Review Fakten + Credits


Geboren im Jahre 1984 haben die Transformers für viel Spaß in den Kinderzimmern der letzten Jahrzehnte gesorgt. Kein Wunder, bei der so simplen, wie auch cleveren Idee. Man nehme Spielzeugautos und gibt ihnen die Fähigkeit, sich in Roboter zu verwandeln. Nach dem großen Erfolg der Spielzeuge durfte eine Zeichentrickserie nicht fehlen, durch die immer neue Figuren eingeführt wurden. Im Jahr 2007 war es dann endlich so weit, dass die Roboter um Optimus Prime, Bumblebee und vielen weiteren, einen eigenen Kinofilm bekommen sollten, unter der Regie von Michael Bay. Nachdem der Filmemacher fünf Filme zur Reihe beigetragen hat, wurde sich durch den sinkenden Erfolg dazu entschieden, einen neuen Weg zu gehen. 2018 hat die Reihe mit BUMBLEBEE einen neuen Eintrag bekommen, in dem sich auf den gleichnamigen Roboter konzentriert wird. Der Film war in den 1980ern angesiedelt und hat sich angefühlt wie E.T. oder STAND BY ME, eine Geschichte über das Erwachsenwerden mit einem besonderen Twist.

Transformers: Aufstieg der Bestien Filmstill

Transformers: Aufstieg der Bestien ©2023 Paramount Home Entertainment

Nun haben die Transformers einen Schritt von den 1980ern in die 1990er gemacht. In TRANSFORMERS: AUFSTIEG DER BESTIEN begleiten wir erneut die bekannten Autobots, die sich aber nun mit einer neuen Gruppe zusammenschließen. Im siebten Teil der Reihe sehen wir erstmalig die Maximals, Roboter, die sich nicht in Autos verwandeln, sondern in Tiere. Diese neuen Figuren stammen aus der “Beast-Wars” Storyline, die in den Jahren 1996 bis 1999 als Animationsserie verfolgt wurde (Erstausstrahlung in Deutschland am 28.03.1998 auf RTL II). Diese Handlung wurde nun ebenfalls für die große Leinwand adaptiert, sodass wir dieses Mal nicht nur Autos, sondern auch Robo-Gorillas, mechanische Adler oder ein Rhinozeros aus Stahl sehen.

Darum geht es…

Nachdem die Welt der Maximals vom planetenverschlingenden Unicron (Colman Domingo) zerstört wurde, fliehen die Roboterwesen auf die Erde. Sie wollen hier einen Schlüssel verstecken, der es ermöglicht, Portale im All zu öffnen. Während die Roboter viele Jahre im Verborgenen leben, wird der Schlüssel gefunden und landet in den Händen der Forscherin Elena (Dominique Fishback). Gleichzeitig versucht der Ex-Soldat Noah Diaz (Anthony Ramos), genug Geld für die medizinische Behandlung seines kleinen Bruders zu bekommen. Da er jedoch keinen Job findet, beschließt er, ein Auto zu stehlen und dieses zu verkaufen. Unwissentlich setzt er sich in den Transformer Mirage (Pete Davidson), der Noah bei der Flucht vor der Polizei hilft. Nachdem Elena den Schlüssel aktiviert und die fiesen Terrorbots auf den Plan ruft, schlägt Mirage den anderen Autobots vor, dass Noah ihnen helfen könnte. So geraten Noah und Elena in einen uralten Konflikt, der sie bis nach Peru führt.

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Rezension:

Über fünf Filme war eine klare Handschrift im TRANSFORMERS-Franchise zu erkennen. Michael Bay hat den Kampfrobotern Leben eingehaucht und die Filme mit seinem typischen Hang zum Bombast dominiert. Doch leider hat sich diese Formel von Film zu Film abgenutzt. Die Zuschauer*innen hatten genug von unübersichtlichen Kämpfen. BUMBLEBEE schien die Erlösung zu sein, ein liebevoller kleiner Film, der sowohl bei Kritiker*innen als auch bei Zuschauer*innen gut angekommen ist. Mit TRANSFORMERS: AUFSTIEG DER BESTIEN kehrt die Reihe allerdings wieder zu alten Schwächen zurück. Statt aus BUMBLEBEE gelernt zu haben, wurde sich wieder auf Bombast konzentriert, ohne eine halbwegs sinnvolle Geschichte zu erzählen. Die TRANSFORMERS sind wieder auf der Suche nach einem Gegenstand, der den Bösen nicht in die Hände fallen darf, ansonsten würde es das Ende der Welt bedeuten. Dabei scheinen die Held*innen immer kurz vor dem Scheitern zu sein, bevor sie dann doch über sich hinauswachsen.

Transformers: Aufstieg der Bestien Filmstill

Transformers: Aufstieg der Bestien ©2023 Paramount Home Entertainment

Der Plot von TRANSFORMERS: AUFSTIEG DER BESTIEN dient weniger dazu, uns eine spannende Geschichte zu erzählen, als einen Rahmen zu geben, damit riesige Maschinen sich in Zeitlupe auf die Mütze hauen können. Der Film bedient unsere niedrigen Instinkte und will uns nicht geistig herausfordern. Wir sollen uns in unsere Kindheit zurückversetzen, in der wir Plastikversionen der Transformers gegeneinandergeschlagen haben, um so einen gewaltigen Kampf zu imitieren. Leider fehlt es den Actionszenen an der nötigen Wucht. Zwar schafft es Regisseur Steve Caple Jr, übersichtliche und aufgeräumte Kämpfe zu zeigen, anders als es bei Michael Bay der Fall war. Wenig verwunderlich, wenn man sich vor Augen führt, dass Caple bereits für CREED II verantwortlich war. Und obwohl wir diesmal dem Geschehen folgen können, fehlt doch ein Quäntchen Bay-Bombast. Nichtsdestotrotz schafft es der Film in vielen der Actionszenen zu unterhalten.

Transformers: Aufstieg der Bestien Filmstill

Transformers: Aufstieg der Bestien ©2023 Paramount Home Entertainment

Lieber gut geklaut, als schlecht selbstgemacht?

Das größte Problem von TRANSFORMERS: AUFSTIEG DER BESTIEN ist die fehlende Originalität. Es gibt einen Lichtstrahl in den Himmel, eine böse Gestalt aus dem All und den klassischen Kampf Gut gegen Böse. Der Film kopiert dabei erfolgreiche Werke der letzten Jahre. Man will sich an die Marvel-Zuschauerschaft anbiedern, ohne dabei eine eigene Identität zu entwickeln. Stattdessen versucht man die erzählerischen Lücken mit Nostalgie zu füllen. Immer wieder werden SONIC: THE HEDGEHOG, E.T. oder der Wu-Tang-Clan erwähnt, damit einem auf jeden Fall klar ist, dass man sich gerade in den 1990er Jahren befindet. Für den nötigen Humor, den ein heutiger Blockbuster scheinbar mitbringen muss, werden auch hier die niedrigsten Instinkte bedient. Pete Davidson lässt seinen Charakter Mirage immer wieder pubertäre Sprüche machen, um zu zeigen, wie “cool” er ist.

Eine weitere Schwäche des Films sind die menschlichen Figuren. TRANSFORMERS: AUFSTIEG DER BESTIEN macht denselben Fehler wie beispielsweise GODZILLA VS KONG. Es wird sich zu viel auf Menschen konzentriert, obwohl man in einen TRANSFORMERS-Film geht, weil man eben diese sehen will. Stattdessen begleiten wir zwei vollkommen unrealistische Figuren, die uns als emotionaler Anker dienen sollen. Doch leider gelingt es nicht so sehr bei einem Ex-Soldaten, der gleichzeitig ein Technik-Genie ist, oder einer Museums-Praktikantin, die Expertin für scheinbar die komplette Menschheitsgeschichte ist. Auch wenn die beiden Figuren vermeintliche Schwierigkeiten im Leben haben, scheint es zu keinem Zeitpunkt um irgendwas zu gehen. Man weiß, dass sich am Ende alle Probleme gelöst haben werden. Dabei bekommen leider sowohl Anthony Ramos als auch Dominique Fishback wenig zu tun und dürfen nur erstaunt in die Kamera schauen oder ängstlich schreien.

Transformers: Aufstieg der Bestien Filmstill

Transformers: Aufstieg der Bestien ©2023 Paramount Home Entertainment

Fazit:

TRANSFORMERS: AUFSTIEG DER BESTIEN ist ein weiterer Transformers-Film, ein Filmgewordener Energydrink, der versucht, unseren Puls höher schlagen zu lassen. Allerdings fehlt dem Film der nötige Bombast und eigene Ideen. Nichts an TRANSFORMERS: AUFSTIEG DER BESTIEN wirkt originell. Alle Elemente hat man bereits in anderen Filmen gesehen, selbst wenn man nur die größten Blockbuster der letzten Jahre kennt. Es scheint vielmehr der Versuch zu sein, ein sich abschwächendes Franchise mit den Erfolgsformeln anderer Filme zu retten. Das Ergebnis ist ein mittelmäßiger Actionfilm, der versucht, unsere Nostalgie auszunutzen, dabei jedoch völlig aus den Augen verliert, eine interessante Geschichte zu erzählen. BUMBLEBEE hat gezeigt, dass es im TRANSFORMERS-Franchise möglich ist, liebevolle Geschichten zu kreieren. TRANSFORMERS: AUFSTIEG DER BESTIEN ist leider ein Schritt in die bereits bekannte falsche Richtung.

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Review Fakten + Credits


Originaltitel Transformers: Rise of the Beasts
Kinostart 6.6.2023
Länge: 127 minuten
Produktionsland United States of America
Genre: Action | Abenteuer | Science Fiction
Regie Steven Caple Jr.
Executive Producer Valerii An | Steven Spielberg | Brian Oliver | Don Granger | Brian Goldner | Dana Goldberg | Brad Fischer | David Ellison
Producer Lorenzo di Bonaventura | Mark Vahradian | Duncan Henderson | Michael Bay | Tom DeSanto | Don Murphy
Kamera Enrique Chediak
Musik Jongnic Bontemps
Cast Anthony Ramos, Dominique Fishback, Peter Cullen, Ron Perlman, Peter Dinklage, Michelle Yeoh, Pete Davidson, Liza Koshy, Cristo Fernández, Luna Lauren Velez, Dean Scott Vazquez, Tobe Nwigwe, Sarah Stiles, Leni Parker, Frank Marrs, Aidan Devine, Kerwin Jackson, Mike Chute, Tyler Hall, Sean Tucker

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