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Originaltitel: Herr Bachmann und seine Klasse
Kinostart: 16.09.2021
Länge: ca. 227 Minuten
Produktionsland: Deutschland
Regie: Maria Speth
Genre: Dokumentation
Verleih: Grandfilm

Regisseurin und Drehbuchautorin Maria Speth, die schon zusammen mit ihrem Co-Autor und Kameramann Reinhold Vorschneider zuvor die Filme DIE SONNENGÖTTIN, MADONNEN, 9 LEBEN sowie einige weitere Werke realisiert hat, greift in ihren Spiel- und Dokumentarfilmen gerne gesellschaftliche Themen auf. Die Idee zu HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE bekam sie durch die Jahrzehntelange Bekanntschaft mit dem Lehrer Dieter Bachmann, welcher ihr immer wieder fasziniert von der Georg-Büchner-Schule in Stadtallendorf, Mittelhessen, erzählte. Das Städtchen besitzt gerade einmal rund 20.000 Einwohner, kann jedoch zeitgleich mit über 12.000 Arbeitsplätzen aufwarten. Dementsprechend ist schnell klar, dass es sich hierbei um eine kleine Industriestadt handelt, die mit der Ferrero GmbH und der Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG zwei äußerst starke Arbeitgeber vorweisen kann.

Herr Bachmann und seine Klasse

Herr Bachmann und seine Klasse ©2021 Madonnen Film

In ganz besonderem Stil wurde diese Stadt durch die Historie und die Menschen geprägt. So wurden 1938 hier zwei Sprengstofffabriken gebaut die zusammen die größte Produktionsstätte für Munition in Europa bildeten – trotz, dass zum damaligen Zeitpunkt noch weit unter 10.000 Menschen dort lebten. Mit rund 15.000 Zwangsarbeitern, die dort eingesetzt wurden und teilweise im KZ Buchenwald untergebracht waren, blickt die Stadt noch heute auf die Schreckenstaten zurück. Nach dem Krieg siedelten sich dort Industrie- und Gewerbebetriebe an, die wiederum eine sehr gemischte Bevölkerungsstruktur anzogen. Türkische, russische, bulgarische und italienische Familien ließen sich dort nieder, weshalb der Ausländeranteil bei rund 21% liegt und sogar ganze 70% der Bürger:innen einen Migrationshintergrund haben. Ganze 70 Nationen kommen in diesem kleinen Ort zusammen.

Darum geht es…

HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE porträtiert den Alltag von Kindern einer sechsten Klasse in der örtlich größten Schule und verfolgt diese über ein gesamtes Schuljahr hinweg. Hierbei wird vor allem der Unterricht von Herr Dieter Bachmann fokussiert und ganz alltägliche Situationen eingefangen, die ein Bild des Umgangs, des Miteinanders, der Art der Lehrpädagogik sowie die Entwicklung der Schüler und Schülerinnen zeigen. Das Filmteam begleitet die Klasse dabei nicht nur im Schulalltag, sondern auch zu Eltern-Lehrer-Gesprächen, einer Klassenfahrt und diversen Projekten und zeigt auch in Ansätzen das Leben außerhalb der Schule.

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Rezension

3 Stunden und 37 Minuten. Dies ist wohl das Erste, was viele Menschen sehen werden, wenn sie sich zu diesem Werk informieren und die Befürchtung ist groß, dass dies äußerst abschreckend wirken wird. Deutsche Filme scheinen zunehmend auf den Zug aufspringen zu wollen sich für ihre Geschichten ausreichend Zeit zu nehmen und die üblichen 90-120 Minuten gänzlich hinter sich zu lassen, wie wir es auch schon in FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE zusehen bekommen haben. Tatsächlich haben viele Zuschauende jedoch ein großes Problem mit solch langen Filmen und wenden sich lieber kurzen Produktionen zu, was teilweise auch nachvollziehbar ist, denn der Unterhaltungswert bei solch langen Schinken ist nicht immer gegeben. Insbesondere für eine Dokumentation ist diese Spieldauer äußerst ungewöhnlich. Doch macht es dieser Film besser?

Herr Bachmann und seine Klasse

Herr Bachmann und seine Klasse ©2021 Madonnen Film

Tatsächlich vielleicht nicht unbedingt besser, aber schon sehr geschickt, denn ohne Frage hat der Film seine Längen und regt mehr als einmal dazu an auf die Uhr zu schauen. Doch gleichzeitig schafft er es auch die Zeit deutlich kürzer wirken zu lassen als sie ist, denn es ist wirklich toll der Story zu folgen und Teil eines Entwicklungsprozesses zu werden. Simple, lange und unbewegliche Kameraaufnahmen ohne übermäßig viele Schnitte vermitteln uns einerseits das Gefühl die ungeschönte Realität präsentiert zu bekommen statt einem ausgewählten Potpourri an speziell ausgewählten Szenen. Zu dieser Realität gehören natürlich auch Momente, in denen nicht immer nur positive Dinge geschehen oder die gerade besonders viel Unterhaltung bieten. Auf der anderen Seite verschaffen uns Maria Speth und Reinhold Vorschneider durchaus den Eindruck selbst Teil dieser Schulklasse zu werden. Genau wie viele andere Schüler müssen wir uns selbst erst integrieren und können dann aber einen spannenden Entwicklungsverlauf begleiten.

Ich bin verwirrt

Insbesondere anfänglich wirken die Unterrichtsmethoden und die Art der Unterrichtsgestaltung sehr wirr und kaum nachvollziehbar. Es scheint keinen wirklichen roten Faden zu geben, der sich durch die Arbeit von Herr Bachmann zieht und der erste Eindruck der entsteht ist sogar, dass der Lehrer absolut kein Interesse an seinen Schülern hat und mit der Situation einer sehr international geprägten Klasse völlig überfordert ist. Wohlgemerkt, der erste Eindruck. Schnell stellt sich heraus, dass es eigentlich völlig anders ist und in Herr Bachmann eine aussterbende Art von Menschen und Lehrern steckt – jemand der sich intensiv mit den Kindern beschäftigt, ihnen nichts aufdrücken will, was in einem üblichen Lehrplan steht, wo jedoch von Beginn klar ist, dass es die Schüler und Schülerinnen gar nicht leisten können. Bachmann ist jemand, der die Grenzen für seine Schäfchen hervorragend ausloten kann und dem es wichtiger ist, dass diese im Leben ankommen als das sie ein Integral bestimmen können.

Herr Bachmann und seine Klasse

Herr Bachmann und seine Klasse ©2021 Madonnen Film

Hier wird dann auch deutlich wie der erste Eindruck zu dem ganzen passt. Stets mit Mütze auf dem Kopf, locker und leger gekleidet und innerlich völlig tiefenentspannt passt er sich einerseits seinen Zöglingen an und bildet andererseits einen Ruhepol, der mehr als nur ein einfacher Lehrer ist und sich mit den Problemen jedes einzelnen Kindes auseinandersetzt. Dabei geht er geschickt auf die Kinder ein und versucht sie durch einen Weg der logischen Schlussfolgerungen zu einem Pfad der Selbsterkenntnis zu führen und sie damit viel intensiver Lehrstoff zu vermitteln, als es mittlerweile an den Schulen sonst geschieht.

Werde ein Teil des Ganzen

HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE scheint über den ganzen Film hinweg kein konkretes Ziel zu verfolgen, sondern einfach die Situationen zu zeigen, wie sie im Alltag eben passieren. Eine klare Struktur ist nicht erkennbar und es entsteht der Eindruck, dass Maria Speth einfach jeden Tag des Jahres Teil des Unterrichts wurde und alles eingefangen hat, was ihr möglich war. Der Film verzichtet zudem fast vollends auf musikalische Untermalungen, abgesehen davon, dass in der Schulklasse des Öfteren auch Musikunterricht stattfindet. Zudem würde ein Spielfilm dieser Art als Kammerspiel bezeichnet werden, denn tatsächlich findet die gesamte Handlung fast ausschließlich in einem Klassenraum statt und wird nur gelegentlich unterbrochen von Dialogen, die einem Interview gleichen, aber auch eine natürliche Ader beinhalten. Authentizität ist das große Schlüsselwort des gesamten Projekts und wurde zudem hervorragend umgesetzt.

Herr Bachmann und seine Klasse

Herr Bachmann und seine Klasse ©2021 Madonnen Film

Es ist faszinierend, wie es Speth schafft, dass wir als Außenbetrachter immer mehr Teil dieser Schulklasse werden, den Entwicklungsweg einzelner Schüler verfolgen können, uns mit ihnen freuen können über positive Entfaltung. Je länger wir dieser Szenerie beiwohnen, je mehr können wir die Handlungen und Gedanken der Kinder verstehen und nachvollziehen, warum sie so sind wie sie sind. Es wird zunehmend einfacher ihre Persönlichkeit zu verstehen und wodurch diese geprägt ist – welche Ängste und Sorgen, aber auch welches Glück diese beeinflusst. Es gelingt Speth, dass wir somit einen wirklich tollen Einblick in das Lehrerdasein erhalten können und einmal erkennen, wie sich das heutige Lehrerdasein gestalten kann. Umso prägender wirkt dann auch die Schlusssequenz, die nicht nur das Schuljahr verabschiedet, sondern auch das Publikum und damit tatsächlich das Gefühl erzeugt, dass es schade ist, dass wir nicht weiterverfolgen können, wie sich die Schüler und Schülerinnen in Zukunft entwickeln werden.

Wer guckt sich das an?

Ein großer Knackpunkt hinsichtlich des Erfolgs des Films wird jedoch sein, dass hier keine Zielgruppe eindeutig auszumachen ist. Für Kinder und Jugendliche jeglichen Alters ist der Film einfach zu lang und auch wenn sie sich womöglich mit dem Schülerdasein identifizieren können, werden junge Leute wohl nur schwer eine Verbindung zu den Personen aufbauen können. Andererseits ist es nur schwer vorstellbar, dass viele Erwachsene noch einmal in das heutige Schulleben abtauchen wollen, welches sich mit Sicherheit massiv von ihrem eigenen unterscheiden wird, wobei hier drin vielleicht sogar eine gewisse Neugier zu finden sein könnte. In jedem Fall bleibt jedoch die Frage, ob diese sehr ausufernde Spielzeit angemessen ist, oder nicht zumindest ein bisschen gekürzt hätte werden sollen. Rein emotional betrachtet bekommen wir die richtige Länge geliefert – doch werden mit Sicherheit zu wenige Menschen sich dem Aussetzen.

Herr Bachmann und seine Klasse

Herr Bachmann und seine Klasse ©2021 Madonnen Film

Fazit

Somit ist HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE eine wundervolle Dokumentation, die einen besseren Einblick in das heutige Schulleben zeigt, als es wohl jeder andere filmische Versuch bisher geschafft hat, auch wenn natürlich der Inhalt nicht auf das ganze Schulsystem übertragbar ist. Viel wesentlicher ist es, dass das Werk uns ein Eindruck der emotionalen Begleiterscheinungen des Lehrerdaseins zeigt. Es ist faszinierend wie die anfänglichen Eigenheiten eines jeden Kindes einfach anstrengend wirken und im Verlauf des Films wir uns zunehmend mit diesen arrangieren, wir die Kinder kennen und sogar lieben lernen. Trotz seiner enormen Länge ist dieser Streifen somit eine wirklich gelungene Darstellung, die es lohnt einmal zu schauen – und mit ausreichend Verpflegung und einem gemütlichen Sitzplatz vergeht die Zeit auch im Nu.

Noch einmal Schulkind sein. Fast jeder hat sich doch dies schon einmal gewünscht. Das sorglose Leben, Spaß und Freude und die viele Zeit, die man nur für sich und seine Freunde opfern konnte. Mit dem hiesigen Film ist das durchaus möglich, denn in weit über drei Stunden Spieldauer entführt uns Regisseurin Maria Speth zurück ins Klassenzimmer einer sechsten Schulklasse. Dabei bekommen wir jedoch nicht nur die Perspektive der Kinder noch einmal nähergebracht sondern können uns vor allem auch in das Dasein des Lehrers hineinversetzen. Während wir ein ganzes Schuljahr der Klasse verfolgen, lernen wir wie prägsam die Zeit sowohl für Schüler und Schülerinnen als auch für die Lehrkörper sind und bauen zunehmend eine empathische Verbindung zu jedem Einzelnen auf. Schlicht gehalten in der filmischen Umsetzung schafft es Speth trotzdem den Film nicht langweilig werden zu lassen und hieraus eine Dokumentation zu formen, die sich wirklich wunderbar anschauen lässt, auch wenn hin und wieder der Blick doch zur Uhr wandern wird. Tatsächlich jedoch wird das Werk nur im Kino funktionieren, weil hier die heimischen Ablenkungen ausbleiben und der Fluchtgedanke nicht so schnell aufkommt. Ich drücke dem Film die Daumen für eine erfolgreiche Kinozeit.

Herr Bachmann und seine Klasse

Herr Bachmann und seine Klasse ©2021 Madonnen Film

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Original title: Mr Bachmann and his class
Cinema release: 16.09.2021
Length: approx. 227 minutes
Country of production: Germany
Director: Maria Speth
Genre: Documentary
Distributor: Grandfilm

Director and screenwriter Maria Speth, who together with her co-author and cinematographer Reinhold Vorschneider has previously realised the films DIE SONNENGÖTTIN, MADONNEN, 9 LEBEN as well as several other works, likes to take up social themes in her feature films and documentaries. She got the idea for HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE from her decades-long acquaintance with the teacher Dieter Bachmann, who told her again and again about the Georg Büchner School in Stadtallendorf, Central Hesse. The small town has just about 20,000 inhabitants, but at the same time can boast over 12,000 jobs. Accordingly, it is quickly clear that this is a small industrial town, which has two extremely strong employers in Ferrero GmbH and Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG, two extremely strong employers.

Herr Bachmann und seine Klasse

Herr Bachmann und seine Klasse ©2021 Madonnen Film

In a very special way, this town has been shaped by history and by its people. In 1938, for example, two explosives factories were built here which together formed the largest munitions production facility in Europe – despite the fact that far fewer than 10,000 people lived there at the time. With around 15,000 forced labourers employed there, some of whom were housed in the Buchenwald concentration camp, the town still looks back on the horrors. After the war, industrial and commercial enterprises settled there, which in turn attracted a very mixed population structure. Turkish, Russian, Bulgarian and Italian families settled there, which is why the proportion of foreigners is around 21% and as many as 70% of the citizens have a migration background. A whole 70 nations come together in this small town.

That’s the story about

HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE portrays the everyday life of children in a sixth grade class at the largest local school and follows them over the course of an entire school year. The film focuses primarily on Mr Dieter Bachmann’s lessons and captures everyday situations that show how the children interact, how they get along with each other, how they are taught and how they develop. The film team accompanies the class not only in everyday school life, but also to parent-teacher discussions, a class trip and various projects, and also shows some aspects of life outside of school.

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Review

3 hours and 37 minutes. This is probably the first thing many people will see when they go to find out about this work and the fear is that this will be extremely off-putting. German films increasingly seem to want to take enough time for their stories and leave the usual 90-120 minutes behind, as we saw in FABIAN OR THE GANG BEFORE THE DOGS. In fact, many viewers have a big problem with such long films and prefer to watch short productions, which is partly understandable, because the entertainment value of such long hams is not always given. Especially for a documentary, this running time is extremely unusual. But does this film make it better?

Herr Bachmann und seine Klasse

Herr Bachmann und seine Klasse ©2021 Madonnen Film

In fact, perhaps not necessarily better, but very cleverly, because without question the film has its lengths and more than once makes you look at the clock. But at the same time it manages to make time seem much shorter than it is, because it is really great to follow the story and become part of a development process. Simple, long and still camera shots without too many cuts give us on the one hand the feeling of being presented with unadorned reality instead of a select potpourri of specially chosen scenes. Of course, this reality also includes moments in which not only positive things happen or which are particularly entertaining. On the other hand, Maria Speth and Reinhold Vorschneider certainly give us the impression of becoming part of this school class ourselves. Just like many other pupils, we have to integrate ourselves first, but then we can accompany an exciting course of development.

I’m so confused

Especially at the beginning, the teaching methods and the way of organising the lessons seem very confused and hardly comprehensible. There seems to be no real thread running through Mr Bachmann’s work and the first impression is even that the teacher has absolutely no interest in his students and is completely overwhelmed with the situation of a very international class. Mind you, the first impression. It soon turns out that it is actually completely different and that in Mr Bachmann there is a dying breed of person and teacher – someone who is intensively involved with the children, who does not want to impose anything on them that is in a usual curriculum, but where it is clear from the start that the pupils cannot do it at all. Bachmann is someone who is excellent at testing the limits for his flock and for whom it is more important that they arrive in life than that they can determine an integral.

Herr Bachmann und seine Klasse

Herr Bachmann und seine Klasse ©2021 Madonnen Film

Here it also becomes clear how the first impression fits the whole thing. Always with a cap on his head, casually and casually dressed and inwardly completely relaxed, he adapts to his pupils on the one hand and on the other hand forms a pole of calm, who is more than just a simple teacher and deals with the problems of each individual child. In doing so, he skilfully responds to the children and tries to lead them to a path of self-knowledge through a path of logical reasoning, thus teaching them much more intensively than is usually the case in schools nowadays.

Become a part of it

Throughout the film, HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE does not seem to pursue a specific goal, but simply shows situations as they happen in everyday life. A clear structure is not recognisable and the impression is created that Maria Speth simply became part of the lessons every day of the year and captured everything she could. The film also does almost entirely without background music, apart from the fact that music lessons are often held in the school class. Moreover, a feature film of this kind would be called a chamber play, because in fact the entire action takes place almost exclusively in a classroom and is only occasionally interrupted by dialogue that resembles an interview but also contains a natural vein. Authenticity is the big keyword of the whole project and has also been superbly realised.

Herr Bachmann und seine Klasse

Herr Bachmann und seine Klasse ©2021 Madonnen Film

It is fascinating how Speth manages to make us, as outside observers, become more and more a part of this school class, to follow the development of individual pupils, to rejoice with them in their positive development. The longer we witness this scene, the more we can understand the actions and thoughts of the children and comprehend why they are the way they are. It becomes increasingly easier to understand their personality and what shapes it – what fears and worries, but also what happiness influences it. Speth succeeds in giving us a really great insight into what it’s like to be a teacher and what it’s like to be a teacher today. The final sequence, which not only bids farewell to the school year, but also to the audience, has an all the more formative effect and thus actually creates the feeling that it is a pity that we cannot continue to see how the pupils will develop in the future.

Who wants to see it?

However, a major sticking point in terms of the film’s success will be that no target group can be clearly identified here. The film is simply too long for children and young people of any age, and even if they can possibly identify with being a pupil, young people will probably find it difficult to connect with the characters. On the other hand, it is hard to imagine that many adults will want to immerse themselves once again in today’s school life, which will certainly be massively different from their own, although there might even be a certain curiosity to be found in here. In any case, however, the question remains whether this very sprawling playing time is appropriate, or should not at least have been shortened a little. From a purely emotional point of view, we get the right length delivered – but certainly too few people will expose themselves to it.

Herr Bachmann und seine Klasse

Herr Bachmann und seine Klasse ©2021 Madonnen Film

Conclusion

Thus, HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE is a wonderful documentary that shows a better insight into today’s school life than probably any other cinematic attempt has managed so far, even if of course the content is not transferable to the entire school system. Much more importantly, the work shows us an impression of the emotional side effects of being a teacher. It is fascinating how the initial idiosyncrasies of each child seem simply exhausting and in the course of the film we increasingly come to terms with them, we get to know and even love the children. Despite its enormous length, this flick is thus a really successful portrayal that is worth watching once – and with enough food and a comfortable seat, the time also passes in no time.