Mufasa: Der König der Löwen |
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Veröffentlichung: 2024-12-18Genre: AbenteuerLänge: 118 minutenBudget: $ 200,000,000 | |
ÜbersichtDer verwaiste Mufasa ist verloren und allein, bis er auf Taka, den Erben einer königlichen Blutlinie, trifft. Dies ist der Beginn einer sagenhaften Reise, welche die Verbundenheit der beiden auf die Probe stellt, als sie sich einem tödlichen Feind gegenübersehen. Quelle: www.themoviedb.org |
Rezension
In Zeiten eskalierenden Neo-Despotismus und Chauvi-Populismus ist Barry Jenkins anzurechnen, dass sein Prequel MUFASA zu Jon Favreaus Live-Action-Fassung von DER KÖNIG DER LÖWEN immerhin versucht, dessen monarchistische Message und patriarchalische Prinzipien zu nivellieren. Allerdings stammt das Drehbuch wie das des filmischen Vorgängers von Jeff Nathanson, der sich nun nicht mehr auf Shakespeares Strukturen stützen kann. Reaktionäre Grundsätze und autokratische Idolatrie erscheinen lediglich in dezent modernisierter Form in der zwiespältigen Story der Thronbesteigung Simbas Vaters (Stimme: Aaron Pierre).

Mufasa: Der König der Löwen ©2024 Disney Studios
Dessen Weg zu monarchischer Macht beginnt mit der Trennung von seinen Eltern (Anika Noni Rose, Keith David) auf der Wanderung zu einem sagenhaften Paradiesland. Mit seinem Adoptivbruder Taka (Kelvin Harrison, Jr.), Rafiki (John Kani), einer jungen Sarabi (Tiffany Boone) und Zazu (Preston Nyman), die alle ähnliche Schicksale teilen, wird die auffällig an Ein Land vor unserer Zeit erinnernde Reise Jahre später fortgesetzt. Doch zuvor wächst Mufasa, adoptiert von Takas Mutter, als dessen Bruder auf.
Wie im Zeichentrick-Original ist der zukünftige Scar der einzig ansatzweise interessante Charakter, der allein eine Entwicklung vollzieht. Umso stereotyper ist dagegen der Simbas Geschichte vorwegnehmende – eigentlich: wiederholende – Werdegang Mufasas. Dessen Fähigkeiten einer weiblichen Sozialisierung zuzuschreiben, relativiert nur scheinbar das prototypische Patriarchat. Rudel und Handlung bestimmen Löwen; Taka, Mufasa oder sein Endgegner Kiros (Mads Mikkelsen). Dessen weißes Fell überschreibt zwar die rassistischen, klassistische Hyänen-Allegorie mit kolonialismuskritischen Parallelen, zementiert jedoch das Negativ-Trope durch Fellfarbe definierter feindseliger, fremder Außenseiter.
Fazit

Mufasa: Der König der Löwen ©2024 Disney Studios
Obwohl deutlich als CGI erkennbar, sind die Tieranimationen auf hohem Niveau und die Synchron-Performer, besonders Mikkelsen und Newton, überzeugend. Eklatante Schwäche des Franchise war und bleibt der Plot. Derivativ und didaktisch, ignoriert der Kanon, Kontinuität und Charakterkonzepte im Dienste einer bestenfalls kosmetischen Überarbeitung rechtskonservativer Gender-Rollen und Gesellschaftsvorstellungen. Jene sind so verwachsen mit dem neo-monarchistischen Narrativ, dass ihre Revision auch das allegorische Weltbild erschüttert. Eine Handvoll dynamischer Kamerawinkel sind letztlich so schnell vergessen wie die austauschbaren Songs.
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Originaltitel | Mufasa: The Lion King |
Kinostart | 18.12.2024 |
Länge: | 118 minuten |
Produktionsland | United States of America |
Genre: | Abenteuer | Familie | Animation |
Regie | Barry Jenkins |
Executive Producer | Peter M. Tobyansen |
Producer | Adele Romanski | Mark Ceryak |
Kamera | James Laxton |
Visual Effects | Adam Valdez | Audrey Ferrara |
Musik | Dave Metzger |
Cast | Aaron Pierre, Kelvin Harrison, Jr., Tiffany Boone, Kagiso Lediga, Preston Nyman, Blue Ivy Carter, John Kani, Mads Mikkelsen, Seth Rogen, Billy Eichner, Thandiwe Newton, Lennie James, Anika Noni Rose, Keith David, Braelyn Rankins, Theo Somolu, Beyoncé, Donald Glover, Folake Olowofoyeku, Joanna Jones |
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