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Till Death - Bis dass der Tod uns scheidet

Till Death – Bis dass der Tod uns scheidet ©2021 EuroVideo

Bekannt wurde die Schauspielerin Megan Fox durch ihre Perfomances in den ersten TRANSFORMERS Filmen von Michael Bay. An der Seite von Shia LaBeouf hat sie eine Automechanikerin gespielt, die sich plötzlich in einem außerirdischen Konflikt wiedergefunden hat. In den zehn Jahren nach ihrem Durchbruch war Fox häufig auf der Leinwand zu sehen, meistens in Rollen, in denen sie auf ihr Aussehen reduziert wurde. Danach hat Fox ihre Auftritte reduziert und sich eher auf kleinere Rollen konzentriert, so auch in TILL DEATH. Hier spielt sie an der Seite von Eoin Macken (THE FOREST), Callan Mulvey (BATMAN V SUPERMAN: DAWN OF JUSTICE) und Aml Ameen (YARDIE) eine Frau, die sich in einer Beziehung mit einem manipulativen Ehemann befindet. Es handelt sich dabei um das Spielfilm Debut des Regisseurs S. K. Dale, der zuvor nur Kurzfilme gedreht hat. In meinem Text könnt ihr erfahren, ob der erste Film des Regisseurs gelungen ist.

Darum geht es…

Emma (Megan Fox) ist unglücklich in ihrer Ehe. Seit elf Jahren ist sie nun mit Mark (Eoin Macken) verheiratet, allerdings ist die einstige Leidenschaft verblasst. Mittlerweile hat sie Gefühle für Marks Mitarbeiter Tom (Aml Ameen) entwickelt und trifft sich regelmäßig mit ihm. An ihrem Hochzeitstag beendet Emma die Affäre, sie will ihrem Ehemann noch eine Chance geben. Auch Mark scheint die Spannungen zu spüren und will seiner Frau deswegen einen besonderen Hochzeitstag bereiten. Sie gehen abends romantisch Essen und danach hat Mark eine ganz besondere Überraschung für seine Frau. Die beiden fahren in das Haus am See, mit dem sie so viele schöne Erinnerungen verbinden. Hier hat er alles vorbereitet, Emma findet sich in einem Haus voller Rosenblüten, Kerzen und Fotos aus einer glücklicheren Zeit wieder. Nach einer Nacht voller Leidenschaft erwacht Emma mit einem Arm in Handschellen, dessen anderes Ende an den Arm ihres Mannes gefesselt ist.

Statt die Liebe weiter entflammen zu lassen, schießt sich Mark mit einem Revolver in den Kopf. Er will sich für die Untreue seiner Frau rächen. Emma befindet sich nun in einem Haus mitten im Nirgendwo, an die Leiche ihres Ehemanns gefesselt. Um seine Frau leiden zu lassen hat Mark alle spitzen Gegenstände aus der Wohnung entfernt, die Telefonleitung gekappt und das Benzin aus dem Auto entfernt. Außerdem hat er einen Killer auf seine Frau angesetzt. Für Emma geht es nun ums nackte Überleben.

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Rezension

Im ersten Moment klingt TILL DEATH wie ein durchschnittlicher Rache-Thriller. Doch tatsächlich ist Regisseur S.K. Dale ein sehr spannender Film gelungen, der gerade zum Anfang sehr glänzen kann. Besonders hervorheben muss man hier die Inszenierung und das Schauspiel im ersten Drittel des Films. Wir befinden uns in der Welt der Reichen und Schönen, Emma trifft sich in einem edlen Hotelzimmer mit Tom, aus dem man die Skyline von New York City überblicken kann. Trotzdem sind die Aufnahmen in düsteren und ungesättigten Farben gehalten, sodass TILL DEATH wie GONE GIRL von David Fincher wirkt. Die Farbgebung behält der Film bei, wodurch wir die Trauer und den Frust der Hauptfigur verdeutlicht bekommen. Da der erste Teil des Films sehr ruhig ist, passen die Bilder zum Geschehen, im weiteren Verlauf verliert der Film durch die tristen Bilder allerdings etwas an Wirkung

Till Death - Bis dass der Tod uns scheidet

Till Death – Bis dass der Tod uns scheidet ©2021 EuroVideo

Eine weitere Stärke des Films ist das Schauspiel von Megan Fox. TILL DEATH ist der Beweis dafür, dass man die Schauspielerin nicht nur auf ihr Aussehen reduzieren sollte. Gerade in den ruhigen Momenten des Films glänzt Fox durch ihr subtiles Schauspiel. In den Szenen mit ihrem Ehemann sieht man alle negativen Emotionen in ihren Augen. Wir begleiten eine Frau, die in der Vergangenheit ein Trauma erlitten hat und noch elf Jahre später damit zu kämpfen hat. Diese Angst und diesen Frust stellt man zu keiner Zeit in Frage. Leider lässt die Leistung im Laufe des Films nach, je näher die Bedrohung ist, desto unglaubwürdiger fühlt sich der Film an. Emma entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit von einem verletzten Opfer zu einer taffen Actionheldin. Auch das Schauspiel entwickelt sich hier in eine sehr plakative Richtung. Es entsteht der Eindruck, dass man plötzlich einen ganz anderen Film sieht.

Zu viel und doch zu wenig

TILL DEATH erweckt den Eindruck, dass man mit dem Film zu viel auf einmal wollte. Für den Drehbuchautoren Jason Carvel war es das erste Script zu einem Spielfilm, sodass er viel Handlung unterbringen wollte. So wurde Emma vor elf Jahren überfallen und hat dadurch ihren Ehemann kennengelernt, der sie als Anwalt vor Gericht vertreten hat. Diese Story hätte wahrscheinlich schon gereicht, um einen spannenden Film zu erzählen, stattdessen werden wir in ein finsteres Horrorszenario geworfen, dass auch ohne Auftragskiller funktioniert hätte. Außerdem entsteht der Eindruck, dass Regisseur S.K. Dale wenig Erfahrung im Bereich Action und Thriller hat. Ab dem Moment, in dem Mark Selbstmord begeht, wird der Film immer schwächer. Es ist sehr schade, dass sich der Film so entwickelt, da Dale gerade in den ruhigeren Szenen zeigt, was er für ein Auge für kleine Details hat. Auch wenn es inszenatorisch einiges zu bemängeln gibt, schafft er doch eine logische Handlung aufzubauen, mit einer Figur, die sich im Gegensatz zu vielen anderen Horrorcharakteren, sehr clever verhält.

Till Death - Bis dass der Tod uns scheidet

Till Death – Bis dass der Tod uns scheidet ©2021 EuroVideo

Unter der Oberfläche lauert hier ein Film über toxische Beziehungen und Männer, die sich mit jungen und schönen Frauen schmücken. Emma fühlt sich wie ein Accessoire, dass Mark mit sich rumträgt. Eine attraktive Frau als Statussymbol. Sie will raus aus dieser Rolle und ein eigenständiges Leben führen. Wen hätte man dafür besseres besetzen können als Megan Fox, eine Schauspielerin, die seit Beginn ihrer Karriere von vielen auf ihr Aussehen reduziert wird. Obwohl der Film einen guten Ansatz verfolgt, wird nicht ganz klar worauf die Handlung hinaus will. Vielleicht möchte uns TILL DEATH zeigen, dass der Weg aus einer unglücklichen Beziehung schwer ist, sich am Ende aber doch lohnt.

Ausnahmsweise muss ich hier ein paar Worte zu dem unglücklichen Marketing des Films verlieren. Auf dem Cover des Films, bzw. auf dem Plakat sieht man ein Bild vom Ende des Films. Dadurch, dass man dieses Bild unweigerlich sieht bevor man den Film schaut, wartet man auf diese Szene, wodurch der Film einiges an Spannung verliert. Es ist fast so, als hätte man DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK damit beworben, dass Darth Vader der Vater von Luke Skywalker ist.

Fazit

TILL DEATH ist ein Film, bei dem ich hin- und hergerissen bin. Auf der einen Seite hat der Film ein sehr starken Start, mit einer großartigen schauspielerischen Leistung von Megan Fox, auf der anderen Seite verliert der Film seine Intensität nach dem ersten Drittel. Es handelt sich zwar immer noch um einen spannenden Thriller, aber der Abfall der Qualität ist sehr deutlich zu spüren. Trotzdem möchte ich den Film vorsichtig empfehlen, gerade wenn man nach einem unterhaltsamen Thriller sucht, über den man nicht zu sehr nachdenken möchte, ist er genau richtig. Der Film schafft es neben der Handlung eine wichtige Botschaft zu vermitteln und präsentiert eine Figur, die logische Entscheidungen trifft.

Megan Fox ist zurück, diesmal verkörpert sie eine Frau, die in einer unglücklichen Beziehung gefangen ist. Die schöne Emma (Megan Fox) dient ihrem Ehemann Mark (Eoin Macken) eher als Statussymbol und weniger als Ehefrau. Frustriert von ihrem Leben, ist sie eine Affäre mit Marks Mitarbeiter Tom (Aml Ameen) eingegangen. An ihrem elften Hochzeitstag zieht sie einen Schlussstrich unter ihre Treffen mit Tom. Sie will Mark noch eine Chance geben und so fahren die beiden an ihrem Hochzeitstag in ein Haus am See, in dem sie viele schöne Momente erlebt haben. Doch alles kommt anders als Emma dachte. Als sie morgens aufwacht ist sie mit Handschellen an ihren Ehemann gefesselt, der sich kurzerhand mit einem Revolver in den Kopf schießt. Damit sie nicht so einfach aus der Situation entkommt, hat Mark sämtliche Werkzeuge entfernt und einen Killer bestellt, der seine Frau töten soll.

TILL DEATH glänzt besonders im ersten Drittel durch die Inszenierung und das hervorragende Schauspiel von Megan Fox. Durch die ungesättigten Bilder wird eine trostlose und kühle Stimmung erzeugt, wie man sie sonst aus den Filmen von David Fincher kennt. Megan Fox verkörpert dabei eine frustrierte und traurige Frau, die keinen Ausweg aus ihrer toxischen Beziehung findet. Dabei gibt sie ihrer Rolle mit einem sehr nuancierten Schauspiel große Tiefe. Ab dem Moment, in dem sich Mark das Leben nimmt, sinkt die Qualität des Films gleichermaßen. Fox entwickelt sich plötzlich aus dem nichts zu einer taffen Heldin, obwohl das nicht zu ihrer Figur passt. Trotzdem bleibt der Film bis zum Ende spannend, wenn man nicht zu sehr auf das ein oder andere Logikloch achtet.

Till Death - Bis dass der Tod uns scheidet

Till Death – Bis dass der Tod uns scheidet ©2021 EuroVideo

Originaltitel Till Death
DVD/Blu-ray – Release 09.12.2021
Länge ca. 88 Minuten
Produktionsland USA | Bulgarien | Vereinigtes Königreich
Genre Horror | Thriller
Verleih EuroVideo
FSK
FSK 18

FSK 18 ©FSK


Regie S. K. Dale
Drehbuch Jason Carvey
Produzierende Christa Campbell | Boaz Davidson | Valentin Dimitrov | Jeffrey Greenstein | Lati Grobman | Victor Hadida | David Leslie | Veselin Karadjov | Jana Karaivanova | Avi Lerner | Yariv Lerner | Gisella Marengo | Elena Melamed | Tanner Mobley | Lonnie Ramati | Cristina Serafini | Trevor Short | Les Weldon | Jonathan Yunger
Musik Walter Mair
Kamera Jamie Cairney
Schnitt Alex Fenn | Sylvie Landra

Besetzung Rolle
Megan Fox Emma
Eoin Macken Mark
Callan Mulvey Bobby Ray
Jack Roth Jimmy
Aml Ameen Tom
Stefanie Rozhko junge Frau im Restaurant
Julian Balahurov Man Proposing
Lili Rich Executive Assistant
Teodora Djuric Waitress