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Life in Space

Life in Space ©2022 Koch Films

Von Jahr zu Jahr rückt der Mars in immer greifbarere Nähe. Nachdem der letzte fremde Himmelskörper, auf den die Menschheit einen Fuß gesetzt hat, der Mond unserer Erde war, arbeiten wir darauf hin unseren roten Nachbarn zu besiedeln. Mittlerweile befinden sich mehrere Mars Rover auf dem Planeten und senden regelmäßig Bilder zu Erde. Nun versuchen die Reichsten der Reichen mit ihren unvorstellbaren finanziellen Mitteln Raumschiffe zu bauen, mit denen sie die Erde verlassen können. Wo es zu Zeiten des kalten Krieges einen Wettlauf zwischen der Sowjetunion und den USA gab, sind es nun die Milliardäre, die sich ein Rennen zum Mars liefern. Einer der prominentesten Space-Cowboys dürfte Tesla Chef Elon Musk sein, der mit seiner Firma SpaceX bereits heute Flüge ins All ermöglicht. Ihm dicht auf den Fersen ist dabei Amazon Gründer Jeff Bezos, der laut Forbes der reichste Mensch des Planeten ist.

In seinem Langfilmdebut LIFE IN SPACE (OT: SETTLERS) präsentiert uns Regisseur Wyatt Rockefeller eine Welt, in der die Menschheit bereits auf dem Mars angekommen ist. Wir begleiten die Siedler auf dem roten Planeten, wie sie sich mit den schwierigen Bedingungen des staubigen Himmelskörpers zurechtfinden müssen. Die bekannteste Darstellerin im Film dürfte Sofia Boutella sein, die vorher in Filmen wie KINGSMAN: THE SECRET SERVICE oder STAR TREK BEYOND zu sehen war. An ihrer Seite sehen wir unter anderem Jonny Lee Miller (AEON FLUX, TRAINSPOTTING), Ismael Cruz Cordova (IN THE BLOOD, MARIA STUART), sowie Brooklynn Prince (THE FLORIDA PROJEKT, HOME BEFORE DARK) und Nell Tiger Free (SERVANT, TO OLD TO DIE YOUNG).

Life in Space

Life in Space ©2022 Koch Films

Darum geht es…

Irgendwann in ferner Zukunft lebt eine kleine Familie in einer Siedlung auf dem Mars. Was auf den ersten Blick wie eine Wissenschaftsstation wirkt, haben sich die drei Bewohner*innen zu einem Bauernhof umfunktioniert, den sie bewirtschaften und sich durch eigenes Gemüse und mehrere Tiere selbst versorgen. Die Familie besteht aus Reza (Johnny Lee Miller) und Ilsa (Sofia Boutella) die gemeinsam mit ihrer Tochter Remmy (Brooklynn Prince/Nell Tiger Free) ein ruhiges Leben verbringen. Auch wenn es zuerst den Anschein erweckt, als wären sie allein auf dem roten Planeten, treiben sich einige Plünderer herum, die ehemals besiedelte Stationen nach Vorräten durchsuchen. So ist Reza gezwungen permanent ein Gewehr im Anschlag zu haben, um auf seine beiden Frauen aufzupassen. Eines schicksalshaften Tages tauchen Fremde im Lager auf und hinterlassen eine Nachricht an den Fenstern der Station. Die Familie solle verschwinden, doch kampflos will Reza nicht aufgeben, was schwerwiegende Konsequenzen haben soll.

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Rezension

Weite Bilder, ruhige Stimmung, lange Kameraaufnahmen. So startet Wyatt Rockefellers Film LIFE IN SPACE und erweckt den Eindruck, dass man sich in den nächsten anderthalb Stunden auf ein emotionales Drama auf dem Mars einstellen kann. Leider werden diese Erwartungen nicht erfüllt. Der Film bietet zwar einige sehr schöne Bilder, durch die man merkt, dass der Regisseur ein Auge fürs Medium Film hat, allerdings scheitert er am Erzählen einer interessanten Geschichte und am Kreieren nachvollziehbarer Charaktere. Aber der Reihe nach.

Life in Space

Life in Space ©2022 Koch Films

Um hier erstmal die positiven Aspekte des Films anzuführen, sollte man die Bilder und den Soundtrack hervorheben, gerade die Eröffnungssequenz macht Lust auf mehr. Immer wieder sehen wir weite Aufnahmen des roten staubigen Planeten, die für einige Momente stehen gelassen werden. So erzeugt der Film eine sehr ruhige, aber trotzdem einnehmende Stimmung. Darüber hinaus kann man den Hut vor den Spezialeffekten ziehen: Dafür, dass es sich um einen sehr kleinen Film handelt, können sich die Effekte wirklich sehen lassen. In der Siedlung befindet sich beispielsweise ein kleiner Roboter. Dieser digitale Charakter wirkt sehr echt, was dafür sorgt, dass das ganze Szenario sehr glaubwürdig erscheint.

Wenn ein Film sich selbst spoilert

Leider war es das denn auch mit den positiven Aspekten des Films. Was besonders auffällt ist das hölzerne Schauspiel der Darsteller*innen. Es wirkt als hätten sie die Anweisung bekommen etwas von ihrer Menschlichkeit abzulegen, weil sie sich auf dem Mars seit längerem in Isolation befinden. Als Resultat bekommen wir emotionslose und nicht nachvollziehbare Figuren, zu denen wir keinen Bezug finden. Man lernt die verschiedenen Hauptfiguren nicht wirklich kennen und wundert sich über ihre Verhaltensweisen. So achten die Charaktere zuerst darauf keine Fehler zu machen, damit die Handlung sich in die gewünschte Richtung bewegt, verhalten sie sich dann entgegen ihrer Natur, was in der Regel zum Tod führt.

Life in Space

Life in Space ©2022 Koch Films

Durch die vielen seltsamen Entscheidung entsteht so eine Handlung, die völlig an den Haaren herbeigezogen ist. Es lässt sich eine Richtung erkennen, in die der Regisseur gehen wollte, allerdings scheint er auch an schlechten Ideen festgehalten zu haben. LIFE IN SPACE ist beispielsweise in drei Kapitel unterteilt, deren Titel den Ausgang des jeweiligen Abschnitts verraten, wodurch einiges an potenzieller Spannung verloren geht. Abgesehen davon ist der Film wahnsinnig uninteressant, er tröpfelt langsam vor sich hin und erzählt nichts Neues. Stattdessen werden fragwürdige Szenen geschaffen, die durch Deus ex Machina aufgelöst werden. Gegen Ende kommt es zu einer Szene, in der es um sexuelle Gewalt geht, statt dem Opfer die Möglichkeit zu geben sich gegen den Peiniger zu wehren, bekommt die Figur unerwartete Hilfe von außen. Das ist nicht nur schlecht geschrieben, sondern nicht mehr zeitgemäß.

Fazit

Auch wenn die Prämisse der einsamen Siedler auf dem Mars erstmal interessant klingt, ist LIFE IN SPACE doch an der Umsetzung gescheitert. In Wyatt Rockerfellers Film sehen wir zwar einige wunderschöne Bilder und bemerkenswerte Spezialeffekte, allerdings schafft der Film es keine spannende Geschichte zu erzählen. Wir begleiten Charaktere die unmenschlich wirken und zu denen wir keinen Bezug bekommen. Zusätzlich ist das Drehbuch voller seltsamer Entscheidungen, die es teilweise nur schwer erträglich machen der Handlung zu folgen. Ich bin ein großer SciFi-Fan und habe mich dementsprechend auf den Film gefreut, leider wurde ich hier enttäuscht.

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Auf einer Station auf dem Mars hat sich eine kleine Familie häuslich eingerichtet. Sie haben Tiere, züchten Obst und Gemüse und führen ein friedfertiges Leben. Doch sie sind nicht allein und Plünderer sind ebenfalls an dem kleinen Hof interessiert.

Weite Bilder, ruhige Stimmung, lange Kameraaufnahmen. So startet Wyatt Rockefellers Film LIFE IN SPACE und erweckt den Eindruck, dass man sich in den nächsten anderthalb Stunden auf ein emotionales Drama auf dem Mars einstellen kann. Leider werden diese Erwartungen nicht erfüllt. Der Film bietet zwar einige sehr schöne Bilder, durch die man merkt, dass der Regisseur ein Auge fürs Medium Film hat, allerdings scheitert er am Erzählen einer interessanten Geschichte und am Kreieren nachvollziehbarer Charaktere. So werden uns Figuren vorgestellt, die immer wieder entgegen der Logik oder ihrem eigentlichen Naturell entscheiden und damit für uns Zuschauer*innen nur schwer greifbar werden.

Zusätzlich ist das Drehbuch voller Logiklöcher und ungeklärter Fragen. Wahrscheinlich soll vieles am Film mysteriös wirken, leider haben die Ungereimtheiten nur den Effekt, dass man nach dem Film frustriert zurückbleibt. Trotz einiger beeindruckender Bilder und Effekte kann ich LIFE IN SPACE deshalb nicht empfehlen.

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Life in Space

Life in Space ©2022 Koch Films

Originaltitel Settlers
DVD/Blu-ray – Release 24.02.2022
Länge ca. 103 Minuten
Produktionsland Vereinigtes Königreich | Südafrika
Genre Drama | Sci-Fi | Thriller
Verleih Koch Films
FSK
FSK 16

FSK 16 ©FSK


Regie Wyatt Rockefeller
Drehbuch Wyatt Rockefeller
Produzierende Schalk Willem Burger | James Cotton | Julie Fabrizio | Joshua Horsfield | Johan Kruger | Jason Mandl | Kenny Moleme | Ben Pugh
Musik Nitin Sawhney
Kamera Willie Nel
Schnitt Johnny Daukes

Besetzung Rolle
Sofia Boutella Ilsa
Ismael Cruz Cordova Jerry
Brooklynn Prince junger Remmy
Nell Tiger Free älterer Remmy
Jonny Lee Miller Reza
Natalie Walsh Female Stranger
Matthew Van Leeve Male Stranger

 

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