Die 81. Verleihung der Golden Globe Awards waren erneut ein glamouröses Spektakel. Klarer Gewinner des Abends war zweifelsohne das Biopic-Epos OPPENHEIMER, während Lily Gladstone einen historischen Moment erlebte.
Christopher Nolans Historien-Thriller über den amerikanischen Physiker J. Robert Oppenheimer gewann nicht nur den Golden Globe als bestes Filmdrama, sondern sicherte sich auch den Preis für die beste Regie und den besten Hauptdarsteller. Cillian Murphy, der die Hauptrolle in OPPENHEIMER spielte, erhielt seinen ersten Golden Globe als bester Drama-Darsteller. Zudem wurde Robert Downey Jr. als bester Nebendarsteller geehrt, und die Filmmusik, komponiert von Ludwig Göransson, erhielt ebenfalls eine Auszeichnung. Insgesamt wurde OPPENHEIMER fünf Mal mit dem Golden Globe Award ausgezeichnet.
Die feierliche Gala auf dem roten Teppich wurde von zahlreichen Stars begleitet, die sich in teils extravagantem Look präsentierten. Besonders auffällig war Margot Robbie, die als Barbie im pinkfarbenen Outfit glänzte. Taylor Swift begeisterte in einem grünen Pailletten-Kleid von Gucci, während Ayo Edebiri in einem roten Corsagenkleid von Prada auftrat. Billie Eilish sorgte mit ihrem lässigen Oversized-Look und pinkfarbenen Socken für das unkonventionellste Outfit des Abends.
Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller, die als mögliche erste deutsche Gewinnerin gehandelt wurde, ging in der Kategorie „Beste Darstellerin in einem Filmdrama“ leer aus. Die Trophäe sicherte sich Lily Gladstone für ihre herausragende Leistung in Martin Scorseses Drama KILLERS OF THE FLOWER MOON. Dieser Gewinn ist besonders bemerkenswert, da Gladstone zur ersten indigenen Schauspielerin wurde, die einen Golden Globe gewonnen hat. Gladstones eindringliche Verkörperung in Martin Scorseses KILLERS OF THE FLOWER MOON als Molly, eine Indigene während des Osage-Massakers, wurde in der Branche hochgelobt. Bei den Golden Globes 2024 ergriff sie die Gelegenheit, ihre Dankesrede teilweise in der Sprache des Blackfeet-Stamms zu beginnen, und betonte die Bedeutung dieses Augenblicks für die indigene Gemeinschaft.
Im Comedy- und Musical-Bereich der 81. Golden Globe Awards gewann unterdessen POOR THINGS als bester Film. Emma Stone wurde für ihre herausragende schauspielerische Leistung in POOR THINGS als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie oder einem Musical geehrt. Ihr Sieg markiert einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere, nachdem sie zuvor für ihre Rolle in LA LA LAND bereits einen Golden Globe gewonnen hatte. Der Fantasy-Film POOR THINGS von Regisseur Giorgos Lanthimos erzählt eine skurrile Geschichte und bringt dabei auf einzigartige Weise Komödie und Drama zusammen. Stone überzeugte die Globe-Jury mit ihrer eindrucksvollen Darbietung und setzte sich gegen starke Konkurrenz durch, darunter Margot Robbie aus BARBIE und Jennifer Lawrence aus NO HARD FEELINGS.
Die männliche Kategorie für die beste Hauptrolle in einer Komödie/Musical wurde von Paul Giamatti gewonnen, der für seine Rolle als griesgrämiger Geschichtslehrer in der Tragikomödie THE HOLDOVERS ausgezeichnet wurde. Giamatti, bereits zum sechsten Mal nominiert, gewann seinen dritten Golden Globe in einer Karriere. Seine Leistung als unkonventioneller Lehrer brachte ihm die Anerkennung der Jury ein und setzte ihn gegen hochkarätige Konkurrenz wie Nicolas Cage aus DREAM SCENARIO und Timothée Chalamet aus WONKA durch.
In der neuen Kategorie für Blockbuster-Filme „Cinematic and Box Office Achievement“ gewann erwartungsgemäß BARBIE. Außerdem konnte die pinke Satire von Greta Gerwig auch in der Kategorie „Bester Filmsong“ gewinnen. Billie Eilish und Finneas O’Connell erhielten die begehrte Trophäe für den Song „What Was I Made For?“ aus BARBIE. Die Welt der Serien wurde ebenfalls gebührend gewürdigt. In der Kategorie der besten Comedyserie wurde THE BEAR – KING OF THE KITCHEN als Gewinner gekürt. Die rasante Serie wirft einen humorvollen Blick auf die ungewöhnlichen Beziehungen hinter den Kulissen der Gastronomie und sicherte sich somit einen begehrten Golden Globe.
Kieran Culkin und Sarah Snook erhielten unterdessen Auszeichnungen als beste Drama-Schauspieler. Culkin wurde für seine Rolle als jüngster Sohn des Roy-Familienclans in SUCCESSION geehrt, während Snook für ihre Verkörperung von Tochter Siobhan Roy den Preis als beste Drama-Schauspielerin erhielt. Die Gesellschaftssatire BEEF erwies sich ebenfalls großer Abräumer bei den Auszeichnungen für Miniserien, Anthologien und Fernsehfilme. Die Netflix-Serie gewann nicht nur den Hauptpreis, sondern sicherte sich auch die Darstellerpreise für Steven Yeun und Ali Wong.
Abseits der Auszeichnungen war die diesjährige Verleihung der Golden Globes auch geprägt von einer erneuten Überarbeitung der Struktur und Kategorien. Die Einführung der Blockbuster-Kategorie und die Neugestaltung der Verleihungsshow durch den Sender CBS spiegelten den Wandel und die Anpassungsfähigkeit dieser prestigeträchtigen Veranstaltung wider. Obwohl die Globes traditionell als lockerere Alternative zu den Oscars galten, sorgte die diesjährige Übertragung für zwiespältige Reaktionen. Der steife Ablauf und die flachen Witze des Moderators Jo Koy wurden von einigen als ungewöhnlich empfunden, während andere die Show als Fortschritt in puncto Vielfalt und Repräsentation in der Filmindustrie würdigten.
Die Ergebnisse der Golden Globes sind traditionell ein Indikator für die Oscar-Aussichten, obwohl die Academy Awards oft anders entscheiden. Die Oscar-Nominierungen werden am 23. Januar 2024 bekannt gegeben, und die Filmwelt blickt gespannt darauf, ob die Erfolge von OPPENHEIMER und anderen Preisträgern der Golden Globes sich auch bei den Oscars fortsetzen werden.
Überblick über alle Golden Globe Preisträgern 2024 (Gewinner in GRÜN):
Bester Film – Drama
- OPPENHEIMER
- KILLERS OF THE FLOWER MOON
- MAESTRO
- PAST LIVES
- THE ZONE OF INTEREST
- ANATOMIE EINES FALLS
Bester Hauptdarstellerin – Film – Drama
- Annette Bening für NYAD
- Lily Gladstone für KILLERS OF THE FLOWER MOON
- Sandra Hüller für ANATOMIE EINES FALLS
- Greta Lee für PAST LIVES
- Carey Mulligan für MAESTRO
- Cailee Spaeny für PRISCILLA
Bester Hauptdarsteller Film – Drama
- Bradley Cooper für MAESTRO
- Leonardo DiCaprio für KILLERS OF THE FLOWER MOON
- Colman Domingo für RUSTIN
- Barry Keoghan für SALTBURN
- Cillian Murphy für OPPENHEIMER
- Andrew Scott für ALL OF US STRANGERS
Bester Film – Musical/Komödie
- AIR – DER GROßE WURF
- AMERICAN FICTION
- BARBIE
- THE HOLDOVERS
- MAY DECEMBER
- POOR THINGS
Bester Hauptdarsteller – Film – Musical/Komödie
- Nicolas Cage für DREAM SCENARIO
- Timothée Chalamet für WONKA
- Matt Damon für AIR – DER GROßE WURF
- Paul Giamatti für THE HOLDOVERS
- Joaquin Phoenix für BEAU IS AFRAID
- Jeffrey Wright für AMERICAN FICTION
Beste Hauptdarstellerin – Film – Musical/Komödie
- Fantasia Barrino für THE COLOR PURPLE
- Jennifer Lawrence für NO HARD FEELINGS
- Natalie Portman für MAY DECEMBER
- Alma Pöysti für FALLEN LEAVES
- Margot Robbie für BARBIE
- Emma Stone für POOR THINGS
Beste Nebendarstellerin – Film
- Emily Blunt für OPPENHEIMER
- Danielle Brooks für THE COLOR PURPLE
- Jodie Foster für NYAD
- Julianne Moore für MAY DECEMBER
- Rosamund Pike für SALTBURN
- Da’vine Joy Randolph für THE HOLDOVERS
Bester Nebendarsteller – Film
- Willem Dafoe für POOR THINGS
- Robert DeNiro für KILLERS OF THE FLOWER MOON
- Robert Downey Jr. für OPPENHEIMER
- Ryan Gosling für BARBIE
- Charles Melton für MAY DECEMBER
- Mark Ruffalo für POOR THINGS
Bestes Drehbuch – Film
- Greta Gerwig and Noah Baumbach für BARBIE
- Tony MacNamara für POOR THINGS
- Christopher Nolan für OPPENHEIMER
- Eric Roth und Martin Scorsese für KILLERS OF THE FLOWER MOON
- Celine Song für PAST LIVES
- Justine Triet und Arthur Harari für ANATOMIE EINES FALLS
Beste Filmmusik – Film
- Jerskin Fendrix für POOR THINGS
- Ludwig Göransson für OPPENHEIMER
- Joe Hisaishi für THE BOY AND THE HERON
- Mica Levi für THE ZONE OF INTEREST
- Daniel Pemberton für SPIDER-MAN: ACROSS THE SPIDER-VERSE
- Robbie Robertson für KILLERS OF THE FLOWER MOON
Bester Filmsong
- „Addicted to Romance“ aus SHE CAME TO ME
- „Dance the Night“ aus BARBIE
- „I’m Just Ken“ aus BARBIE
- „Peaches“ aus DER SUPER MARIO BROS. FILM
- „Road to Freedom“ aus RUSTIN
- „What Was I Made For“ aus BARBIE
Bester Animationsfilm
- THE BOY AND THE HERON
- ELEMENTAL
- SPIDER-MAN: ACROSS THE SPIDER-VERSE
- DER SUPER MARIO BROS. FILM
- SUZUME
- WISH
Bester nicht-englischer/fremdsprachiger Film
- ANATOMIE EINES FALLS
- FALLEN LEAVES
- IO CAPITANO
- PAST LIVES
- SOCIETY OF THE SNOW
- THE ZONE OF INTEREST
Beste Regie – Film
- Yorgos Lanthimos für POOR THINGS
- Greta Gerwig für BARBIE
- Christopher Nolan FÜR OPPENHEIMER
- Martin Scorsese für KILLERS OF THE FLOWER MOON
- Celine Song für PAST LIVES
Beste Serie – Drama
- 1923
- THE CROWN
- THE DIPLOMAT
- THE LAST OF US
- THE MORNING SHOW
- SUCCESSION
Beste Serien-Hauptdarstellerin – Musical/Komödie
- Rachel Brosnahan für THE MARVELOUS MISS MAISEL
- Quinta Brunson für ABBOTT ELEMENTARY
- Ayo Edeberi für THE BEAR
- Elle Fanning für THE GREAT
- Selena Gomez für ONLY MURDERS IN THE BUILDING
- Natasha Lyonne für POKER FACE
Bester Serien-Hauptdarstellerin – Drama
- Kieran Culkin für SUCCESSION
- Brian Cox für SUCCESSION
- Gary Oldman für SLOW HORSES – EIN FALL FÜR JACKSON LAMB
- Pedro Pascal für THE LAST OF US
- Jeremy Strong für SUCCESSION
- Domenic West für The Crown
Bester Serien-Hauptdarsteller – Drama
- Sarah Snock für SUCCESSION
- Helen Mirren für 1923
- Bella Ramsey für THE LAST OF US
- Keri Russell für THE DIPLOMAT
- Imelda Staunton für THE CROWN
- Emma Stone für THE CROWN
Beste Serie – Musical/Komödie
- ABBOTT ELEMENTARY
- BARRY
- THE BEAR
- JURY DUTY
- ONLY MURDERS IN THE BUILDING
- TED LASSO
Beste Miniserie – Anthologie-Serie oder Fernsehfilm
- ALLES LICHT, DAS WIR NICHT SEHEN
- BEEF
- DAISY JONES AND THE SIX
- FARGO
- FELLOW TRAVELERS
- EINE FRAGE DER CHEMIE
Bester Hauptdarsteller – Beste Miniserie, Anthologie-Serie oder Fernsehfilm
- Matt Bomer für FELLOW TRAVELERS
- Sam Claflin für DAISY JONES AND THE SIX
- John Hamm für FARGO
- Woody Harrelson für WHITE HOUSE PLUMBERS
- David Oyewolo für LAWMEN: BASS REEVES
- Steven Yeun für BEEF
Beste Hauptdarstellerin – Beste Miniserie, Anthologie-Serie oder Fernsehfilm
- Riley Keough für DAISY JONES AND THE SIX
- Brie Larson für EINE FRAGE DER CHEMIE
- Elizabeth Olsen für LOVE AND DEATH
- Juno Temple für FARGO
- Rachel Weisz für DEATH RINGERS
- Ali Wong für BEEF
Beste Nebendarstellerin – Serie – Musical, Komödie oder Drama
- Elizabeth Debicki für THE CROWN
- Abby Elliot für THE BEAR
- Christina Ricci für YELLOWJACKETS
- J. Smith Cameron für SUCCESSION
- Meryl Streep für ONLY MURDERS IN THE BUILDING
- Hannah Waddingham für TED LASSO
Bester Nebendarsteller – Serie – Musical, Komödie oder Drama
- Billy Crudup für THE MORNING SHOW
- Matthew MacFadyen für SUCCESSION
- James Marsden für JURY DUTY
- Ebon Moss-Bacharach für THE BEAR
- Alan Ruck für SUCCESSION
- Alexander Skarsgård für SUCCESSION
Bester Film “Cinematic and Box Office Achievement”
- BARBIE
- GUARDIANS OF THE GALAXY VOL. 3
- JOHN WICK: KAPITEL 4
- MISSION: IMPOSSIBLE 7 – DEAD RECKONING TEIL EINS
- OPPENHEIMER
- SPIDER-MAN: ACROSS THE SPIDER-VERSE
- DER SUPER MARIO BROS. FILM
- TAYLOR SWIFT: THE ERAS TOUR
Bester Stand-up-Komödiant
- Ricky Gervais für „Ricky Gervais: Armageddon“
- Trevor Noah für „Trevor Noah: Where Was I?“
- Chris Rock für „Chris Rock: Selective Outrage“
- Amy Schumer für „Amy Schumer: Emergency Contact“
- Sarah Silverman für „Sarah Silverman: Someone You Love“
- Wanda Sykes für „Wanda Sykes: I’m an Entertainer“
Hinterlasse einen Kommentar