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Originaltitel: Nomadland
Kinostart: 01.07.2021
DVD/Blu-ray  Release: 30.09.2021
Länge: ca. 107 Minuten
Produktionsland: USA
Regie: Chloé Zhao
Schauspieler:innen: Frances McDormand | David Strathairn | Linda May
Genre: Drama | Dokumentation
Verleih: Walt Disney Germany

Mit 65 werde ich mich Fern nennen, Lucky Strike rauchen, ein Wohnmobil kaufen und durchs Land fahren.

Nomadland

Nomadland © 2021 20th Century Studios

Dies ist ein Zitat von Frances McDormand, welches sie schon weit vor der Veröffentlichung von NOMADLAND preisgegeben hat. Manchmal geht es schneller als man denkt und so wurde ein Teil des Traumes bereits im Alter von 62 in die Realität umgesetzt durch die begabte Newcomerin Chloé Zhao. Frances McDormand selbst, die gegenwärtig in Wes Andersons THE FRENCH DISPATCH zu sehen ist, ist auf die Buchvorlage, mit dem Titel Nomaden der Arbeit – Überleben in den USA im 21. Jahrhundert, gestoßen. Jessica Bruder erzählt darin über die zehntausenden Menschen, die es tagtäglich in den USA nicht an derselben Stelle hält und die in Wohnmobilien, Vans und Anhängern durch das Land reisen. Nachdem McDormand die Filmrechte an diesem Buch erworben hat, kam sie direkt auf Chloé Zhao zu, die bereits mit ihren Filmen THE RIDER und SONGS MY BROTHERS TAUGHT ME bewies, dass sie solchen Literaturstoff zu verarbeiten weiß.

Frances McDormand, die hier auch als Produzentin aktiv wurde, ist neben David Strathairn (DIE DUNKELSTE STUNDE) und Peter Spears (CALL ME BY YOUR NAME) eine der wenigen tatsächlichen Schauspielenden in diesem Film, denn der größte Teil des Casts besteht aus tatsächlichen Nomaden der USA, die ihre Geschichte einbringen und gleichzeitig eine gewisse Rolle verkörpern. Diese traf Chloé Zhao vor allem auf ihren eigenen Reisen durchs Land, die sie nutzte, um zur entsprechenden Thematik zu recherchieren. Sie selbst lebte dafür lange Zeit in einem Van, um selbst zu erleben, was es heißt diesem Lebensstil zu folgen. Während die Journalistin Jessica Bruder in ihrem Buch auch intensiven investigativ Journalismus betrieb und sich selbst bei dem großen Arbeitgeber Amazon anstellen ließ, um zu erfahren, unter welchen Arbeitsbedingungen viele Nomaden tätig sind, greift der Film NOMADLAND diese Thematik nur sehr sachte und beilläufig auf und stellt jegliche Kritik eher in den Hintergrund.

Nomadland

Nomadland © 2021 20th Century Studios

Darum geht es…

Nachdem der letzte große Betrieb in ihrer Heimat Empire dicht gemacht hat, hat das Land Nevada beschlossen dem Ort jegliches Kleinstadtrecht zu entziehen, woraufhin diesem Ort sogar die Postleitzahl genommen wurde. Die noch immer dort Wohnenden müssen improvisieren und sich neue Jobs suchen. Viele von ihnen verlassen ihr altes Zuhause und reisen nunmehr in ihren eigenen Vans oder Wohnwagen durch die USA – immer auf der Suche nach Arbeit und einem zeitweisen Lebensmittelpunkt. Auch Fern gehört zu den Betroffenen und hat nach dem Tod ihres Mannes begonnen sich mit der Situation zu arrangieren. Ihr Van „Vangouard“ ist für sie das Allerheiligste und so hat sie ihn perfekt durchdacht ausgebaut, um darin ihren Lebensalltag zu bestreiten. Bei Amazon verpackt sie Pakete und in Urlaubscamps kümmert sie sich als Ranger um die Bedürfnisse der Gäste und sorgt für Ordnung. Auf ihrer Reise lernt sie zudem viele großartige Menschen kennen.

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Rezension

Es ist fast schon unglaublich was uns Chloé Zhao mit ihrem Film erzählt und die Geschichte selbst geht darauf nur wenig ein, weshalb ich die Gelegenheit einmal nutzen möchte, um den Sachverhalt etwas auszuschmücken. Empire ist ein kleiner Ort in Nevada, die dort 1948 gegründet wurde durch den US-amerikanischen Baustoffhersteller USG Corporation, welcher sich vor allem auf die Produktion von Gipskarton spezialisiert hat. Zeitweise lebten dort bis zu 750 Menschen, die weitestgehend auch für das Unternehmen tätig waren. Die Existenz des Ortes beruht somit einzig und allein auf der Existenz der ansässigen Firma – ähnlich wie Stadtallendorf in Deutschland, von der ihr in HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE mehr erfahren könnt. Im Unterschied jedoch zu Stadtallendorf war Empire 2011 dem Untergang geweiht, als das Unternehmen geschlossen wurde. Die dort lebenden Menschen waren fortan auf sich gestellt. Mittlerweile wurde der Ort jedoch erneut aufgekauft und verzeichnet mittlerweile eine Population von 65 Menschen.

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Während NOMADLAND von allen Seiten gefeiert und mit Preisen überhäuft wird, ist das Werk selbst doch ein sehr bodenständiges und weit ab von jeglichem Trubel. Wie Zhao auch in ihrem neuen Film ETERNALS beweist, hat sie, zusammen mit ihrem Partner und Kameramann Joshua James Richards, einen großartigen Blick für weite Landschaften und ruhige Szenenbilder. Sie schafft es dabei einerseits Geschehen völlig natürlich wirken zu lassen und andererseits Ereignisse größer darzustellen, als sie es eigentlich sind. All dies kommt dem hiesigen Werk sehr zugute, denn ähnlich wie wir es bei SCHWARZE MILCH und EINE GRÖẞERE WELT zu sehen bekommen haben, sind die Sets sehr einfach gestrickt und bieten nur wenige lohnende Schauwerte, was jedoch durch die beeindruckende Natur drumherum wunderbar kompensiert wird.

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Simpel und poetisch

Dieser Film ist absolut nicht für das Mainstream-Publikum gedacht, denn dieses würde sich nur langweilen und auf einen großen Twist oder ein besonderes Ereignis warten. Vielmehr wirkt jedoch NOMADLAND wie sanfte Poesie und gleitet über die gesamte Spieldauer einfach so dahin. Anfangs noch etwas wirr und sprunghaft – insbesondere hinsichtlich der Lokalitäten – entwickelt sich immer mehr ein roter Faden in der Handlung, der uns den schlichten, aber nicht weniger uninteressanten Alltag von Nomaden zeigt. Dabei lässt Zhao fast nicht aus und präsentiert uns das Arbeitsleben, den Umgang mit Besitztümern sowie die alltäglichen Morgen- und Nachtrituale bis hin zu den simplen Fragen, wie überhaupt die Wäsche gewaschen wird oder wo die Fäkalien entsorgt werden.

Gleichzeitig sehen wir einen spannenden Kontrast zwischen Einsamkeit und Gemeinschaft. Frances McDormand gilt als Zusammenhalt der ganzen Geschichte und wir folgen ihr bei all ihren Handlungen und lernen sie persönlich kennen. So bringt sie eigene Erinnerungen und Erfahrungen mit in die Geschichte ein und zeigt uns unter anderem auch Bilder, die tatsächlich ihre eigene Familie zeigt. Zudem bekommen wir die bedrückende, wenn auch oftmals wohltuende, Einsamkeit zu spüren, die jedoch auch ein enormes Freiheitsgefühl mit sich bringt, sowie auch den ansteckenden Gemeinschaftsgedanken, der vor allem aus gegenseitiger Hilfe und einem fröhlichen Miteinander besteht. Die Menschen fungieren wie eine große unabhängige Gemeinde, die sich immer wieder aufsplittet und doch auch wieder zusammenfindet. Wie Motten vom Licht, werden die Nomaden von der Arbeit angezogen und begegnen sich daher immer wieder an unterschiedlichen Orten und in verschiedensten Konstellationen.

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Wohlklingende Harmonie zwischen Bild und Ton

Absolut nennenswert ist auch wieder die Musik. Komponiert von Ludovico Einaudi, der spätestens mit ZIEMLICH BESTE FREUNDE 2011 seinen großen Durchbruch feierte, schmiegt sich die sanfte Klaviermusik nahtlos an die Bildgestaltung an und bietet uns stets wunderbare harmonische Momente, die teilweise auch etwas melancholisch angehaucht sind. Einzig in einer Szene überlagert sich die komponierte Klaviermusik mit der Handlung, in welcher gerade eine Gitarre gespielt wird. Diese beiden verschiedenen Quellen stehen ein wenig im Konflikt und lassen den Moment etwas seltsam wirken. Dies dauert jedoch nur kurz an und ist daher in der Gesamtbetrachtung zu vernachlässigen.

Bewertung Michel RieckFazit

Mit NOMADLAND bekommen wir also einen Film, der es uns ermöglicht selbst einmal aus dem Alltag abzuschweifen und uns an einen wundervollen Ort hinzuträumen, ohne dass dieser völlig idealisiert wird. Chloé Zhao möchte mit dem Film kein politisches Statement abgegeben, weshalb sie auch die Arbeitsbedingungen bei Amazon eher aus neutraler Perspektive eingefangen hat, und sie konzentriert sich viel eher auf die Brücke zwischen tragischer Hoffnungslosigkeit durch Verlust des eigenen Lebensmittelpunkts und leidenschaftlicher Begeisterung für einen neuen existentiellen Abschnitt. Frances McDormand gliedert sich dabei nahezu nahtlos in die Gemeinschaft der tatsächlichen Nomaden ein und zeigt uns eine hervorragende Performance, die vor allem mimisch eingefangen wurde. Zhao schafft es hier perfekt einen Spagat zwischen dokumentarischer Erzählung und Spielfilm zu etablieren und damit das gesamte Werk echt und unverfälscht erscheinen zu lassen.

Auch wenn der Beginn des Films erst ein wenig abstoßend wirkt und eine gewisse Distanz zwischen Publikum und Leinwandgeschehen aufbaut, so schafft es NOMADLAND doch schlussendlich eine mitfühlende Ebene aufzubauen, in welcher es einfach herrlich ist, den Abstand zum Großstadtleben zu genießen. Es ist somit wie ein kleiner Urlaub in der eigenen Stadt, der zudem mit vielen Vorurteilen aufräumt und Ängste vor der eigenen Existenzlosigkeit nimmt.

Wer von uns hat das stressige Großstadtleben nicht langsam satt? Frances McDormand offenbar auch, denn aus eigenem Antrieb kümmerte sie sich darum die Rechte am Buch „Nomaden der Arbeit: Überleben in den USA im 21. Jahrhundert“ für eine filmische Interpretation zu erhalten und beauftragte zusammen mit Peter Spears die junge Regisseurin Chloé Zhao sich der Thematik des Nomadenlebens in den USA anzunehmen. In ihrem Film zeigt Zhao deutlich, dass sie sich intensiv mit der Thematik befasst hat und selbst für lange Zeit in das Leben der in Wohnwagen und Vans lebenden Menschen eingetaucht ist. Mit Nomadland zeigt uns die chinesische Regisseurin, ein beeindruckendes Stillleben der amerikanischen Badlands sowie nicht endender Landschaften. Dieser Film ist somit keineswegs für Liebhaber eines großen Dramas, Thrills oder spektakulärer Action, sondern setzt viel mehr auf die sanften Töne, was sich auch musikalisch in der Untermalung mit Kompositionen von Ludovico Einaudi zeigt.

Es ist zudem ein Mix aus Dokumentation und Spielfilm und McDormand, die nicht nur als Produzentin, sondern auch als Hauptdarstellerin fungiert, schafft es hervorragend sich so in das restliche Ensemble, welches durch tatsächliche Nomaden verkörpert wird, einzugliedern. Es sind die Atmosphäre, die Stimmung und die fantastischen Bilder, die das Werk einzigartig machen und uns für knapp zwei Stunden in einen erholsamen Urlaub entfliehen lassen.

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Original title: Nomadland
Cinema Release: 01.07.2021
DVD/Blu-ray release: 30.09.2021
Length: approx. 107 minutes
Country of Production: USA
Director: Chloé Zhao
Actors: Frances McDormand | David Strathairn | Linda May
Genre: Drama | Documentation
Distributor: Walt Disney Germany

When I’m 65, I’ll call myself Fern, smoke Lucky Strike, buy a camper van and drive across the country.

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This is a quote from Frances McDormand, which she revealed well before the release of NOMADLAND. Sometimes things happen faster than you think and so part of the dream was turned into reality at the age of 62 by the talented newcomer Chloé Zhao. Frances McDormand herself, who can currently be seen in Wes Anderson’s THE FRENCH DISPATCH, came across the book, entitled Nomadland: Surviving America in the Twenty-First Century. In it, Jessica Bruder tells about the tens of thousands of people who can’t stay in the same place every day in the US, travelling the country in RVs, vans and trailers. After McDormand acquired the film rights to this book, she approached Chloé Zhao directly, who already proved with her films THE RIDER and SONGS MY BROTHERS TAUGHT ME that she knows how to handle such literary material.

Frances McDormand, who also acted as producer here, is one of the few actual actors in this film, along with David Strathairn (THE DARKEST HOUR) and Peter Spears (CALL ME BY YOUR NAME), because most of the cast consists of actual nomads of the USA who contribute their story and at the same time embody a certain role. Chloé Zhao met them mainly on her own travels through the country, which she used to research the corresponding subject matter. She herself lived in a van for a long time to experience for herself what it means to follow this lifestyle. While the journalist Jessica Bruder also did intensive investigative journalism in her book and had herself employed by the large employer Amazon in order to find out under what working conditions many nomads work, the film NOMADLAND takes up this topic only very gently and casually and places any criticism rather in the background.

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That’s the story about

After the last big company in their home Empire closed down, the state of Nevada decided to strip the place of all small town rights, whereupon even the postcode was taken away. Those still living there have to improvise and look for new jobs. Many of them leave their old homes and travel around the USA in their own vans or caravans – always looking for work and a temporary place to live. Fern is also one of those affected and has begun to come to terms with the situation after the death of her husband. Her van, “Vangouard”, is the holy of holies for her and so she has perfectly equipped it to cope with her everyday life. At Amazon she packs parcels and at holiday camps she looks after the needs of the guests as a ranger and keeps things tidy. On her journey, she also gets to know many great people.

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Review

It’s almost unbelievable what Chloé Zhao tells us with her film, and the story itself only goes into it a little, which is why I’d like to take this opportunity to expand on the facts a little. Empire is a small town in Nevada that was founded there in 1948 by the US building materials manufacturer USG Corporation, which specialised mainly in the production of plasterboard. At times, up to 750 people lived there, most of whom also worked for the company. The existence of the town is therefore based solely on the existence of the company based there – similar to Stadtallendorf in Germany, which you can learn more about in HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE. Unlike Stadtallendorf, however, Empire was doomed in 2011 when the company closed down. The people living there were left to fend for themselves. In the meantime, however, the place has been bought up again and now has a population of 65 people.

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Nomadland © 2021 20th Century Studios

While NOMADLAND is universally acclaimed and showered with awards, the work itself is a very down-to-earth one and far removed from any hustle and bustle. As Zhao proves in her new film ETERNALS, together with her partner and cinematographer Joshua James Richards, she has a great eye for wide landscapes and quiet scenes. She manages to make events look completely natural on the one hand, and on the other hand to make events look bigger than they actually are. All of this works to the advantage of this work, because similar to what we saw in SCHWARZE MILCH and UN MONDE PLUS GRAND, the sets are very simple and offer only a few worthwhile visuals, which is wonderfully compensated for by the impressive nature around them.

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Simple and poetic

This film is absolutely not meant for mainstream audiences, as they would only get bored and wait for a big twist or a special event. Instead, however, NOMADLAND seems like gentle poetry and just glides along for the entire duration of the play. At the beginning, the plot is a little confused and erratic – especially with regard to the locations – but more and more a thread develops that shows us the simple but no less uninteresting everyday life of nomads. Zhao leaves almost nothing out and presents us with working life, the handling of possessions as well as everyday morning and night rituals, right down to the simple questions of how laundry is done at all or where faeces are disposed of.

At the same time, we see an exciting contrast between loneliness and community. Frances McDormand is seen as the cohesion of the whole story and we follow her in all her actions and get to know her personally. Thus, she brings her own memories and experiences into the story and, among other things, shows us pictures that actually show her own family. In addition, we get to feel the oppressive, though often comforting, loneliness, which, however, also brings with it an enormous sense of freedom, as well as the contagious community spirit, which consists mainly of mutual help and cheerful togetherness. The people function like a large independent community that splits up again and again and yet also comes together again. Like moths to a flame, the nomads are attracted by the work and therefore meet again and again in different places and in the most diverse constellations.

Nomadland

Nomadland © 2021 20th Century Studios

Melodious harmony between image and sound

Absolutely worth mentioning is again the music. Composed by Ludovico Einaudi, who celebrated his big breakthrough with ZIEMLICH BESTE FREUNDE in 2011 at the latest, the gentle piano music nestles seamlessly into the image design and always offers us wonderful harmonic moments, some of which are also somewhat melancholic. Only in one scene does the composed piano music overlap with the action, in which a guitar is being played. These two different sources conflict a little and make the moment seem a little strange. However, this only lasts for a short time and is therefore negligible in the overall view.

Bewertung Michel RieckConclusion

So with NOMADLAND we get a film that allows us to wander away from everyday life for once and dream ourselves away to a wonderful place without it being completely idealised. Chloé Zhao does not want to make a political statement with the film, which is why she has also captured the working conditions at Amazon rather from a neutral perspective, and she concentrates much more on the bridge between tragic hopelessness due to the loss of one’s own centre of life and passionate enthusiasm for a new existential stage. Frances McDormand blends almost seamlessly into the community of actual nomads and gives us an excellent performance, captured especially mimically. Zhao perfectly manages to establish a balancing act between documentary narrative and feature film here, making the entire work seem genuine and unadulterated.

Even if the beginning of the film seems a little off-putting at first and creates a certain distance between the audience and what is happening on screen, NOMADLAND eventually manages to build up a compassionate level in which it is simply wonderful to enjoy the distance to big city life. It is like a little holiday in one’s own city, which also clears up many prejudices and takes away fears of one’s own lack of existence.