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Originaltitel: Freaky
Kinostart: 24.06.2021

FSK 16

FSK 16 ©FSK

Länge: ca. 102 Minuten
Produktionsland: USA
Regie: Christopher Landon
Schauspieler:innen: Vince Vaughn | Kathryn Newton | Celeste O‘Connor
Genre: Komödie | Horror | Thriller
Verleih: Universal Pictures Germany

Freaky

Freaky ©2020 Universal Pictures International Germany GmbH

Ursprünglich mit dem Titel Freaky Friday the 13th versehen, sollte schon daran erkenntlich sein, in welche Richtung die Geschichte gehen wird und eine kleine Hommage an die beiden grundlegenden Filme EIN GANZ VERRÜCKTER FREITAG und FREITAG, DER 13. erkennbar sein. Doch damit war es noch nicht genug, denn tatsächlich nahm sich Regisseur Christopher Landon, welcher mit den Fortsetzungen der PARANORMAL ACTIVITY-Reihe bekannt wurde und zuletzt mit HAPPY DEATHDAY und dessen Fortsetzung für Aufmerksamkeit sorgte, noch viel mehr Klassiker des Horror-Genres vor, um diese in kleinen Sequenzen zu würdigen. Somit kann FREAKY im weitesten Sinne als moderne Parodie oder gar Coming-of-Age-Persiflage bezeichnet werden.

Auch Hauptdarsteller Vince Vaughn kennt sich bereits im Horror-Genre bestens aus und hat auch zuvor schon Serienkiller verkörpert in PSYCHO und LEBENDE ZIELE. Auch wenn er gerade in den vergangenen Jahren häufiger in Filmen mit ernsterem Ton wie HACHSAW RIDGE – DIE ENTSCHEIDUNG oder JEAN SEBERG – AGAINST ALL ENEMIES zu sehen war, ist er doch auch aus unzähligen seichten Komödien wie ZOOLANDER, VOLL AUF DIE NÜSSE oder DIE HOCHZEITS-CRASHER bekannt. Die gerade einmal 24jährige Kathryn Newton, welche hier als Deuteragonist auftritt, ist bisher eher in Nebenrollen zu sehen gewesen, und hat bereits mit Christopher Landon bei PARANORMAL ACTIVITY 4 zusammengearbeitet. Mit LADY BIRD und THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI konnte sie jedoch schon wesentliche Stecknadeln in ihrer Karriere Vita setzen und sich durchaus für größere Auftritte empfehlen.

Darum geht es…

Millie Kessler geht noch zur Highschool und führt ein völlig durchschnittliches und unspektakuläres Leben. Als beliebtes Ziel der populären Kids, hält sie sich gerne im Hintergrund und versucht nicht weiter aufzufallen und mit ihren besten Freunden Nyla und Josh den Alltag durchzustehen. Als ihre Mutter nach einem Footballspiel, auf welchem sie als Teammaskottchen tätig war, wieder einmal vergessen hat Millie abzuholen, gerät sie in größte Gefahr, denn der brutale Serienmörder „Blissfield Butcher“, welcher zuvor schon vier Teenager auf übelste Art getötet hat, jagt die Schülerin. Als er sie erwischt und mit einem altertümlichen Dolch erstechen will geschieht jedoch etwas Seltsames. Am folgenden Morgen müssen beide feststellen, dass sie die Körper miteinander getauscht haben – ein nicht zu unterschätzendes Problem, denn plötzlich wird Millie von allen Menschen erkannt und von der Polizei gejagt. Doch bringt der neue Körper auch einige Vorteile mit sich.

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Rezension

Schon der Einstieg in FREAKY ist eine Empfehlung für sich. Obwohl es ein vom Film unabhängiges geschnittenes Mashup von Universal Pictures ist, so bekommen wir doch künftig vor allen Filmen des Verleihs eine grandiose „Willkommen zurück“-Botschaft präsentiert, die das Kino regelrecht feiert. Zudem stimmt dieses Intro in Perfektion auf darauf ein, dass wir endlich nicht nur belanglose Langweiler auf dem eigenen Fernseher begutachten können, sondern wirklich das Kino in all seiner Perfektion genießen können. Allein dieser Vorspann lohnt in jedem Fall schon einmal einen Besuch der nächsten Universal Pictures Filme.

Doch kommen wir zum eigentlichen Film, welcher nicht weniger mit einem beeindruckenden Intro aufwarten kann. In Anlehnung an Michael Myers kriegen wir eine ordentliche erste Szene geliefert, in der viel Blut und ein paar respektable Kills auf uns warten. Hier bleibt tatsächlich nur zu sagen, dass der Part wirklich gut geschnitten ist und auch wenn diese Art von Einführungen recht üblich in dem Genre sind, so sind diese Momente doch fast noch ein wenig mitreißender gestaltet wurden und sorgen für ein Aufschreifeeling, welches das Publikum in Begeisterungsströme versetzen kann.

Freaky

Freaky ©2020 Universal Pictures International Germany GmbH

Ohne Gnade

Danach erhalten wir genau das, was man sich von einer Bodyswitch – Horrorkomödie erwartet, nicht mehr und nicht weniger. Dabei wird dem ganz klassischen Horrorschemata gefolgt und dem Zuschauenden sollte von Anfang an klar sein, was passieren wird und wie sich das Ganze entwickelt. Dennoch ist die Handlungskombination aus Bodyswitch und Horror eine durchaus nette Idee, da sie einfach unterschwellige Elemente mit einfließen lässt, die herrliche Situationen kreieren können. Wie oft bekommen wir schließlich einen kaltblütigen Killer zu sehen, welcher noch wenige Stunden zuvor ein schwaches und unbedeutendes Mädchen war und sich hinter dieser bildlichen Maske in Perfektion verstecken kann. Gerade diese Stärke des Werks wird jedoch fast noch zu wenig ausgenutzt und ausgereizt und das Potential somit ein wenig liegen gelassen. Es gibt zwar ein paar wirklich nett choreographierte und geschnittene Fights, die jedoch neben der vielen Exposition fast schon untergehen.

Eine Sache stört dann jedoch recht gewaltig. Die Schwester der Schülerin ist eine Polizistin, die in gewisser Weise in die Handlung involviert wird. Im entscheidenden Moment hätte es durchaus mehrfach die Gelegenheit gegeben, diese zu einer Verbündeten und somit starken Waffe zu machen. Diese Gelegenheit wurde jedoch immer wieder vertan, ohne dass wir eine passable Erklärung erhielten, warum dies so ist. Das ist recht schade und unnötig gewesen und hinterlässt einen sehr unschönen Fleck auf einer sonst ganz sympathischen Idee.

Freaky

Freaky ©2020 Universal Pictures International Germany GmbH

Ein charmantes Durcheinander von Figuren

Unbedingt sollte jedoch auf die verschiedenen Figuren von FREAKY eingegangen werden. Wir bekommen hier ein wirklich breites Spektrum an Charakteren geliefert, die teilweise unterschiedlicher kaum sein könnten und doch harmonieren diese tatsächlich hervorragend. Während Vince Vaughn zwar teilweise es etwas übertrieben hat mit der Darstellung wie eine Frau im Männerkörper agieren würde, insbesondere zu sehen, wenn seine Figur weglaufen muss, ist es vor allem Kathryn Newton, die mit einem starren und zielgerichteten Blick sofort davon überzeugen kann, dass sie kein einfältiges Schulmädchen mehr darstellt. Doch auch Vaughn hat einige gute Momente zu bieten, die natürlich sehr konstruiert wirken, dennoch aber auch recht überzeugend sind.

Es ist tatsächlich großartig wie in diesem Film, fast schon erstmalig für einen Blockbuster dieser Art, keine wesentliche Relevanz auf die sexuelle Orientierung gelegt wurde. Nicht nur, dass wir mit Misha Osherovich als Josh Detmer eine brillante Inszenierung einer homosexuellen Figur zu sehen bekommen, die trotz Nebenrolle die Hauptfiguren gänzlich überstrahlt und schlichtweg begeistern kann. Auch überrascht es sehr als wir zumindest eine Andeutung eines intensiven Kusses zwischen Vaughn und einem weiteren Nebendarsteller zu sehen bekommen, auch wenn dies unter dem Deckmantel einer eigentlich straighten Liebesbeziehung geschieht. So wie es sein soll, wird jedoch die Homosexualität weitestgehend nicht in den Mittelpunkt gestellt, sondern einfach als völlig normal in den üblichen Handlungsablauf integriert. Im Übrigen erinnert die Schulclique doch sehr an die Figuren, die wir schon aus LOVE, SIMON kennen.

Freaky

Freaky ©2020 Universal Pictures International Germany GmbH

Fazit

Unterm Strich bleibt somit eine recht sympathische Horrorkomödie, die durchaus einige nette Lacher zu bieten hat und selbst Skeptiker wie mich von Vince Vaughns Leistung überzeugen konnten. Dies ergänzt um einige wirklich nette Morde, die zudem recht explizit gezeigt wurden und daher die FSK 16 doch arg in Frage stellen, ist ein Gemisch, welches auf der Kinoleinwand einfach wunderbar funktioniert und durchaus ein unterhaltsames Kinoerlebnis bringt. Dennoch sollte erwähnt werden, dass man dem Genre ein wenig zugeneigt sein sollte und kleinere Fehler besser ignoriert. Zudem gibt es absolut nicht mehr zu sehen, als man erwartet hätte, aber das braucht man in diesem Fall auch nicht.

Lieber ein Mörder im Körper einer nicht so kräftigen, aber dafür auch unverdächtigen Frau oder doch lieber ein zurückhaltendes und emotional zartbesaitetes Mädchen im Körper eines starken, dafür aber auch polizeilich gesuchten, Mannes? Diese Frage können wir uns im Anblick der hiesigen Bodyswitch-Horror-Komödie stellen, die uns tatsächlich eine ganz nette Kinozeit verschaffen kann. Während zwar die Handlung keine überraschenden Momente bietet und einem rechten simplen Schema folgt, hat Regisseur Christopher Landon doch ganz klar erkennt, worauf es für Besuchende dieses Films wirklich ankommt: coole und heftige Gewaltszenen, die teilweise recht explizit gezeigt werden und einen charmant albernen Humor, welcher einfach gute Laune bereitet. Diese Punkte wurden bestens erfüllt, auch wenn durch die viele Exposition im Hauptteil doch ein wenig zu viel Fokus wieder auf die Geschichte gelegt wurde. Dazu beigetragen haben vor allem ein hervorragend agierender Vince Vaughn, der bis auf die fast schon ärgerlichen Laufszenen sich bestens in seine Rolle reinfinden konnte, sowie Kathryn Newton, der es richtig Spaß macht zuzuschauen, während sie sich im Mördermodus befindet und mit starrem Blick und ohne viele Worte auf die Jagd geht. Doch die Krönung war absolut Misha Osherovich, der sich mit seiner Rolle als homosexueller Sidekick unvergesslich gemacht hat und sich damit eine exzellente Bewerbung für größere Produktionen ausstellt. Letztlich bekommen wir also genau das, was wir vom Film erwarten: eine wirklich unterhaltsame Zeit, in welcher der Kopf einmal ausgeschalten werden kann.

Freaky

Freaky ©2020 Universal Pictures International Germany GmbH

Original title: Freaky
Theatrical release: 24.06.2021

FSK 16

FSK 16 ©FSK

Length: approx. 102 minutes
Country of production: USA
Director: Christopher Landon
Actors:inside: Vince Vaughn | Kathryn Newton | Celeste O’Connor
Genre: Comedy | Horror | Thriller
Distributed by: Universal Pictures Germany

Freaky

Freaky ©2020 Universal Pictures International Germany GmbH

Originally titled Freaky Friday the 13th, it should be clear from the title what direction the story is going to take and a small homage to the two basic films, FREAKY FRIDAY and FRIDAY THE 13TH. But that was not enough, because in fact director Christopher Landon, who became known with the sequels of the PARANORMAL ACTIVITY series and most recently attracted attention with HAPPY DEATHDAY and its sequel, took on many more classics of the horror genre to pay tribute to them in small sequences. Thus FREAKY can be described as a modern parody or even coming of age persiflage in the broadest sense.

The main actor, Vince Vaughn, also knows his way around the horror genre and has previously portrayed serial killers in PSYCHO and LIVING TARGETS. Even though he has been seen more often in films with a more serious tone such as HACHSAW RIDGE or JEAN SEBERG – AGAINST ALL ENEMIES, he is also known from countless shallow comedies such as ZOOLANDER, DODGEBALL: A TRUE UNDERDOG STORY or WEDDING CRASHERS. The just 24-year-old Kathryn Newton, who appears here as the deuteragonist, has so far been seen more in supporting roles, and has already worked with Christopher Landon on PARANORMAL ACTIVITY 4. With LADY BIRD and THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI, however, she has already been able to put significant pins in her career vita and certainly recommend herself for bigger gigs.

That’s the story…

Millie Kessler still goes to high school and leads a completely average and unspectacular life. As a popular target of the popular kids, she likes to stay in the background and tries not to attract attention and to get through everyday life with her best friends Nyla and Josh. When her mother forgets to pick Millie up after a football game, where she was the team mascot, she is in great danger because the brutal serial killer “Blissfield Butcher”, who has already killed four teenagers in the worst way, is hunting the schoolgirl. But when he catches her and tries to stab her with an ancient dagger, something strange happens. The following morning they both discover that they have swapped bodies – a problem not to be underestimated, because suddenly Millie is recognised by everyone and hunted by the police. But the new body also brings some advantages.

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Review

Even the introduction to FREAKY is a recommendation in itself. Although it is an edited mashup by Universal Pictures independent of the film, we are presented with a grandiose “welcome back” message before all films from the distributor in the future, which really celebrates cinema. What’s more, this intro sets the mood perfectly for the fact that we can finally enjoy cinema in all its perfection rather than just watching trivial bores on our own TV sets. These opening credits alone are definitely worth a visit to the next Universal Pictures films.

But let’s get to the actual film, which has an impressive intro no less. In the style of Michael Myers, we get a decent first scene in which a lot of blood and a few respectable kills await us. All that remains to be said here is that the part is really well edited and even though these kinds of introductions are quite common in the genre, these moments are almost a little more rousing and provide a startling feeling that can send the audience into torrents of excitement.

Freaky

Freaky ©2020 Universal Pictures International Germany GmbH

Without mercy

After that, we get exactly what one expects from a bodyswitch horror comedy, no more and no less. The very classic horror scheme is followed and it should be clear to the viewer from the beginning what is going to happen and how the whole thing will develop. Nevertheless, the plot combination of bodyswitch and horror is quite a nice idea, as it simply lets subliminal elements flow in, which can create wonderful situations. After all, how often do we get to see a cold-blooded killer who just a few hours before was a weak and insignificant girl and can hide behind this figurative mask to perfection. However, it is precisely this strength of the work that is almost under-utilised and exploited, and the potential is thus left a little lying around. There are a few really nicely choreographed and edited fights, but they are almost drowned out next to all the exposition.

One thing, however, is quite disturbing. The student’s sister is a policewoman who becomes involved in the plot in a certain way. At the crucial moment, there would have been several opportunities to make her an ally and thus a strong weapon. However, this opportunity was wasted again and again without giving us a passable explanation as to why this is so. This was quite a pity and unnecessary and leaves a very unattractive stain on an otherwise quite likeable idea.

Freaky

Freaky ©2020 Universal Pictures International Germany GmbH

A charming jumble of characters

However, the various characters of FREAKY should definitely be dealt with. We get a really broad spectrum of characters here, some of whom could hardly be more different, and yet they actually harmonise excellently. While Vince Vaughn sometimes overdoes it a bit with the portrayal of how a woman would act in a man’s body, especially to be seen when his character has to run away, it is above all Kathryn Newton who, with a stare and purposeful gaze, can immediately convince us that she is no longer a simple-minded schoolgirl. But Vaughn also has some good moments to offer, which of course seem very contrived, but are nevertheless also quite convincing.

It is actually great how in this film, almost for the first time for a blockbuster of this kind, no significant relevance was placed on sexual orientation. Not only that we get to see a brilliant production of a homosexual character with Misha Osherovich as Josh Detmer, who despite his supporting role completely outshines the main characters and can simply inspire. It is also very surprising when we get to see at least a hint of an intense kiss between Vaughn and another supporting actor, even if this happens under the guise of what is actually a straight love affair. As it should be, however, homosexuality is largely not put in the centre of attention, but simply integrated into the usual plot as completely normal. Incidentally, the school clique is very reminiscent of the characters we already know from LOVE, SIMON.

Freaky

Freaky ©2020 Universal Pictures International Germany GmbH

Conclusion

The bottom line is that this is a quite likeable horror comedy, which has some nice laughs to offer and could even convince sceptics like me of Vince Vaughn’s performance. This complemented by some really nice murders, which were also shown quite explicitly and therefore question the FSK 16, is a mixture that works just wonderfully on the big screen and brings quite an entertaining cinematic experience. Nevertheless, it should be mentioned that you should be a little inclined to the genre and better ignore minor flaws. Moreover, there is absolutely nothing more to see than one would have expected, but in this case one doesn’t need to.

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Schauspieler:in Rolle
Vince Vaughn Der Butcher
Kathryn Newton Millie
Celeste O’Connor Nyla Chones
Misha Osherovich Josh Detmer
Emily Holder Sandra
Nicholas Stargel Isaac
Kelly Lamor Wilson Ginny
Mitchell Hoog Evan
Dana Drori Charlene Kessler
Katie Finneran Coral Kessler
Alonzo Ward Mr. Daniels
Dustin Lewis Ginny’s Vater
Jennifer Pierce Mathus Ginny’s Mutter
Uriah Shelton Booker Strode
Melissa Collazo Ryler