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Review Kurzkritik Fakten + Credits


A Day to Die Filmstill

A Day to Die ©2022 SquareOne Entertainment

Die Karriere von Bruce Willis hatte in den 1990er Jahren ihren Höhepunkt. Willis war ein verlässlicher Action-Star, der nach seinem Durchbruch in STIRB LANGSAM immer wieder in die Rolle des zähen Cops gestiegen ist. Leider scheint es vorbei zu sein mit den glänzenden Zeiten eines einst ikonischen Schauspielers. In den letzten Jahren war Willis immer wieder in mittelmäßigen Filmen zu sehen und wirkte wie ein Schatten seiner selbst. Online kam es sofort zu Gerüchten, dass der Schauspieler keine Lust mehr auf seinen Job habe und nur noch einfache Rollen annehmen würde, um regelmäßig Geld in die Kasse zu spülen. In diesem Jahr kam dann leider heraus, dass etwas ganz anderes der Grund für die Veränderung des Schauspielers sei.

Bruce Willis leidet nun schon seit ein paar Jahren an einer Aphasie, einer Schädigung des Gehirns, die dafür sorgt, dass die Betroffenen Schwierigkeiten beim Sprechen, Verstehen, Schreiben und Lesen haben. Mit zunehmendem Alter werden die Symptome immer schlimmer und deswegen hat Willis Familie im März dieses Jahres bekanntgegeben, dass der einstige Action-Star sich vom Schauspiel zurückziehen werde. In diesem und nächsten Jahr, können wir zwar noch ein paar Filme mit Bruce Willis sehen, alles Filme, die bereits abgedreht worden sind. Ich möchte Bruce Willis und seiner Familie an dieser Stelle viel Kraft wünschen und euch einen der Filme präsentieren, in denen der Schauspieler in diesem Jahr zu sehen war.

Darum geht es…

Eine Eliteeinheit der Polizei soll Geiseln befreien, die Lage scheint aussichtslos, doch ihnen kommt eine Idee. Um die Geiselnehmer zu verwirren und sich einen Eingang in das Gebäude zu verschaffen, schießen Sie mit einer Bazooka auf das Gebäude. Zwar gelingt den Polizisten die Befreiung der Geiseln, allerdings hat der Einsatz Spuren bei den Mitgliedern der Einheit hinterlassen. Ein paar Jahre später verfolgt Connor Connolly (Kevin Dillon), ein ehemaliges Mitglied der Eliteeinheit, einen Gangster, der dann bei einem Schusswechsel zwischen den beiden ums Leben kommt. Dabei wusste Conner nicht, dass er es mit einem von Tyrone Pettis (Leon Robinson) Männern zu tun hatte. So entführt der Drogenbaron die Frau von Connor, der sich nun gezwungen sieht die ehemaligen Mitglieder seiner Einheit zusammenzutrommeln. Allerdings haben sie es nicht nur mit einem Drogenboss zu tun, auch Police Chief Alston (Bruce Willis) hat seine Finger im Spiel.

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Rezension

Ich hoffe, dass ich den Inhalt richtig wiedergegeben habe, es ist nämlich relativ schwierig der konfusen Handlung zu folgen. So leid es mir um Schauspieler wie Bruce Willis oder Frank Grillo (der auch in diesem Film mitspielt) tut, A DAY TO DIE ist ein furchtbarer Film. Die Schuld liegt dabei allerdings nicht bei den Schauspieler*innen. Man kann die Regieanweisungen förmlich riechen: „Sei härter!“, „Sprich noch etwas männlicher“, die Darsteller*innen machen mit dem was sie haben einen soliden Job, allerdings nimmt das Schauspiel auch eine untergeordnete Rolle ein. Regisseur Wes Miller, der schon „Kracher“ wie ATONE oder HELL ON THE BORDER zu verantworten hatte, wollte ganz klar die Action in den Vordergrund stellen, so wie es aussieht wollte er einen Film schaffen, der eine Reminiszenz zu seinen liebsten Action-Filmen aus den 1990ern darstellen soll. Dabei ist er allerdings auf ganzer Linie gescheitert.

A Day to Die Filmstill

A Day to Die ©2022 SquareOne Entertainment

Was beim Schauen zuallererst auffällt ist die Unfähigkeit des Regisseurs Spannung aufzubauen. Wie in der Inhaltsangabe beschrieben beginnt der Film mit einer Geiselbefreiung. Dabei haben wir auch in den ruhigen Szenen, in denen die Polizisten einen Plan aushecken, eine so unruhige Kamera, dass man das Gefühl hat, in einer Achterbahn zu sitzen. Gekrönt wird das ganze von Schnitten, die aus irgendeinem Grund von aufblitzenden Lichtern und „whoosh“ Sounds unterlegt werden. Es entsteht eher die Ästhetik einer mittelmäßigen Krimiserie als die eines Spielfilms. Während die Kamera wackelt und wir durch das Aufblitzen der Lichter kurz vor einem epileptischen Anfall stehen, müssen wir uns dann die wichtigen Figuren einprägen und Fragen uns die ganze Zeit, was überhaupt los ist. Wo befinden wir uns gerade? Wer sind die Geiselnehmer? Was wollen sie? Fragen, auf die wir keine Antworten bekommen. Und dann wird die Situation aufgelöst, indem man zwei Mal mit einer Bazooka in das Gebäude mit den Geiseln schießt. Ich lass das mal so stehen.




Vorsicht, Schleudertrauma!

Zusätzlich ist A DAY TO DIE ein handwerklicher Totalausfall. Die unruhige Kamera entwickelt sich zu einem ständigen Begleiter, vermutlich wollte der Regisseur damit für ein Gefühl der Dynamik sorgen, was gehörig in die Hose geht. Als nächstes fällt dann der Einsatz von offensichtlichen Visual Effects auf. Grundsätzlich ist der Einsatz von digitalen Effekten nichts schlechtes, wenn sie dabei Helfen die Welt des Films glaubwürdiger zu gestalten, wenn sie allerdings als Computer generierte Bilder zu erkennen sind, wurde das Ziel verfehlt. Wie ihr euch vermutlich denken könnt, ist es in A DAY TO DIE nicht gelungen eine glaubwürdige Illusion zu erzeugen, Blut sieht falsch aus, Rauchwolken wirken unpassend und selbst bei einem stehenden Auto wackeln die Hintergründe, als wäre das Fahrzeug noch irgendwie in Bewegung.

A Day to Die Filmstill

A Day to Die ©2022 SquareOne Entertainment

Weiterhin wäre da noch das furchtbare Drehbuch. Sind wir mal ehrlich, wenn die Hauptfigur Connor Connolly heißt, wie viel Kreativität will man dann noch erwarten. Stattdessen werden diverse unpassende Plots in einen Topf geworfen und zu einem geschmacklosen Brei verrührt. Es geht so weit, dass die toughen Typen sich irgendwann mit dem Gegenspieler, der vorher Connors schwangere Frau entführt hat (!) verbrüdern, um gegen eine andere Bedrohung vorzugehen. Abschließend gibt uns das miserable Sound-Editing den Rest. Es kommt immer wieder dazu, dass sich zwei Figuren unterhalten und man die eine nicht versteht, weil die Lautstärken schlecht gemischt sind. Zusätzlich werden wir von einem konstant treibenden Soundtrack durch den Film geschoben, dass man am Ende völlig fertig zusammensackt und nicht mehr weiß, was in den letzten anderthalb Stunden passiert ist.

Fazit

A DAY TO DAY ist für mich ein heißer Anwärter für den schlechtesten Film des Jahres. Hier ist wirklich alles falsch gelaufen, was falsch Laufen kann. Die Handlung des Films kann sich nicht für einen Weg entscheiden und wird dadurch zu völligem Nonsens. Darüber hinaus sieht der Film aus, als würde er aus der Trash-Film-Schmiede Asylum stammen und hat einen Soundtrack aus der Hölle. Das einzig positive was ich dem Film abgewinnen kann, ist das Bruce Willis mit wenig Aufwand etwas Geld für seinen Ruhestand verdienen konnte. Ihr könnt euch diesen Film auf jeden Fall sparen, nicht mal Trash-Fans werden Spaß mit diesem Totalausfall haben.

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