Review Fakten + Credits

Kurzreview

aus dem Programm der 75. Internationalen Filmfestspiele von Berlin

Im flackernden Licht verschwimmen die Lebenswege wortkarger Protagonist*innen zu einem Flimmern von Erinnerungen und Gemütszuständen. Ort des Geschehens: eine Diskothek, in der die Zeit stehen geblieben scheint. Zumindest erweckt das Dahintreiben der vier Hauptfiguren, der Barbesitzerin (Doreen Toh), eines Besuchers (Lim Poh Huat), der Tänzerin (Tan Xin Ven) und des Lieferjungen (Edward Tan), diesen Eindruck. Deren Schicksale verweben sich in pulsierenden Beats und neongetränkten Lichtershows zu einem einnehmenden Kurzfilm. Nelson Yeoh greift die traumwandlerische Atmosphäre seines Spielfilmdebüts DREAMING AND DYING auf und konzentriert sie in einem Bilderrausch, der intime Augenblicke mit Gruselmomenten ineinanderfließen lässt.

Ein Dahintreiben im lebendigen Beat und aufsteigendem Zigarettenrauch, ein Sehnsuchtsuchen zwischen Licht und Schatten, eine Bildcollage, der verlassene Seelen nicht entfliehen können. Vom Spiegel starren einsame Gestalten zurück, Geborgenheit finden sie in der nostalgischen 80er-Disco-Atmo. THROUGH YOUR EYES kreiert ohne große Worte einen Sog, der innerhalb zwanzig Minuten eindringliche Momente aus der überschaubaren Kulisse herausholt. Während die Figuren in Trance und Standbildern der Zeit nachhängen, ist der Club längst als Hauptcharakter an ihre Seite getreten. Verlockend verleitet er sie und das Publikum zu einem letzten Tänzchen. Keines, das Antworten auf Fragen bereithält, aber eines, das inszenatorisch und erzählerisch einen ganz eigenen Rhythmus findet.

Wie hat Dir der Film gefallen?
(Bisher gibt es keine User-Bewertung zu diesem Film)

Loading...

Review Fakten + Credits

Wie hat Dir der Film gefallen?
(Bisher gibt es keine User-Bewertung zu diesem Film)

Loading...