichte über die Liebe, wie man sie nur selten zu sehen bekommt. Deshalb möchte ich den Film für alle die ihn noch nicht kennen Empfehlen, da er durch einige Wendungen beim ersten Mal eine große Wirkung hat.

Auf den ersten Blick wirkt CRAZY, STUPID, LOVE wie eine klassische romantische Komödie. Im Film der beiden Regisseure Glenn Ficara und John Requa begleiten wir zum einen Cal (Steve Carell), der gerade davon erfahren hat, dass sich seine Frau Emily (Julianne Moore) von ihm scheiden lassen will. Als er seine Trauer in einer Bar ertränken will, beobachtet er den Weiberhelden Jacob (Ryan Gosling), der jeden Abend mit einer anderen Frau nachhause geht. Jacob sieht den niedergeschlagenen Mann und möchte ihm in seiner Trauer helfen. Er will einen neuen Mann aus ihm machen, ihn in seine Geheimnisse einweihen.

Was auf den ersten Blick sehr durchschnittlich aussieht, erweist sich als ein Film, der sich sehr eingehend mit dem Thema Liebe auseinandersetzt und es von allen Seiten betrachtet. Der Film zeigt uns, dass menschliche Beziehungen komplex sind und dass es nicht nur schwarz und weiß gibt. Durch die überaus talentierten Schauspieler*innen entsteht so ein Film, der uns auf der einen Seite in die emotionale Welt seine Charaktere entführt, mit einigen gutplatzierten Gags aber immer wieder für Auflockerung sorgt. Was man dem Film ankreiden kann ist die Rolle von Ryan Gosling, gerade zu Beginn des Films. Zwar entwickelt sich Jacob weiter, anfangs will der Film uns allerdings eine charmante Figur näherbringen, für die Frauen nur Objekte sind. Trotzdem sollte man CRAZY STUPID LOVE gesehen haben, eine der besten romantischen Komödien der letzten 10 Jahre.

Originaltitel Crazy, Stupid Love.
Kinostart 18.08.2011
Länge ca. 118 Minuten
Produktionsland USA
Genre Komödie | Drama | Romanze
Verleih Warner Bros. GmbH
FSK
FSK 12

FSK 12 ©FSK


Regie Glenn Ficarra | John Requa
Drehbuch Dan Fogelman
Produzierende Eryn Brown | Steve Carell | Vance DeGeneres | Denise Di Novi | Jeffrey Harlacker | Charlie Hartsock | David Siegel
Musik Christophe Beck | Nick Urata
Kamera Andrew Dunn
Schnitt Lee Haxall

Besetzung Rolle
Steve Carell Cal
Ryan Gosling Jacob
Julianne Moore Emily
Emma Stone Hannah
Lip Tipton Jessica
Jonah Bobo Robbie
Joey King Molly
Marisa Tomei Kate
Beth Littleford Claire
John Carroll Lynch Bernie
Kevin Bacon David Lindhagen
Liza Lapira Liz
Josh Groban Richard
Mekia Cox Hip Hairdresser aka Tiffany