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Morbius

Morbius ©2021 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH| MARVEL and all related character names: © & ™ 2021 MARVEL

Seit zwei Jahrzehnten bringen Sony und MARVEL später als Teil von Disney die Kinosäle mit ihren Superheldenfilmen zum Beben. Entstanden sind daraus riesige Franchise, die mehrere Milliarden US-Dollar eingespielt haben und weltweit geliebt werden. Bis 2018 setzte man dabei stets auf starke und weltenrettende Superhelden, die im Zentrum der Geschichten Platz nahmen. Nur selten schaffte auch ein Antiheld, wie Loki einmal die Sympathien der Fans einzuheimsen. Das änderte sich erstmals mit VENOM, der zwar nicht mit Überschwänglicher Brillanz punktete, aber zumindest einen charmanten Humor zwischen dem Symbionten und seinem menschlichen Wirt etablierte, der die drastische Brutalität übertünchte. Es wurde somit erstmals ein Protagonist entwickelt, der nicht ausschließlich gut ist. An diesem Ansatz werkelt Sony, die zuletzt mehrere Crossovers mit Disney realisierten, nun mit seinem Universe of Marvel Characters (bisher bekannt als Sony’s Spider-Man Universe) weiter und bringt mit MORBIUS einen neuen Helden ins Spiel, der zwischen den Fronten steht.

Jared Leto hat bereits einmal in einem solchen Comic-Franchise mitgewirkt. Zuletzt spielte er für Marvels großen Konkurrenten DC die Rolle des Jokers in SUICIDE SQUAD (2016) und ZACK SNYDER’S JUSTICE LEAGUE, fuhr damit allerdings sowohl vom Publikum als auch von Kritikern und Kritikerinnen deftige Meinungsäußerungen ein. Auch bei HOUSE OF GUCCI war es seine Rolle, die zwiespältig aufgenommen wurde und ihm zwar einige überragende Stimmen verschaffte, aber ihn zumeist eher als notwendiges Übel einstufte und ihm sogar die Goldene Himbeere einbrachte. Etwas besser steht es da um seinen Kollegen Matt Smith, der letztes Jahr in LAST NIGHT IN SOHO mit einer kleinen, aber feinen Rolle überzeugen konnte und in den 10er Jahren einen massiven Karriereanstieg verzeichnete. Daniél Espinosa trug nun die Verantwortung, diese beiden Talente in einen Topf zu werfen und die Marvel-Maschinerie am Laufen zu halten.

Darum geht es

Der kleine Michael hat schwer mit seiner Blutkrankheit zu kämpfen. Sie lähmt seine Beine und sorgt dafür, dass er nur mit Krücken sich fortbewegen kann. Das schlimmste jedoch ist, dass sie ihn langsam auffrisst und mit der Zeit unweigerlich zum Tod führt. In einer professionellen Klinik wird er zwar umsorgt, doch eine große Hilfe erhält er dort nicht. So macht er es sich zum Lebensziel, alles dafür zu geben, um eine Heilung zu finden und damit auch seinen neu gewonnenen besten Freund Milo retten. Viele Jahre und einen Doktortitel später scheint Michael endlich den Schlüssel gefunden zu haben und mittels Vampirfledermaus-DNA der Krankheit, den Gar auszumachen. Ein Selbstversuch sorgt dafür, dass er endlich normal gehen kann, doch offenbar ist durch die Injektion noch etwas ganz anderes geweckt wurden.

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Rezension

Schon SHANG-CHI AND THE LEGEND OF THE TEN RINGS hat bewiesen, dass die Comic-Universen sich nicht nur auf Superhelden und Schurken spezialisieren, sondern es auch eine Fantasywelt gibt, die weit über das hinaus geht, was wir bisher kennen. Nach fliegenden Löwen und übergroßen Drachen gibt es nun auch Vampire oder jedenfalls vampirähnliche Gestalten, und die titelgebende Figur MORBIUS wird uns als eine Art Dracula vorgestellt, welcher als Vater aller Vampire gilt, und Dieser Ansatz macht schon deutlich, dass es in diesem Werk deutlich düsterer zugeht, und tatsächlich spielen fast alle Szenen ausschließlich in der Nacht. Diese üblicherweise unheilbringende Atmosphäre umfasst den ganzen Charakter des Films und katapultiert das Werk deutlich mehr auf eine Horror-Ebene, die zumindest in NEW MUTANTS schon einmal Bedeutung fand.

Morbius

Morbius ©2021 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH| MARVEL and all related character names: © & ™ 2021 MARVEL

Diese neue Essenz im Superheldenuniversum liefert uns einmal interessante Ansätze, die neugierig machen und die Erwartungen steigen lassen. MORBIUS ist allerdings klar ersichtlich, nur der Auftakt kommender Filme, und immer wieder gibt es kleine Indizien, die ähnlich wie in den VENOM-Filmen immer wieder darauf hindeuten, dass ein Crossover mit dem Spider-Verse unvermeidbar ist. Viel mehr als eine Einführung erhalten wir tatsächlich auch nicht. Wir beobachten Jared Leto, wie er nach klassischem Heldenwerdegang Opfer eines missglückten Wissenschaftsexperiments wird und damit nicht nur in sich eine Fähigkeit weckt, sondern auch noch unbewusst einen Antagonisten erschafft. Ähnlich wie beispielsweise Hulk entwickeln sich dabei zwei Persönlichkeiten in einem Körper, die es sinnvoll miteinander zu vereinen gilt. Etwas ärgerlich ist es dabei, dass die Realität immer mehr zur Nebensache in solchen Filmen wird und im Plot-Convinience-Stil sich die Schöpfer der Figur nicht einmal Gedanken gemacht haben, an welcher Krankheit genau MORBIUS leidet.

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Kinderhorror

Neben diesem ganzen mystischen Fantasygeschehen liefert uns Regisseur Daniél Espinosa auch eine belanglose Cop-Geschichte, die ein wenig an den letzten THE BATMAN erinnert und viele Perspektiven aus der Sicht der ermittelnden Polizei zeigt, statt einfach nur beiläufig Gesetzeshüter auf den Plan zu rufen, die selbst keine Persönlichkeit besitzen. Dabei wird ein Film erzeugt, bei dem die Kinderfreigabe ab 12 Jahren wieder einmal ein Diskussionsthema werden dürfte, da ein 16er Werk wie VAMPIRE IN BROOKLYN diesem Film in nichts nachsteht, und tatsächlich hätte es MORBIUS auch sehr gutgetan, wenn zumindest die Brutalität auf einem höheren Level stattfinden würde. Möglicherweise wird diese Freigabe gerechtfertigt damit, dass wir als Publikum gar nicht so viel Schlimmes zu sehen bekommen, weil einfach alles im undurchdringlichen Schleier der miesen digitalen Effekte verschwindet. Diese sind verwaschen und sprunghaft und liefern uns viel zu viele wabernde und undefinierbare Gebilde, die der Film eigentlich gar nicht nötig hätte.

Fazit

Im Grunde erfindet Sony mit seinem neusten Werk das Superheldenrad nicht neu und setzt auf altbewährte Mechanismen die dank Marvel mittlerweile ausgelutscht und langweilig sind. Statt der Hauptfigur also einen eigenen Film zu widmen, wäre es wohl deutlich sinnvoller gewesen, ihn über andere Filme parallel aufzubauen und schrittweise zu etablieren. Die Einfallslosigkeit, die sich mittels Suspension of Disbelieve ausdrückt und immer wieder geprägt ist von unsinnigen Inszenierungen und überforderten oder gar desinteressierten Komparsen im Hintergrund, lässt infolge des vor allem inhaltlich schwachen SPIDER-MAN: NO WAY HOME etwas an der Qualität der genehmigten Drehbücher des Filmstudios zweifeln. Dennoch ist MORBIUS keine Vollkatastrophe und bringt neue Ansätze in die Welt der Superhelden, die durchaus neugierig machen auf die weitere Verknüpfung der Geschichten.

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Nachdem Jared Leto kürzlich eine Auszeichnung mit der goldenen Himbeere als schlechtester Schauspieler erhalten hat, stellt sich natürlich die Frage, ob er nach einem ziemlich verkorksten Auftritt im DC-Universum nun zumindest bei Marvel und Sony sich einen besseren Standpunkt erarbeiten kann. Doch auch nach Sichtung des Films kann hierüber nur schwer eine Aussage getroffen werden, denn weder brilliert noch enttäuscht der Oscar®-Preisträger übermäßig und liefert uns im Grunde nur Dienst nach Vorschrift. Damit passt er sich allerdings bestens dem gesamten restlichen Film an, der einfach nur das ganz klassische Marvel-Schema herunterbetet, sich ein wenig an anderen Filmen bedient und im Grunde nicht gerade durch Kreativität und Einfallsreichtum glänzen kann. Zwar ist es nett anzusehen, dass die deutlich düstereren Töne nach Filmen wie VENOM immer mehr an Bedeutung gewinnen und eine Fantasyfigur etabliert wird, die so womöglich nicht im Superheldenuniversum erwartet würde, doch das macht eben noch lange keinen guten Film.

Dennoch ist die Halbwertszeit nicht gerade die Höchste und je mehr Zeit man hat sich mit diesem Werk zu beschäftigen, je mehr rutscht das qualitative Ansehen in den Keller. Ich für meinen Teil, fühlte mich zwar unterhalten, verspürte ein wenig Spannung und war deutlich positiver gestimmt vom Gesamtwerk, als ich es erwartet hätte, glaube aber dennoch, dass ein Solofilm für diese Figur die absolut falsche Wahl war, da sie einfach viel zu wenig interessante Inhalte mit sich bringt. Spätestens beim Blick auf die vielen ernüchternden Spezialeffekte sollte dann die Einordnung des Films nicht mehr schwerfallen.

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Morbius

Morbius ©2021 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH| MARVEL and all related character names: © & ™ 2021 MARVEL

For two decades, Sony and MARVEL, later as part of Disney, have been making cinema halls shake with their superhero films. This has resulted in huge franchises that have grossed several billion US dollars and are loved all over the world. Until 2018, the focus was always on strong and world-saving superheroes who took their place at the centre of the stories. Only rarely did an anti-hero like Loki manage to win the sympathy of the fans. This changed for the first time with VENOM, which did not score with exuberant brilliance, but at least established a charming humour between the symbiote and its human host that drowned out the drastic brutality. Thus, for the first time, a protagonist was developed who was not exclusively good. Sony, which recently realised several crossovers with Disney, is now working on this approach with its Universe of Marvel Characters (previously known as Sony’s Spider-Man Universe) and is bringing in MORBIUS, a new hero who stands between the fronts.

Jared Leto has starred in such a comic book franchise before. Most recently, he played the role of the Joker in SUICIDE SQUAD (2016) and ZACK SNYDER’S JUSTICE LEAGUE for Marvel’s big rival DC, but drove in hefty opinions from audiences and critics alike. It was also his role in HOUSE OF GUCCI that received an ambivalent reception, earning him some outstanding votes but mostly classifying him more as a necessary evil and even earning him the Golden Raspberry. Things are a little better for his colleague Matt Smith, who managed to convince with a small but fine role in LAST NIGHT IN SOHO last year and had a massive career rise in the 10s. Daniél Espinosa now had the responsibility of lumping these two talents together and keeping the Marvel machinery running.

Here’s what it’s all about

Little Michael is struggling badly with his blood disease. It paralyses his legs and means he can only get around with crutches. Worst of all, it slowly eats away at him and over time inevitably leads to death. Although he is cared for in a professional clinic, he does not receive much help there. So he makes it his life’s goal to give everything he has to find a cure and thus also save his newfound best friend Milo. Many years and a doctorate later, Michael finally seems to have found the key and to be able to put an end to the disease by means of vampire bat DNA. A self-experiment ensures that he can finally walk normally, but apparently something else has been awakened by the injection.

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Review

SHANG-CHI AND THE LEGEND OF THE TEN RINGS already proved that comic book universes don’t just specialise in superheroes and villains, but that there is also a fantasy world that goes far beyond what we have known so far. After flying lions and oversized dragons, there are now also vampires, or at least vampire-like creatures, and the titular character MORBIUS is introduced to us as a kind of Dracula, who is regarded as the father of all vampires. This approach already makes it clear that things are clearly darker in this work, and indeed almost all scenes take place exclusively at night. This usually ominous atmosphere encompasses the whole character of the film and catapults the work significantly more onto a horror level, which at least found meaning once before in NEW MUTANTS.

Morbius

Morbius ©2021 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH| MARVEL and all related character names: © & ™ 2021 MARVEL

For once, this new essence in the superhero universe provides us with interesting approaches that arouse curiosity and raise expectations. MORBIUS, however, is clearly evident, only the prelude to films to come, and again and again there are small hints that, similar to the VENOM films, repeatedly suggest that a crossover with the Spider-Verse is inevitable. In fact, we don’t get much more than an introduction either. We watch Jared Leto as he becomes the victim of a failed science experiment after a classic hero’s journey and thus not only awakens an ability in himself, but also unconsciously creates an antagonist. Similar to Hulk, for example, two personalities develop in one body, which have to be united in a meaningful way. It is somewhat annoying that reality becomes more and more a secondary matter in such films and in plot-convinience style the creators of the character have not even thought about what disease exactly MORBIUS is suffering from.

Morbius

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Children’s horror

Alongside all this mystical fantasy action, director Daniél Espinosa also gives us a petty cop story that is somewhat reminiscent of the last THE BATMAN and shows many perspectives from the point of view of the investigating police instead of just casually bringing on lawmen who have no personality themselves. In the process, a film is produced where the 12+ children’s rating is likely to become a topic of discussion once again, as a 16-rated work such as VAMPIRE IN BROOKLYN is in no way inferior to this film, and indeed MORBIUS would have done very well if at least the brutality was at a higher level. Possibly this release is justified by the fact that we, the audience, don’t get to see that much bad stuff at all, because everything simply disappears in the impenetrable veil of crappy digital effects. These are washed out and jumpy and provide us with far too many wafting and indefinable shapes that the film really doesn’t need.

Conclusion

Basically, Sony doesn’t reinvent the superhero wheel with its latest work and relies on tried and tested mechanisms that have become hackneyed and boring thanks to Marvel. So instead of dedicating a separate film to the main character, it would probably have made much more sense to build him up in parallel via other films and establish him step by step. The unimaginativeness, expressed by means of Suspension of Disbelief and repeatedly marked by nonsensical stagings and overstrained or even disinterested extras in the background, makes one somewhat doubt the quality of the film studio’s approved scripts in the wake of SPIDER-MAN: NO WAY HOME, which is weak above all in terms of content. Nevertheless, MORBIUS is not a complete catastrophe and brings new approaches to the world of superheroes that definitely make us curious about the further linking of the stories.

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Originaltitel Morbius
Kinostart 31.03.2022
Länge ca. 104 Minuten
Produktionsland USA
Genre Action | Abenteuer | Drama | Fantasy
Verleih Sony
FSK
FSK 12

FSK 12 ©FSK

Abspann-Szenen 2

Regie Daniél Espinosa
Drehbuch Matt Sazama | Burk Sharpless | Roy Thomas (Vorlage) | Gil Kane (Vorlage)
Produzierende Avi Arad | Lucas Foster | Emma Ludbrook | Louise Rosner | Matt Tolmach
Musik Jon Ekstrand
Kamera Oliver Wood
Schnitt Pietro Scalia

Besetzung Rolle
Jared Leto Dr. Michael Morbius
Michael Keaton Adrian Toomes
Adria Arjona Martine Bancroft
Jared Harris Emil Nikols
Matt Smith Milo
Tyrese Gibson Simon Stroud
Bentley Kalu Private Security
Corey Johnson Mr. Fox
Charlie Shotwell junger Michael
Archie Renaux Bobby
Tom Forbes Finance Bro
Clara Rosager Jean
Al Madrigal Agent Rodriguez
Abraham Popoola Ryan

 

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