Originaltitel: Small World
Kinostart: 16.09.2021
Länge: ca. 117 Minuten
Produktionsland: Polen
Regie: Patryk Vega
Schauspieler:innen: Piotr Adamczyk | Enrique Arce | Jim Conway
Genre: Action | Krimi | Drama
Verleih: Kinostar
Nur selten schaffen es polnische Filme international bekannt zu werden. Zumeist sind es unpopuläre Low-Budget-Filme oder hochtrabende Monumentalwerke. Zu einem der erfolgreichsten Werke dieses Jahrhunderts zählt der Kurzfilm EINE MÄNNERSACHE, der sogar für einen Oscar nominiert wurde. Doch seit wenigen Jahren ist ein Regisseur mit seinen Werken auf dem Vormarsch die polnische Filmkunst zu revolutionieren. Auch wenn er nicht nur im eigenen Land teilweise stark für seine Filme kritisiert wird, so ist es doch Patryk Vegas Ziel eine große internationale Karriere zu erleben – und für diesen Traum kämpft er hart. Schon als Teenager wurde er in das polnische Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen, weil er als jüngster Schöpfer der Computergrafik bekannt wurde. Seit 1998, im Alter von 21 Jahren, ist er als Drehbuchautor und Filmregisseur tätig und hat seither einige Kassenerfolge produziert – wird aber offenbar von den Kritiken gehasst.
So waren seine Werke BOTOKS und LOOP sowie einige weitere Werke beim Filmpreis Węże nominiert, der seit 2012 an die schlechtesten polnischen Filme verliehen wird. Insgesamt wurden seine Werke fünf Mal bisher mit diesem Anti-Preis ausgezeichnet. Erstmals aufmerksam bin ich selbst auf Patryk Vega Anfang 2020 als sein Film BAD BOY während der Berlinale in einem speziellen Pressescreening vorgeführt wurde, welches in einem Hotelzimmer auf einer eigens eingerichteten Leinwand stattfand und bei dem ich völlig allein drinsaß – ziemlich weird. Überraschenderweise hat es das Werk jedoch geschafft mich zu flashen und auf eine beeindruckende emotionale, teilweise aber auch krankhafte Achterbahnfahrt der Gefühle mitzunehmen. Mit einer sehr unkonventionellen Direktheit, die häufig verknüpft wird mit einer kriminalistischen oder actiongeladenen Darstellungsweise nimmt sich Vega immer wieder auch soziologischen Problematiken an und fühlt diesen auf den Zahn.
Darum geht es…
Als Ola im Alter von gerade einmal vier Jahren entführt wird, ist es die verzweifelte Mutter, die ihr prompt nachjagt und versucht sie zu retten, bevor die Entführer es schaffen das Mädchen über die polnisch-russische Grenze zu überführen. Doch die Mutter wird vom Polizisten Robert Goc aufgehalten, welcher nur seiner Arbeit nachgeht. Als jedoch festgestellt wird, dass eben jene Unterbrechung der Verfolgung dazu führt, dass die Entführer es in sichere Gefilde schaffen, fühlt sich Robert schuldig und fasst einen Entschluss alles dafür zugeben, der Mutter ihr Kind wiederzubringen. Ein Jahrzehntelanger Kampf erwartet ihn, in welchem er mit Schicksalen, Problematiken und Katastrophen über Ländergrenzen hinweg konfrontiert werden, die ihn selbst Stück für Stück seelisch zerfressen. Die Suche gestaltet sich als äußerst schwierig und es ist ungewiss, ob er sein Ziel je erreichen wird.
Rezension
„Was für eine Spezies sind wir, wo wir unsere eigenen Kinder nicht beschützen können?“
Mit diesem Zitat leitet Vega seinen Film ein und schafft es prompt dem Publikum ein ungutes Gefühl zu vermitteln. Doch sind wir einmal ehrlich – hat er nicht recht? Im hiesigen Film nimmt er sich einer Thematik an, die es nur selten schafft, gehört zu werden und äußerst schwerwiegend ist. Schon im Film 8MM – ACHT MILLIMETER aus dem Jahr 1999 wird eine ähnliche Thematik aufgerufen, auch wenn dort nicht die vollen Ausmaße der schrecklichen Realität gezeigt werden, dadurch, dass die grausame Ermordung „nur“ an einem jungen Mädchen vollzogen wurde und man sich somit eher mit der Thematik des Snuff-Films beschäftigt als der Tragödie des Kindesmissbrauchs und -verkaufs. Schon hier sollte klar sein, dass viele Zuschauende mit SMALL WORLD nicht umgehen werden können, denn drastische Darstellungen mit Kindern sind schwer zu verdauen für jegliches Gemüt.
Aus diesem Grund bleibt auch eine gewisse Zwiespältigkeit im Rückblick auf den Film vorhanden, da wir schon ziemlich explizite Bilder gezeigt bekommen, die sehr nah an Kinderpornografie grenzen, aber schon auch geschickt von Vega eingesetzt sind durch entsprechende Abblendungen, Unschärfen oder Kameraperspektiven. Sprich das Publikum weiß in jeder Sekunde um die schrecklichen Taten, die gerade geschehen und allein die Vorstellungskraft wird so extrem ausgereizt, dass nicht auszuschließen ist, dass Menschen hier psychisch hart getroffen werden können. Hier kommt eben die Frage auf: Muss das wirklich sein? Ist dies nicht vielleicht sogar Nährboden für Pädophile? Auf der anderen Seite ist es doch sehr wichtig diese Themen einmal anzusprechen und den Menschen vor Augen zu führen, wie drastisch die und gegenwärtig die Thematik ist, denn wenn wir ehrlich sind, liefern uns die gängigen Medien im Alltag hier kein wirklich konkretes Bild.
Genaue Zahlen sind schwer zu finden
Da es sich um einen Spielfilm und nicht um eine Dokumentation handelt, ist damit zu rechnen, dass einige Sachen durchaus sehr fiktionalisiert wurden, um einen entsprechenden Spannungsbogen zu erzeugen und zeitgleich das Publikum anhand von drastischen Fakten aufzurütteln. Tatsächlich ist es auch schwer genannte Zahlen zu bestätigen, die in SMALL WORLD genannt werden. So hängt vor allem die Angabe von 1,5 Millionen Kindern, die jährlich für sexuelle Ausbeutung, Betteln, Organhandel und Rituale verkauft werden sollen, noch nach. Eine Recherche zeigt, dass eine genaue Zahl jedoch nicht wirklich ermittelbar und benennbar ist. So liefert uns der ECPAT Deutschland e.V., welcher sich zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung einsetzt, gerade einmal Zahlen von rund 30.000 Fällen binnen zwei Jahren – allerdings waren diese alle behördlich registriert (Weblink). Auf die Dunkelziffer wird hierbei nicht genauer eingegangen.
Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. nennt für 2013-2014 gerade einmal 4000-5000 Fälle, in denen Kinderhandel in Europa betrieben wurden (wohlgemerkt wäre selbst diese Zahl noch unfassbar schrecklich)(Weblink). Dies sei jedoch nur eine Schätzungszahl. Es gibt aber auch gegenteilige Informationen. So ist auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung zu finden, dass die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) den weltweiten Menschenhandel auf rund 20 Millionen schätzt und 25% davon auf Kinder zurückzuführen seien, was sogar ganzen fünf Millionen Kindern entsprechen würde (Weblink). Fakt in jedem Fall ist jedoch, dass Vegas Daten nicht wirklich bestätigt, aber ebenso wenig belegt werden können, da selbstverständlich eine viel zu große Dunkelziffer existiert.
Es ist nicht das erste Mal
Dennoch ist es spannend, wie sich Vega solcher Thematiken annimmt und fast schon dokumentarisch einer Ermittlerfigur folgt, die einen großen Teil des Lebens damit verbringt eine einzige Person zu finden und uns damit mitnimmt auf eine Reise, wie sie fast unvorstellbar ist. Wir lernen somit die verschiedenen Aspekte des Menschenhandels in erschreckenden Einzelheiten kennen und werden nicht nur durch die unfassbare Selbstverständlichkeit dieses Themas in gewissen Kreisen schockiert, sondern tatsächlich auch durch die Darstellung der psychischen Veränderung aller elementaren Figuren. Auch hier ist nicht nachgewiesen, wie wissenschaftlich fundiert das ganze Thema aufgearbeitet ist, doch ist Vega durchaus zuzutrauen, dass er sich ausführlich damit beschäftigt hat.
So ist seit März dieses Jahrs auf Youtube eine Dokumentation kostenlos von ihm zu sehen, in welcher er selbst zeigt, wie er sich intensiv mit dieser Problematik auseinandersetzt und statt irgendwelcher Bücher, Statistiken oder Abhandlungen zu studieren sich selbst an Täter und Opfer heranwagt. In seinem Film EYES OF THE DEVIL sehen wir, wie sich Vega mit einer Mutter auseinandersetzt, die ihr noch nicht geborenes Kind verkaufen will. Zudem werden ausführliche Dialogsequenzen gezeigt die sowohl Aussagen von einem Vermittler als auch einem Menschenhändler selbst zeigen und beunruhigendes offenbaren. Zudem wird uns ein Opfer vorgestellt, welches durchaus Inspiration für SMALL WORLD sein könnte. Dennoch steht EYES OF THE DEVIL arg in der Kritik, auch wenn die Youtube-Kommentare selbst ein eher positives Bild widerspiegeln. Ob diese Interviews tatsächlich so stattgefunden haben, weiß wohl nur Patryk Vega selbst, doch viele getätigte Aussagen lassen sich durchaus belegen.
Bilder, die im Kopf bleiben
In fast schon skandinavischer düsterer Darstellungsweise offenbart uns Vega im hiesigen Film einen Schreckensmoment nach dem anderen. Dabei ist gar nicht genau benennbar, ob die Story selbst schlimmer ist, oder die Erkenntnis des Zuschauenden hinsichtlich der emotionalen Zerrüttung der Protagonisten. Einerseits ist es immer wieder wie ein Schlag in die Magengrube mit ansehen zu müssen, wie das entführte Mädchen eine vollkommene Persönlichkeitsänderung durchlebt und frühzeitig auf ein Leben indoktriniert wird, welches schrecklicher kaum sein könnte, für sie jedoch zur alltäglichen Realität wird. Aus einem jungen und lebensfrohen Mädchen wird Stück für Stück eine Art menschlicher Zombie herangezüchtet, welcher Vergewaltigungen, und sogar deutlich sadistischere Ereignisse als normal betrachtet.
Äußerst prägend dabei ist eine Szenerie, in der das Mädchen es nicht schafft, den zahlenden Kunden zu einer Erektion zu führen und sich dafür die Schuld gibt. Und es kommt sogar noch schlimmer, denn aus vollkommener Selbstverständlichkeit, die eine gewisse Routine darstellt, lässt sie sich dafür auch noch brutal bestrafen und entschuldigt sich auch dafür noch. Es ist regelrecht verstörend dieser Szenerie zu folgen, in dem Bewusstsein, dass dies nicht nur in dieser fiktiven Darstellung existiert.
Es hätte so “gut” sein können
Gleichzeitig offenbart uns Vega aber noch eine andere schwere Geschichte. Während wir das Leben des Polizisten nämlich über den gesamten Film hinweg verfolgen, ist deutlich auszumachen, einerseits wie hart es für ihn ist die Beweismaterialien zu sichten und immer wieder mit Kinderpornografie und Gewalt an Kindern konfrontiert zu werden. Viel heftiger ist andererseits jedoch, der zunehmende Selbstzweifel, hinsichtlich dessen, dass diese Lebensaufgabe zunehmend Besitz von ihm ergreift und er zunehmend selbst in den Abgrund gezogen wird. Vega zeigt uns somit, dass die Arbeit mit solch einer Thematik nicht einfach an einem vorüber geht oder man diese irgendwann von sich wegstoßen könne. Er schafft zudem eine Ebene beim Publikum zwischen Wut und Mitleid dahingehend, dass wir sehen, dass er nur gutes im Sinn hat und wir ihm leidlich zusehen müssen, wie seine persönliche Neigung sich gegen seinen Willen immer mehr verändert und die Herausforderung des Widerstands wächst.
Doch leider hat SMALL WORLD einige gewaltige Probleme. So dramatisch und stark die Story auch sein mag, so hat sich Vega doch dazu bekannt einen Spielfilm gemacht zu haben. In dieser Betrachtung jedoch wirken viele filmische Elemente jedoch ziemlich laienhaft und enttäuschend. Nicht nur, dass die Polizeigewalt nicht so ganz ernst genommen werden kann und besonders der letzte Part doch plötzlich immer mehr in einen abenteuerlichen Actionfilm gewandelt wird, es fehlen auch an vielen anderen Punkten Elemente, die eine Verbindung zwischen Zuschauenden und Film aufbauen könnten. Zwar ist Hauptdarsteller Aleksey Serebryakov, den wir zuletzt in NOBODY gesehen haben, noch ein Sympathieträger, mit welchem wir mitleiden können, doch nahezu alle anderen Figuren wirken doch sehr überspitzt und unnahbar. Immer wieder fehlt die Natürlichkeit in den Szenen, weshalb SMALL WORLD doch arg aufgesetzt erscheint.
Fazit
Unterm Strich hat Patryk Vega mal wieder einen Film geschaffen, den eindeutig seine Handschrift trägt und wohl von niemandem sonst so drastisch hätte in Szene gesetzt werden können. Er geht dafür an den Rand der Gesetzlichkeiten und bewegt sich auf einem ziemlich schmalen künstlerischen Grad, der letztlich vollkommen zurecht mit einer FSK 18 bewertet wird. Er spricht dabei ein unglaublich wichtiges Thema an, welches eigentlich viel präsenter bei den Menschen sein sollte. Auch wenn viele filmische Elemente stümperhaft umgesetzt wurden und rein aus cineastischer Perspektive den Film nicht gerade empfehlenswert machen, schafft es doch die Brisanz und Wichtigkeit der Story, das Werk so aufzuwerten, dass ich durchaus sage, dass man den Film gesehen haben sollte. Letztlich war wohl der große Fehler, dass eine solche komplexe und große Handlung in nur einen einzigen Film gepackt wurde und damit ein hohes Pacing aufgerufen wird, welches vielen Szenen nicht gerecht wird.
SMALL WORLD bietet äußerst viel Diskussionsstoff und sollte zumindest inhaltlich Teil der Schulbildung sein, auch wenn es unverantwortlich wäre das Werk Kindern vorzuführen.
Nachdem Regisseur Patryk Vega mich bereits im vergangenen Jahr mit seinem Film BAD BOY völlig überraschte und diesen sogar in meiner Top 5 des Jahres 2020 landen ließ, waren meine Ohren doch sehr gespitzt, als es hieß das nun ein neuer Film von ihm startet. Vorweg sei gesagt, dass dies ein Werk ist, absolut die Handschrift von Vega trägt und sich doch schier komplett abgrenzt von seinem letztjährigen Film. Da es in Small World um Vergewaltigung, Kindesmissbrauch, Menschenhandel und Sadismus geht, solltet ihr an dieser Stelle gewarnt sein, dass selbst eine FSK 18 noch zu tief gegriffen ist und viele Menschen mit diesem Film ihre Probleme haben werden. Nichtsdestotrotz ist es mir ein Bedürfnis das Werk zu empfehlen, denn es wird eine Thematik aufgerufen, die weitestgehend viel zu unbekannt ist. Auch wenn aus cineastischer Betrachtung der Film doch sehr viele Schwächen zu bieten hat und sowohl schauspielerisch als auch visuell bei weitem nicht dem entspricht, was wir in Bad Boy sehen konnten, so ist dies doch ein Werk, welches mittels seiner Bedeutung unglaublich viel wett macht. Insbesondere die charakterlichen und psychischen Veränderungen der Protagonisten sind einfach nur erschreckend und zugleich völlig nachvollziehbar.
Schlussendlich sei angemerkt, dass ihr in meiner Langreview noch einen spannenden Vermerk auf einen weiteren Film von Vega erhaltet, der in diesem Zusammenhang einmal angesehen werden sollte. Von mir gibt es einen Daumen hoch, aber auch eine eindringliche Warnung, dass dies nichts für schwache Gemüter ist!
Original title: Small World
Theatrical release: 16.09.2021
Length: approx. 117 minutes
Country of production: Poland
Director: Patryk Vega
Actors: Piotr Adamczyk | Enrique Arce | Jim Conway
Genre: Action | Crime | Drama
Distributor: Kinostar
Polish films rarely make it to international fame. Most of them are unpopular low-budget films or high-flown monumental works. One of the most successful works of this century is the short film EINE MÄNNERSACHE, which was even nominated for an Oscar. But for a few years now, a director has been on the rise to revolutionise Polish cinematic art with his works. Even though he is sometimes heavily criticised for his films, not only in his own country, Patryk Vega‘s goal is to experience a great international career – and he is fighting hard for this dream. Even as a teenager, he was entered into the Polish Guinness Book of Records for being the youngest creator of computer graphics. In 1998, at the age of 21, he became a screenwriter and film director and has since produced several box-office successes – but is apparently hated by the critics.
For example, his works BOTOKS and LOOP, as well as several other works, were nominated at the Węże Film Prize, which has been awarded to the worst Polish films since 2012. In total, his works have been awarded this anti-prize five times so far. I first became aware of Patryk Vega myself at the beginning of 2020 when his film BAD BOY was screened during the Berlinale in a special press screening, which took place in a hotel room on a specially set up screen and where I sat in completely alone – pretty weird. Surprisingly, however, the work managed to flash me and take me on an impressive emotional, but at times also morbid rollercoaster ride of emotions. With a very unconventional directness, which is often combined with a criminalistic or action-packed style, Vega repeatedly takes on sociological problems and gets to the bottom of them.
That’s the story about
When Ola is kidnapped at the age of just four, it is the desperate mother who promptly chases after her and tries to rescue her before the kidnappers manage to get the girl across the Polish-Russian border. But the mother is stopped by police officer Robert Goc, who is just doing his job. When it is discovered that this interruption in the pursuit leads to the kidnappers making it to safety, Robert feels guilty and decides to do everything in his power to bring the child back to the mother. A decades-long struggle awaits him, in which he is confronted with fates, problems and catastrophes across national borders that eat away at his soul piece by piece. The search turns out to be extremely difficult and it is uncertain whether he will ever reach his goal.
Review
“What kind of species are we where we can’t protect our own children?”
Vega introduces his film with this quote and promptly manages to give the audience an uneasy feeling. But let’s be honest for once – isn’t he right? In this film he tackles a topic that rarely manages to be heard and is extremely serious. Already in the film 8MM – EIGHT MILLIMETERS from 1999 a similar theme is called up, even if the full extent of the terrible reality is not shown there, due to the fact that the cruel murder was “only” carried out on a young girl and thus one deals with the theme of the snuff film rather than the tragedy of child abuse and sale. Already here it should be clear that many viewers will not be able to handle SMALL WORLD, because drastic depictions with children are hard to digest for any mind.
For this reason, a certain ambivalence remains when looking back on the film, as we are shown quite explicit images that border very closely on child pornography, but are also cleverly used by Vega through appropriate fades, blurs or camera perspectives. In other words, the audience is aware of the terrible deeds that are happening every second, and the imagination alone is stretched to such an extreme that it cannot be ruled out that people could be psychologically affected. Here the question arises: Is this really necessary? Is this not perhaps even a breeding ground for paedophiles? On the other hand, it is very important to address these issues and to make people aware of how drastic and present the subject matter is, because if we are honest, the common media in everyday life do not really provide us with a concrete picture.
Exact figures are hard to find
Since this is a feature film and not a documentary, it is to be expected that some things have been very fictionalised in order to create an appropriate tension and at the same time to shake up the audience with drastic facts. In fact, it is also difficult to confirm the figures mentioned in SMALL WORLD. In particular, the figure of 1.5 million children sold annually for sexual exploitation, begging, organ trafficking and rituals still hangs in the air. Research shows, however, that an exact figure cannot really be ascertained and named. For example, ECPAT Deutschland e.V., which works to protect children from sexual exploitation, gives us figures of around 30,000 cases within two years – but all of them were registered by the authorities. The number of unreported cases is not discussed in detail. (Weblink)
The Professional Association of Paediatricians and Adolescent Doctors (Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.) also mentions just 4000-5000 cases of child trafficking in Europe for 2013-2014 (mind you, even this figure would still be unbelievably terrible)(Weblink). However, this is only an estimate. There is also information to the contrary. On the website of the Federal Agency for Civic Education, for example, it can be found that the International Labour Organisation (ILO) estimates worldwide human trafficking at around 20 million and that 25% of this is attributable to children, which would correspond to as many as five million children (Weblink). The fact is, however, that Vega’s data cannot really be confirmed, but neither can it be substantiated, since the number of unreported cases is far too high.
It’s not the first time
Nevertheless, it is exciting how Vega takes on such themes and follows, almost like a documentary, an investigator character who spends a large part of his life trying to find a single person and thus takes us on a journey that is almost unimaginable. We thus learn about the various aspects of human trafficking in horrifying detail and are shocked not only by the inconceivable matter-of-factness of this subject in certain circles, but indeed by the depiction of the psychological transformation of all the elementary characters. Again, it is not proven how scientifically sound the whole subject has been worked out, but Vega can certainly be credited with having dealt with it extensively.
Since March of this year, a documentary by him can be seen free of charge on Youtube, in which he himself shows how he intensively deals with this problem and instead of studying any books, statistics or treatises, he himself approaches the perpetrators and victims. In his film EYES OF THE DEVIL we see Vega dealing with a mother who wants to sell her unborn child. In addition, extensive dialogue sequences are shown, which show statements from both a mediator and a trafficker himself and reveal disturbing things. We are also introduced to a victim who could well be the inspiration for SMALL WORLD. Nevertheless, EYES OF THE DEVIL is heavily criticised, even if the YouTube comments themselves reflect a rather positive image. Only Patryk Vega himself knows whether these interviews actually took place, but many of the statements made can be substantiated.
Images that stay in mind
In an almost Scandinavian gloomy style, Vega reveals one moment of terror after another in this film. It is hard to say whether the story itself is worse or the viewer’s realisation of the emotional breakdown of the protagonists. On the one hand, it is always like a punch in the gut to see how the abducted girl undergoes a complete personality change and is indoctrinated at an early age to a life that could hardly be more terrible, but which becomes an everyday reality for her. A young and cheerful girl is gradually bred into a kind of human zombie who regards rape and even much more sadistic events as normal.
Extremely formative is a scene in which the girl fails to lead the paying customer to an erection and blames herself for it. And it gets even worse, because out of complete self-evidence, which represents a certain routine, she also allows herself to be brutally punished for it and even apologises for it. It is downright disturbing to follow this scene, knowing that this does not only exist in this fictional representation.
It could have been so “good”
At the same time, Vega reveals another difficult story. As we follow the life of the police officer throughout the film, it is clear on the one hand how hard it is for him to sift through the evidence and to be confronted again and again with child pornography and violence against children. Much more intense, however, is the increasing self-doubt regarding the fact that this life task is increasingly taking possession of him and he is increasingly being pulled into the abyss himself. Vega thus shows us that working with such a theme does not simply pass you by or that you can push it away from you at some point. He also creates a level in the audience between anger and pity in that we see that he only has good in mind and we have to watch him suffer as his personal inclination changes more and more against his will and the challenge of resistance grows.
But unfortunately SMALL WORLD has some huge problems. As dramatic and strong as the story may be, Vega has professed to have made a feature film. In this viewing, however, many cinematic elements seem rather amateurish and disappointing. Not only can the police violence not be taken seriously and especially the last part suddenly turns more and more into an adventurous action film, there are also many other missing elements that could build a connection between the audience and the film. Although the main actor Aleksey Serebryakov, whom we last saw in NOBODY, is still a sympathetic figure with whom we can sympathise, almost all the other characters seem very exaggerated and unapproachable. Again and again, the scenes lack naturalness, which is why SMALL WORLD seems so artificial.
Conclusion
The bottom line is that Patryk Vega has once again created a film that clearly bears his signature and could probably not have been staged so drastically by anyone else. He goes to the edge of the legalities and moves on a rather narrow artistic path, which is ultimately quite rightly rated FSK 18. In doing so, he addresses an incredibly important topic that should actually be much more present in people’s minds. Even though many cinematic elements were implemented bunglingly and do not exactly make the film recommendable from a purely cinematic perspective, the explosiveness and importance of the story manages to enhance the work in such a way that I definitely say you should have seen the film. Ultimately, the big mistake was probably that such a complex and large plot was packed into just one film, thus invoking a high pacing that does not do justice to many scenes.
SMALL WORLD offers a lot to discuss and should be part of school education, at least in terms of content, even if it would be irresponsible to show it to children.
Schauspieler:in | Rolle |
Piotr Adamczyk | Robert |
Enrique Arce | John |
Jim Conway | Commander |
Andris Keiss | Oleg |
Aleksey Serebryakov | Kiryl |
Piotr Stramowski | Roman |
Sally Day | Jane |
Katie Glaister | Stephanie |
Anastasiya Mikulchina | Tania |
Montserrat Roig de Puig | Jasmina |
Julia Wieniawa-Narkiewicz | Ola |
Jessica Sara Witenko | junge Ola |
Marieta Zukowska | Marta |
Slavek Akhtanin |
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