Rezension
Nicht nur der Titel Alex Scharfmans abendfüllenden Regiedebüts DEATH OF A UNICORN ist ein falsches Versprechen, sondern der gesamte Film. Die unausgegorene Story präsentiert sich als ein Mix aus Creature Feature und Comedy mit Eat the Rich Einschlag. Tatsächlich ist der schematische Plot mehr ein Familien-Fantasyfilm, in dem weder ein Einhorn getötet wird, noch die reichen Hauptcharaktere. Jedenfalls nicht dauerhaft. Wer jetzt denkt: Cool, Zombie-Einhörner! Was auf der Leinwand in erschreckend schlechten Special Effects dargestellt wird, gleicht bloß einer Nahtod-Erfahrung.
Davon gibt es mehrere, die erste, nachdem Elliot (Paul Rudd) und seine Teenager-Tochter Ridley (Jenna Ortega) unterwegs zu einem Wochenendbesuch bei Elliots schwerkrankem Boss Odell (Richard E. Grant) ein Einhorn-Fohlen anfahren. Aus unerfindlichen Gründen schlägt Elliot das Tier mit einer Brechstange k.o. und packt es in den Waagen. Doch weder diese noch seine folgenden üblen Taten machen einen bleibenden Eindruck auf Ridley. Sie bekommt die undankbare Rolle der „Jungfer“, die ein Einhorn der Legende nach besänftigen kann.

Death of a Unicorn ©2025 Monoceros Media LLC
Bevor es dazu kommt, massakrieren die erzürnten Einhorn-Eltern noch einige Nebenfiguren. Vorwiegend untergeordnete Angestellte der Odells. Eat the Rich meint hier offenbar Eat the Contractor Workers. Der Spaßfaktor der Kills tendiert gegen null. Gore beschränkt sich auf ein Minimum, Scares und Suspense existieren nicht und die unsympathischsten Charaktere überleben. Der Humor ist so abgeschmackt, dass oft unklar ist, ob ein Ereignis lustig oder erschreckend sein soll. Apropos erschreckend: Das sind die grotesk unechten CGI-Einhörner wahrhaftig.
Womöglich wäre die irreführende Prämisse weniger frustrierend, würde der Regisseur das, was er macht, zumindest gut machen. Doch sein selbstverfasstes Drehbuch hangelt sich mühsam von einem Trope zum nächsten, ohne das geringste Anzeichen genuiner Inspiration. Letzte gab es indes angeblich, und zwar in Form der weltberühmten Unicorn Trapestries, die Ridley mehrfach erwähnt. Wenn die lieblose Fantasy-Fabel irgendwen ermuntert, sich die wundervollen Wandbehänge anzuschauen, wäre das immerhin ein positiver Aspekt. Mehr hat das desaströse Debüt nicht.

Death of a Unicorn ©2025 Monoceros Media LLC
Fazit
Alex Scharfmans formelhaftes Monster-Märchens killt in der Tat sämtliche positiven Assoziationen mit dem Titel-Fabelwesen. Dessen Ausbeutung durch die Antagonisten wird zur unbeabsichtigten Metapher des kommerziellen Kalküls der uninspirierten Story. Die ist zu infantil, um als Horror zu funktionieren, aber aufgrund einiger Splatter-Szenen auch grenzwertig für kleine Kinder. Zwar beweisen Ortega, Will Poulter und Sunita Mani komödiantisches Timing, doch die meisten Gags zünden nicht. Das Creature-Design ist bizarr misslungen und so inkohärent wie die verlogene Moral.
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Originaltitel | Death of a Unicorn |
Kinostart | 27.3.2025 |
Länge: | 107 minuten |
Produktionsland | United States of America |
Genre: | Horror | Fantasy | Komödie | Abenteuer | Science Fiction |
Regie | Alex Scharfman |
Executive Producer | Jenna Ortega | Nate Kaimya | Paul Rudd | Ari Aster | Jacob Epstein | David Darby | Michael Williams |
Producer | Lars Knudsen | Tyler Campellone | Drew P. Houpt | Alex Scharfman | Theresa Steele Page | Tim Headington | Lucas Joaquin | Justin Reardon | Barbara Reardon |
Kamera | Larry Fong |
Visual Effects | Andrew Orloff | Rob Price |
Musik | Dan Romer | Giosuè Greco |
Cast | Jenna Ortega, Paul Rudd, Will Poulter, Richard E. Grant, Téa Leoni, Sunita Mani, Steve Park, Anthony Carrigan, Jessica Hynes, David Pasquesi, Denise Delgado, Kathryn Erbe, Nicholas Wittman, Max Draskoczi, Narantsogt Tsogtsaikhan, Christine Grace Szarkó, Tasha Lawrence |
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