Am vergangenen Donnerstag kam der neue Animationsfilm von Pixar in die Kinos, der uns in die Weiten des endlosen Weltalls mitnimmt und die abenteuerliche Geschichte des jungen Astronauten Buzz erzählt, der später als Actionfigur in der TOY STORY-Reihe auftaucht. Doch nicht überall kann man das Prequel auf der große Leinwand erleben, denn in neun Staaten wurde der Film verboten…

Doch der Grund ist kein unbekannter, gleichgeschlechtliche Liebe wird noch immer in einigen Ländern verpönt, in vielen sogar noch unter Strafe. Und da man in LIGHTYEAR eine Szene sieht, in welcher sich zwei weibliche Figuren küssen, verweigerten die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Katar, Oman, Indonesien, Bahrain, Malaysia und Kuwait das Zeigen des Disney-Streifens. Doch dies war mitnichten das erste Mal, dass Länder einen Marvel-Film wegen gezeigter Homosexualität nicht zeigen wollten…

 

DOCTOR STRANGE 2

Doctor Strange in the Multiverse of Madness

Doctor Strange in the Multiverse of Madness ©2022 Walt Disney | Marvel

Am 4. Mai 2022 kam endlich das neue Kinoabenteuer mit Dr. Stephen Strange in die Lichtspielhäuser, jedoch nicht in alle Staaten: Denn die Länder Saudi-Arabien und Ägypten zeigten den Film nicht. Grund war, dass Schauspielerin Xochitl Gomez in ihrer Rolle der America Chavez zwei Mütter hat.

Da Homosexualität in Saudi-Arabien verboten ist und sogar zu einer Todesstrafe führen kann, entschied der Staat, den Film keineswegs auszustrahlen. Ägypten zeigt den Film aus diesem Grunde nicht.

 

PHANTASTISCHE TIERWESEN 3

Auch erst vor kurzem wurde ein großer Blockbuster-Film wegen Homosexualität in China zensiert. So das am 7. April 2022 endlich erschienene neue Kinoabenteuer aus der magischen HARRY POTTER-Welt.

Der dritte Film beleuchtete, wie es bereits der Titel andeutete, mehr von Dumbledores Vergangenheit und deren Geheimnissen. Und zur Vergangenheit von Albus Dumbledore gehört auch seine enge und zwiespältige Beziehung zu Gellert Grindelwald. Während dies im zweiten Film noch bloße Andeutung blieb und davon gesprochen wurde, dass sie sich wie Brüder nahestanden, begann der dritte Teil direkt damit, dass Dumbledore von seiner Liebe zu Grindelwald erzählte.

Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse

Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse ©2022 Warner Bros. GmbH

In China wurde dieser Moment sehr kritisch gesehen und kurzerhand zensiert. Dadurch wurden all die Szenen, in denen Albus Dumbledore über seine Liebe zu Gellert Grindelwald sprach einfach gestrichen. So unter anderem die gleich zum Beginn getätigte Äußerung Dumbledores „weil ich dich geliebt habe“. Später im Film, wurde dann zum zweiten Mal eine Aussage herausgestrichen. So nahm man nämlich aus dem Gespräch zwischen Newt Scamender und Albus Dumbledore die folgende Aussage heraus: „Der Sommer, in dem Gellert und ich uns verliebt haben“.

Das hinter dem Film stehende Studio Warner Bros. gab dieser Zensur statt. Und sie gaben in einem Statement an, dass durch die Kürzung der Geist des Filmes nicht verloren ginge. Es sei ihnen wichtig, dass „das Publikum auf der ganzen Welt diesen Film sieht und genießt“, auch wenn mit den „geringfügigen Änderungen“…

 

ETERNALS

Am 3. November 2021 erschien der neue Marvel-Film ETERNALS in den deutschen Kinos. Doch nicht in allen Ländern, denn fünf Staaten verweigerten das Zeigen des MCU-Films. So haben die Nationen Katar, Saudi-Arabien, Oman, Kuwait und Bahrain den Marvel-Streifen für ihre Lichtspielhäuser verboten.

Ein Grund für die Entscheidung war der in ETERNALS dargestellte erste homosexuelle Superheld des Marvel Cinematic Universe, der von Brian Tyree verkörperte Phatos. Doch es ist davon auszugehen, dass dies nicht der einzige Grund für das Verbot des Films ist. Denn nicht nur in diesen Staaten ist die Homosexualität verboten…

Eternals

Eternals ©2021 Walt Disney Germany | Marvel

In den Vereinigten Arabisches Emiraten, Ägypten und Jordanien wurde so zwar die intime Szene zwischen Phatos und seinem Mann aus dem Film entfernt. Doch man kann auch festhalten, dass auch keine heterosexuelle intime Szenen gezeigt wurden. Die Staaten Katar, Saudi-Arabien, Oman, Kuwait und Bahrain wollten nicht nur dies, sondern viel härtere Änderungen durch die dortigen Zensur-Behörden vornehmen. Filmverleih Disney stimmte dem jedoch nicht zu, und so entschieden sich die Nationen gegen das Zeigen des Films.

Ein weiterer Punkt ist die Darstellung der Schöpfungsgeschichte: So erzählte der Film von den mächtigen Wesen Celestials, die für die Schöpfung allen Lebens und somit auch der Erzeugung des Menschen verantwortlich sind. In einigen Ländern stößt dieser Handlungsstrang stark auf und wie Deadline berichtete, wird dies als Blasphemie gesehen…