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Review

Zurückgezogen in seinem Wohnzimmer sitzt ein Hund auf einem Sofa und isst aufgewärmte Makkaroni zum Abendbrot. Vom Fernseher aus starrt ihm sein einsames Spiegelbild entgegen, doch nur so lang, bis er die Fernbedienung zur Hand nimmt und das Programm einschaltet. Die Werbung von einem Roboter, der sich mit ihm anfreunden könnte, lässt ihn aufhorchen und nicht lang zögern. Zügig wie der einsame Hund die Einzelteile seines künftigen Roboterfreundes geliefert bekommt und zusammensetzen kann, beginnt der Film, das Außenseiterleben seiner Hauptfigur aufzubrechen und eine ungewöhnliche Freundschaft und deren Folgen zu ergründen.

Robot Dreams ©2024 Plaion Pictures

Grundlage für Pablo Bergers oscarnominierten Animationsfilm ist die gleichnamige Graphic Novel von Sara Varons, welcher in liebevollen wie detaillierten Animationen bewegtes Leben eingehaucht wird. Ohne ein Wort auszusprechen, entwickelt sich die Geschichte über das Beisammensein und noch viel mehr über das anschließende Getrenntsein und allmähliche Fremdwerden beider Figuren. Dann fügt sich der beim Schlendern durch den Park und Rollschuhlaufen zuckersüß bebilderten Freundschaft mehr von der Ernsthaftigkeit und Tiefe bei, die die ersten Minuten bereits versprachen.

See You in Another Life, Brother

Liebevolle Figuren abseits gängiger Gender-Stereotypen und universelle Botschaften verbinden sich in der von antromorphen Tieren und anderen Gestalten besiedelten Welt zu einer romantische Klischees und Kitsch geschickt umschiffenden Geschichte, die mit ihren Animationen, Alltagsepisoden und mal mehr, mal weniger versteckten Anspielungen mühelos mehrere Zielgruppen bedient. So zeigen sich Vergänglichkeit und Depressionen als ebenso ehrlicher Bestandteil des durch New York City taumelnden Animationsfilms wie dessen leichtfüßiger Witz und Charme, den auch das stimmige Worldbuilding verkörpert. Dieses entfaltet sich durch zahme Animationen, in denen simple Gesten und Mimiken, wie das erste Lächeln nach dem Kennenlernen, große Emotionen äußern und wird von einem aufgeweckten (Retro-)Soundtrack ergänzt.

Robot Dreams ©2024 Plaion Pictures

Mag auch nicht jede Alltagsaufnahme gleich fesselnd sein, viele der Ideen, sanften Gedankenspielereien und ambivalenten Gefühlswelten sind es allemal. Und selbst wenn der Film einmal im wahrsten Sinne aus dem Rahmen fällt, bewahrt sich im Gesamten ein geerdet erzähltes, gefühlsoffenes Kinostück mit herzbewegendem Ende. ROBOT DREAMS ist deutlich sanftmütiger als Netflix’ antromorphes Hollywood-Potpourri BOJACK HORSEMAN und gestreift vom Hauch eines verspielteren und in bunte Farben gepressten PAST LIVES, kurz: ein kleines Highlight unter den diesjährigen Animationsfilmen.

Fazit

Pablo Bergers oscarnominierte Graphic-Novel Adaption bietet unaufgeregten Animations-Balsam, der neben seiner Ruhe, seinen Emotionen und visuellen Einfällen auch ein bisschen an der Tiefe und Tragik seiner Figuren und Themen schürft.

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Originaltitel Robot Dreams
Kinostart 6.12.2023
Länge: 98 minuten
Produktionsland France
Genre: Animation | Drama | Komödie | Science Fiction
Regie Pablo Berger
Executive Producer Sandra Tapia Díaz
Producer Pablo Berger | Ibon Cormenzana | Ángel Durández | Ignasi Estapé | Sylvie Pialat | Benoît Quainon | Sandra Tapia Díaz | Jérôme Vidal | Jérôme Vidal
Musik Alfonso Vilallonga
Cast Ivan Labanda, Tito Trifol, Rafa Calvo, José García Tos, José Luis Mediavilla, Graciela Molina, Esther Solans

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