FilmkritikIn KürzeCast
Jetzt auf Amazon kaufen oder leihen
FSK 16

FSK 16 ©FSK

Originaltitel: Madres
Kinostart: 08.10.2021
Länge: ca. 83 Minuten
Produktionsland: USA
Regie: Ryan Zaragoza
Schauspieler:innen: Ariana Guerra | Tenoch Huerta | Elpidia Carrillo
Genre: Horror | Thriller
Verleih: Amazon Prime Video

Madres - Der FluchMADRES ist einer von vier Filmen, die 2021 in der Reihe Welcome to the Blumhouse erschienen sind. Bei Blumhouse Productions handelt es sich um ein im Jahre 2000 gegründetes Filmstudio, das sich vor allem auf Horrorfilme spezialisiert hat. So sind bei dem Studio unter anderem Filme wie INSIDIOUS, THE PURGE, GET OUT, HAPPY DEATH DAY und viele mehr veröffentlicht worden. Mit der Reihe Welcome to the Blumhouse, kooperiert das Studio mit Amazon Prime Video und hat so in den Jahren 2020 und 2021 jeweils im Oktober vier Filme veröffentlicht. In diesem Jahr gab es neben MADRES noch die Filme BINGO HELL, ein Streifen über höllisches Glücksspiel, BLACK AS NIGHT, ein Film über Teenager, die Vampire aus ihrer Nachbarschaft vertreiben wollen, und THE MANOR, der von übernatürlichen Ereignissen in einem Pflegeheim handelt.

Der Film MADRES konzentriert sich auf ein junges Paar, dass ihr Glück auf dem Land sucht. Dabei basiert der Film auf schockierenden wahren Begebenheiten, die man allerdings nicht vorwegnehmen sollte. Es handelt sich bei dem Film um das Debut von Regisseur Ryan Zaragoza, der bisher nur den siebenminütigen Kurzfilm THE PAINTER inszeniert hat. Auch die Schauspieler*innen sind vorher eher in Nebenrollen aufgetaucht und haben nun in diesem Film die Chance ihr Können unter Beweis zu stellen. So spielt Ariana Guerra eine hochschwangere Autorin und Tenoch Huerta ihren Ehemann, der einen neuen Job auf dem Land gefunden hat.

Darum geht es…

Diana (Ariana Guerra) ist hochschwanger und zieht nun gemeinsam mit ihrem Mann Beto (Tenoch Huerta) ins Golden Valley, nördlich von ihrer Heimatstadt Los Angeles. Hier hat Beto einen Job als Manager auf einer Farm gefunden und so ziehen die beiden in ein Haus, in dem sich Diana endlich dem Buch widmen möchte, dass ihr schon so lange im Kopf herumschwirrt. Die erste Bekanntschaft, die sie in dem neuen Ort machen, ist eine Krämerin, die einen Laden voller seltsamer Dinge hat. Die Frau, die sich als Anita (Elpidia Carrillo) vorstellt, macht einen seltsamen Eindruck auf Diana, sie scheint etwas zu wissen, was sie vor der werdenden Mutter verschweigt. Zu allem Überfluss hört Diana ständig verdächtige Geräusche auf ihrem Grundstück und findet dadurch eine Kiste mit dem Tagebuch der vorherigen Bewohnerin und kommt so einem furchtbaren Geheimnis auf die Spur, dass ihr ungeborenes Kind in Gefahr bringt.

Aus datenschutzrechtlichen Gründen benötigt YouTube Ihre Einwilligung um geladen zu werden. Mehr Informationen finden Sie unter Datenschutzerklärung.
Akzeptieren

Rezension

Wenn man Leute fragen würde, wie ihnen MADRES gefallen hat, würde man sehr wahrscheinlich antworten hören wie: „Ganz ok“, „Mittelmäßig“, oder „Geht so“. Je länger sich die Frage von dem Schauen des Films entfernt, desto häufiger kommt dann vermutlich die Gegenfrage: „MADRES? Sicher, dass ich den gesehen hab? Ich kann mich nicht dran erinnern.“. MADRES ist ein Film, den man gut gucken kann, er ist unterhaltsam, hat eine Botschaft und tut nicht sonderlich weh, darüber hinaus bietet der Film allerdings nicht mehr. Deswegen muss man sich die Frage stellen, ob man sich einen Film anschauen will, den man sehr schnell wieder vergessen hat.

Madres - Der Fluch

Madres – Der Fluch ©2021 Amazon Prime Video

Grundsätzlich erzählt der Film eine interessante Geschichte. Eine junge Familie zieht in ein neues Haus und scheinbar gibt es hier ein finsteres Geheimnis. Filme wie THE CONJURING haben gezeigt, dass mit so einem Szenario sehr furchteinflößende Horrorfilme entstehen können. Allerdings schafft MADRES hier nicht auf demselben Level mitzuspielen. Es gibt zwar ein paar stimmungsvolle und auch unheimliche Momente, allerdings findet in MADRES kaum Horror statt. Viel mehr handelt es sich um ein sehr düsteres Drama. Somit erfüllt der Film eigentlich nicht das, was er suggeriert, stattdessen plätschert die Handlung eine gute Stunde vor sich hin, bevor in der letzten halben Stunde endlich was passiert. Dabei schafft es der Film dennoch mit den Erwartungen der Zuschauer*innen zu spielen und hat ein solides Ende.

Madres - Der Fluch

Madres – Der Fluch ©2021 Amazon Prime Video

Die Schauspieler*innen in MADRES machen ebenfalls alle einen guten Job. Man sieht hier kein überragendes Charakter-Schauspiel, allerdings sind alle Figuren glaubwürdig und fügen sich passend in die Welt ein. Insbesondere Ariana Guerra ist hier positiv zu erwähnen, da sie aus der Masse hervorsticht und die Angst und Unsicherheit ihrer Rolle glaubhaft verkörpert. Ihre Figur Diana ist eine Protagonistin, die zwischen den Welten lebt. Ihre Eltern kommen ursprünglich aus Mexiko und wurden in den USA dafür gemaßregelt, wenn sie spanisch gesprochen haben, und haben ihrer Tochter deshalb nie ihre Muttersprache beigebracht. Nun befindet sich Diana in einer Stadt, die fast ausschließlich aus Einwander*innen besteht, die aussehen wie sie, aber deren Sprache sie nicht spricht. Diesen inneren Zwiespalt bringt Guerra überzeugend rüber.

Der Film eröffnet mit dem Satz „based on true events“ (deutsch: „Dieser Film beruht auf wahren Begebenheiten“). Da stellt sich erstmal die Frage, wie das bei einem übernatürlichen Horrorfilm sein kann. Ist es wie bei THE CONJURING, in dem die „echten“ Dämonologen Ed und Loraine Warren die Hauptrollen spielen und ihre „wahren“ Fälle inszeniert wurden? Nein! MADRES hat zwar einen realen Hintergrund, es ist allerdings nicht der übernatürliche Teil des Films. Um das Finale nicht vorweg zu nehmen, sollte man vorher nicht wissen, was die Inspiration für diesen Film ist. Allerdings war die Idee sehr interessant, ein grausames Szenario zu nehmen und in dieser Weise einen Horrorfilm herum zu erzählen.

Fazit

Wie bereits oben beschrieben, finde ich MADRES sehr durchschnittlich. Der Film ist nicht so furchtbar wie BINGO HELL, ist aber auch kein Film, von dem man sagen kann, dass er wirklich gut ist. Es gibt ein paar gute Ansätze, wie solide schauspielerische Leistungen oder ein paar spannende Momente, aber zu einem großen Teil plätschert der Film vor sich hin und man fühlt sich eher gelangweilt. Mit diesem Film macht man nicht viel verkehrt, man wird ihn aber auch schnell wieder vergessen haben.

Diana (Ariana Guerra) ist hochschwanger und zieht nun gemeinsam mit ihrem Mann Beto (Tenoch Huerta) ins Golden Valley, nördlich von ihrer Heimatstadt Los Angeles. Beto hat einen neuen Job gefunden und Diana will sich in dem großen Haus endlich an das Buch setzen, von dem Sie schon so lange spricht. Auf dem Grundstück passieren allerdings seltsame Dinge. Die schwangere Frau sieht wie Silhouetten über das Gelände huschen und scheinbar etwas im Geräteschuppen suchen. Hier findet sie das Tagebuch der ehemaligen Bewohnerin und kommt einem grausamen Geheimnis auf die Spur.

Bei MADRES handelt es sich um einen soliden Horrorfilm, mit einer interessanten Idee und einen sehr grausamen realen Hintergrund (den man am besten vor dem Schauen des Films nicht kennen sollte). Eine Familie zieht in ein scheinbar verfluchtes Haus und muss sich mit der Geschichte des Ortes auseinandersetzen, um das Böse zu besiegen. Eine Handlung, die man schon sehr häufig gesehen hat und die Filme wie THE CONJURING wesentlich besser transportieren. MADRES ist einer dieser Filme, die man sehr schnell wieder vergessen hat. Der Film ist nicht wirklich schlecht, doch auch nicht richtig gut, alles ist mittelmäßig, die Handlung, Schauspieler*innen, Kameraarbeit. Bis auf den realen Hintergrund, bleibt nichts vom Film hängen.

Madres - Der Fluch

Madres – Der Fluch ©2021 Amazon Prime Video

 

Schauspieler:in Rolle
Ariana Guerra Diana
Tenoch Huerta Beto
Elpidia Carillo Anita
Evelyn Gonzalez Marisol
Joseph Garcia Tomas
Jennifer Patino Veronica
René Mena Rafael Ernesto
Leydi Morales Rosa
Amelia Rico Gabriela
Betsy Borrego schwangere Mexikanerin
Vanessa Motta Teresa
Robert Larriviere Dr. Bell
Jason Bayle Dr. Nelson
Kerry Cahill Krankenschwester Carol