Review Fakten + Credits


Freelance

Veröffentlichung: 2023-10-05Genre: ActionLänge: 109 minutenBudget: $ 40,000,000
Übersicht

Um für seine Familie da zu sein, hat Mason Pettis seine Karriere bei den Rangers der US-Army auf Eis gelegt. Jetzt verdient er sich seine Brötchen als Anwalt – aber das auch nur mehr schlecht als recht. Auch seine Ehe hat schon einmal bessere Tage gesehen. Doch dann wird er in Versuchung geführt: Ein alter Kamerad hat einen interessanten Job im Angebot. Er schlägt ein und arbeitet fortan als Sicherheitskraft für die Investigativjournalistin Claire Wellington. Diese Maßnahme scheint notwendig geworden zu sein, nachdem sie den südamerikanischen Despoten Venegas im Interview gegrillt hat. Doch Petit ist kaum aus dem Flugzeug gestiegen, da inszeniert das Militär einen brutalen Coup. Plötzlich geht es also um Leben und Tod und für Petit, Wellington und Venegas bleibt wohl nur die Flucht in den Dschungel. Die drei müssen gegen Natur, Armee und sich selbst kämpfen, um in dieser lebensfeindlichen Umgebung zu überleben.

Quelle: www.themoviedb.org

 

Rezension

Momentweise verspricht die schiere Inkompetenz Pierre Morels anstrengenden Action-Abenteuers zumindest unfreiwillige Komik. Aber selbst an dieser minimalen Messlatte scheitert der vor Militarismus und Materialismus strotzende Kriegs-Klamauk. Dessen ironiefreie Idealisierung von Neokolonialismus und Nepotismus ist nicht das einzige jingoistische Konstrukt, mit dem der paternalistische Plot sein alt-right Zielpublikum umwirbt. Die rudimentäre Story um den vom Alltag als Anwalt und Familienvater frustrierten Ex-Elitesoldat Mason Pettits (John Cena), der im Auftrag einer privaten Security Company die diskreditierte Journalistin Claire (Alison Brie) zu einem Präsidenten-Interview in das fiktive lateinamerikanische Paldonia begleitet, wirkt mit ihrer aggressiven Agenda von Imperialismus und Chauvinismus wie eine fehlgeleitete Hommage an 80er-Action-Filme.

Privat-Armeen wie Black Water, an die der von Masons altem Armee-Buddy (Christian Slater) geleitete Soldaten-Service CDI angelehnt ist, sind nicht nur eine respektable – und rentable Alternative zur Königsweg heroisierten US-Armee, sondern Beschützer der Presse und Kämpfer für eine bessere Zukunft ressourcenreicher Diktaturen – selbstredend unter US-Amerikanischer Delegierung. Arrivierte Alleinherrscher wie Präsident Venegas (Juan Pablo Raba) sind in Wahrheit ganz Nette und ihre Unterdrückung der Opposition nur schlaue Scharade als „Ventil“ für die unmündige Bevölkerung. Die ist lediglich Kollateralschaden in den mit schlechter Rückprojektion, holprigen Kampfchoreografien und Kindergarten-Knallern inszenierten und grobmotorisch zusammengestückelten Gefechten mit Paramilitär, Putsch-Profiteuren und Präsidentschaftsanwärtern – genau wie das Publikum. 

Fazit

Mit einem Hauch intelligenter Ironie hätte Pierre Morels dreist bei THE SUICIDE SQUAD und THE LOST CITY abkupfernde Action-Komödie ihre handwerklichen Schnitzer in den Dienst politischer Persiflage stellen können. Doch der Regisseur von TAKEN und FROM PARIS WITH LOVE meint es traurig Ernst mit seiner in Sexismus, Rassismus und Kolonialismus badenden Ode auf kommerzielle Kriegsführung, merkantilen Macho-Militarismus und imperialistischen Interventionsangriffen. Das spürbar lustlose Schauspiel sowie die visuell und technisch bescheidene Ausführung möchte man da gern für passiven Protest halten.

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Originaltitel Freelance
Kinostart 5.10.2023
Länge: 109 minuten
Produktionsland United States of America
Genre: Action | Komödie
Regie Pierre Morel
Executive Producer Pierre Morel | Jaime Hernandez | Stuart Ford | Miguel Palos | Danny H. Chan | Lex Miron | David Robbins | Michael Arrieta | Marc Danon | Walter Josten | Court Coursey | Peter E. Strauss
Producer Steve Richards | Christopher Tuffin | Renee Tab | Jake Katofsky | Yann Cuinet | Norman Merry | Peter Hampden | Christopher Milburn | Jacob Lentz
Musik Elliot Leung
Cast John Cena, Alison Brie, Juan Pablo Raba, Christian Slater, Alice Eve, Marton Csokas, Sebastián Eslava, Molly McCann, Mauricio Cujar, Diego Vásquez, Nelson Camayo, Matt Moody, Daniel Toro, Gamal Dillard, Roberto Cano, Andrés Echavarría, Yusuf Felipe Tangarife Angulo, Fiona Horsey, Michel Farji Honlein, Julianne Arrieta

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