Review Fakten + Credits


Silent Night - Stumme Rache

Veröffentlichung: 2023-11-30Genre: ActionLänge: 104 minutenBudget: $ 0
Übersicht

Vom legendären Regisseur John Woo und dem Produzenten von John Wick kommt diese düstere Rachegeschichte eines gequälten Vaters (Joel Kinnaman) der mit ansehen muss, wie sein kleiner Sohn stirbt, als er an Heiligabend in das Kreuzfeuer einer Bande gerät. Während er sich von einer Wunde erholt, die ihn seine Stimme kostet, macht er die Rache zu seiner Lebensaufgabe und beginnt ein hartes Trainingsprogramm, um den Tod seines Sohnes zu rächen.

Quelle: www.themoviedb.org

 

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Rezension

ein Mann kniet seitlich vor einem Grabstein, er hat den Blick gesenkt und Blumen abgelegt

Silent Night – Stumme Rache ©2023 Leonine Studios

Vielleicht ist es nur ein weiteres Zeichen mangelnder Originalität, dass der Titel John Woos routinierter Rache-Action so abgenutzt ist wie die Prämisse um einen Familienvater, der nach einer tödlichen Tragödie auf einen blutigen Feldzug gegen die Verantwortlichen zieht. Vielleicht ist es auch ein strategisches Signal an das Publikum, von Woos Rückkehr zum amerikanischen Filmmarkt keine Kreativität zu erwarten. Dass die Suspense sich in Grenzen hält, garantieren auch die Pappmaché-Protagonisten. Von denen ist der unsympathischste ausgerechnet der cholerische Hauptcharakter, dessen kleiner Sohn Kollateralschaden einer Bandenschießerei wird. Doch statt sein angeschossenes Kind ins Krankenhaus zu bringen, verfolgt Brian Godlock (Joel Kinnaman) die Täter.

Bei dieser ersten Konfrontation, bei welcher der Handwerker schon artistische Kräfte an den Weihnachtstag legt, verpasst ihm Big Baddie Playa (Harold Torres) einen Halsschuss. Der kostet Godlock Kehlkopf und Stimme, was dem Titel eine neckische Mehrdeutigkeit – Brian redet nicht mehr und will alle am Heiligabend zum Schweigen bringen – und dem Regisseur mehr Raum für kämpferische Kommunikation gibt. Anstelle der operatischen Action seiner besseren Werke liefert die filmische Fingerübung eine aggressive Alt-right-Arie, die den WASP-Wutbürger zum vigilantischen Verteidiger gesellschaftlicher Grundfesten stilisiert. Hispanische und afroamerikanische erscheinen als Drahtzieher oder Dulder alltäglicher Anarchie, auf die – vermeintlich – gerechte Gewalt die einzig adäquate Antwort erscheint.

vor einer Wand, die mit Graffiti besprüht ist, steht ein Mann mit Schutzweste und einer Waffe in der Hand

Silent Night – Stumme Rache ©2023 Leonine Studios

Fazit

Ideologisch betrachtet ist John Woos fanatische Vergeltungsphantasie ein kinematisches Weihnachtsgeschenk an ein radikal republikanisches US-Publikum, das davon träumt, zum Fest der Liebe all den – natürlich praktisch ausnahmslos kriminellen – Immigranten traditionelle Familienwerte mittels Kugelhagel beizubringen. Adrett verpackt in blinkende Kulissen und untermalt mit festlichen Klängen von Tony K, Reem und Doja Cat ist die stilistisch und schauspielerisch saubere Revanche-Revue im doppelten Sinne zeitgemäß: eine unfreiwillige Erinnerung an die brutale Bigotterie des gefeierten Christentums und ästhetisierter Ausdruck des neo-konservativen Zeitklimas. Das gimmick-hafte Schweigen wird unfreiwillig zum Sinnbild des Unwillens zum Dialog mit dem konstruierten Feindbild der generischen Kitsch-Ausgabe von Konservativismus und Kills.

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Review Fakten + Credits


Originaltitel Silent Night
Kinostart 30.11.2023
Länge: 104 minuten
Produktionsland United States of America
Genre: Action | Thriller | Krimi
Regie John Woo
Executive Producer David Haring | Joe Gatta | Ruzanna Kegeyan | Mike Gabrawy | Will Flynn | Tony Mark | Joel Kinnaman
Producer Basil Iwanyk | Erica Lee | Christian Mercuri | Lori Tilkin | Luke Daniels | John Woo | Alan Pao | Zach Staenberg
Kamera Sharone Meir
Visual Effects Craig Lyn | Mukherjee Aniruddha
Musik Marco Beltrami
Cast Joel Kinnaman, Kid Cudi, Harold Torres, Catalina Sandino Moreno, Valeria Santaella, Vinny O'Brien, Acoyani Chacon, Angeles Woo, Alejandro De Los Monteros, Robert 'Rock' Galotti, Braulio Iara, Alex Briseño, Binah Heike Anne Jauand Martínez, Bruno Gabriel Moreno Martínez, Sebastián Andres León Colmenares, Olaf Alejandro Velazquez Uribe, Hugo Ramírez, Naidelin Landero, Armando Said, Sara Ovando

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